Bienus: "Von einem Freund wirst du nicht beleidigt werden, Sextus. Ich danke euch, weil ich unter eurem Dach aufgenommen werde. Ihr wurdet freilich von mir weder verachtet noch werdet ihr verachtet werden, weil ihr römische Bürger seid. Aber wir Gallier werden manchmal verachtet, unsere Vorfahren wurden einst auch durch Worte verletzt. Denn die Römer sagten (immer wieder), dass diese Barbaren seien."
Dann betreten sie das Gebäude, Aemilia sagt: "Von der Reise und von Hunger zermürbt, wirst du mit guten Speisen erfreut werden. Morgen wirst du von uns gestärkt entlassen werden." Darauf befiehlt der Hausherr, dass dem Freund die vorbereiteten Speisen von einem Sklaven gebracht werden.
Bienus: "Überall habe ich gesehen, dass viele Menschen arbeiten, auf den Straßen, auf dem Marktplatz, beim Ufer des Flusses Rhein. Ich habe gesehen, wie Gebäude errichtet, Tempel erbaut, Statuen gesammelt (und) Schiffe gefüllt werden."
Sextus: "Unsere Handwerker sind bekannt. Aber besonders die Handwerker in Rom, der Hauptstadt des Römischen Reiches, haben viele schöne Werke gemacht. Ich werde dir von einer wundersamen Erfindung erzählen:
Es war einmal ein Handwerker, der eine Glasschale machte, die nicht zerbrochen wurde. Er schenkte, als er zum Princeps geschickt wurde, jenem die Schale. Dann packte er diese plötzlich und warf sie auf den Fußboden. Der Princeps rief: "Wehe dir Elendem! Was hast du getan?" Aber jener hob die Schale auf und zeigte, dass diese von ihm hingeworfen wurde und dennoch nicht zerbrochen war. Der Handwerker erwartete wegen dieser Erfindung eine Prämie. Der Princeps aber befahl, dass jener enthauptet wird. Er sagte (seinen) Freunden: "Dies tue ich, weil die Menschen, wenn es bekannt wird, das Gold verachten werden und der Preis des Goldes herabgesetzt werden wird."
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