Lumina - Übersetzung Lektion 13 - Helena begrüßt Paris

Helena begrüßt Paris
Du hast geschrieben, dass du mich liebst.
Du hast geschrieben, dass du deine Liebe nicht verstecken kannst.
Du wünschst, mich zu treffen, mich sogar von Sparta nach Troja
zu entführen.
O du Armer!
Du wagst es die Träue der Frau des Menelaus herauszufordern!
Fürchtest du denn nicht den Zorn des Königs der Spartaner?
Dieser jedenfalls hat dich als Gast aufgenommen,
dir das Königreich gezeigt und alle Sachen erklärt.
Du hast mit ihm und seiner Frau gegessen, seine Gastfreundschaft genossen.
Nun verlässt Menelaus Sparta auf Grund eines Gesetzes
und sofort hast du, Untreuer, vor, ihn zu betrügen?
Schämst du dich denn nicht deines Verrates?
Du hast mir geschrieben, dass ich die schönste Frau auf dem Erdkreis bin.
Glaubst du etwa, dass die schönen Frauen leichtfertig sind?
Hast du etwa gemeint, dass ich untreu und schamlos bin?
O, ich Arme!
Dennoch bin ich nicht zornig.
Wer nämlich zürnt denjenigen, welche lieben
- wenn die Liebe war ist?
Aber ich glaube nicht, dass deine Liebe wahr ist
Die Liebe von Gästen ist nie zuverlässig.
Du hast mir das zukünftige Leben erklärt:
Troja ist eine große und reiche Stadt;
das Leben ist angenehm, frei von Sorge, glücklich.
Die Männer versprechen immer Berge von Gold,
aber ihr Gedächtnis ist schlecht,
oft sind ihre Worte leer.
Aber ich vertraue dir:
Ich wünsche sowohl Reichtum als auch angenehmes Leben,
obwohl das spartanische Leben oft hart ist.
Wenn ich mit dir nach Troja ginge, würde ich es tun, weil du mir gefällst:
Du bist schön.
O, ich Arme!
O, du Armer!
Warum konntest du nicht früher nach Sparta kommen?
Ich kann dich noch nicht heimlich treffen, aber vielleicht …
Ich schicke dir einen Brief durch den Sklaven Aethram;
wenn du wünschst zu antworten, dann übergib ihr deinen Brief.
Ihre Zuverlässigkeit ist sicher.

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