Cursus Novus Compactus - Übersetzung Lektion 47

L:
„Arion aber, der frei von Angst war und weder weinte noch sich ängstigte, bat die Matrosen um dieses eine, dass es ihm erlaubt sei, das letzte Lied zu singen. Wenige leisteten seinen Bitten Widerstand, weil sie die Kraft des Gesanges fürchteten, die übrige Menge gab allzu sehr lachend nach. Arion aber sang mit einem sehr schönen Kleid geschmückt sehr betrübt das Lied, wie ein durch ein Wurfgeschoss durchbohrter Schwan. Aber weil er sieht, dass aus der ganzen Menge keiner weint, keiner zur Barmherzigkeit veranlasst wird, stürzt er sich, während er singt, mitten in die Wellen. Ein Delphin, der von dem Gesang hocherfreut war, hat sich mit seinem Rücken unter ihn geschoben und ihn aufgehoben. Arion aber hat, während er auf dem Rücken des Delphins saß, gesungen und hat durch den Gesang das Wasser besänftigt. Vom Delphin nach Griechenland getragen hat er Periandrus, den König von Korinth und sein persönlicher Freund, aufgesucht, von dem nachher das Verbrechen der Matrosen bestraft worden ist.“

V:
1. Ein leibeigener Sklave hat seinen Stadtvorsteher Pedanius Secundus getötet, sei es, dass er von Zorn bewegt wurde wegen der verweigerten Freiheit, oder dass er aus Liebe zu der Ehefrau des Herrn entbrannt und dass er seinen Herrn nicht als Nebenbuhler ertrug.
2. Damals ist es nach dem alten Recht nötig gewesen, dass alle Sklaven, die in dem Landhaus gewohnt haben, getötet werden; das Mitleid des Volkes aber ist hervorgerufen worden, weil einer so großen, anständigen Menge, die frei von Verbrechen war, ein grausames Schicksal drohte.
3. Einige von den Senatoren bedrängten die anderen, indem sie zur Barmherzigkeit rieten; Die meisten Väter aber leisteten den anderen Widerstand.
4. Sobald Nero die schreiende und von Barmherzigkeit angetriebene Menge gesehen hatte, tadelte er das Volk durch eine Verordnung schwer.
5. Darauf sieht das Volk wie die Soldaten alle Straßen der Stadt anfüllen.
6. Und tatsächlich sind alle Sklaven getötet worden.

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