Text A
Ein Lastschiff wird von den Piraten gekapert [genommen]
Ein Lastschiff hielt auf hoher See Kurs auf Afrika, als plötzlich der Steuermann rief: ,,Wir müssen möglichst schnell den Hafen erreichen; denn jenes kleine Schiff, das hinter uns erschien, scheint ein Piratenschiff [Schiff der Piraten] zu sein. Aus diesem Grund müssen wir uns beeilen, damit wir nicht von den Piraten gekapert [genommen] werden."
Nachdem sie diese Worte gehört hatten, traten die einen dafür ein, dass alles für die Abwehr der Piraten vorbereitet werden müsse, die anderen verneinten, dass es ein Schiff der Piraten sei. In diesem Streit bemerkten sie nicht, dass jede Kraft des Windes, wie sie es Mittags für gewöhnlich tat, abgeflaut war. Das Meer war ruhig, und jenes kleine, durch Ruder angetriebene Schiff, näherte sich schneller als erwartet. Ein wenig später durfte man nicht mehr zweifeln, dass es Piraten waren.
Die einen riefen, dass man zu den Waffgen greifen müsse um zu kämpfen, die anderen, riefen, dass man das Rettungsboot besteigen müsse um zu fliehen. Die Piraten befahlen, als sie sich so nah wie möglich genähert hatten, dass diese das Schiff verlassen und sich mit jenem Rettungsboot retten sollten. Daraufhin sagte der Steuermann: ,,Ich darf weder das Schiff verlassen, noch es den Piraten übergeben, weil mir das Wohlergehen der Menschen und die Waren anvertraut worden sind." Dies gehört rief der frechste der Piraten: ,,Nicht durch Worte, sondern durch das Schwert muss der Sieg errungen werden." Dann sprang er auf das Lastschiff hinüber und tötete ihn mit dem Schwert. Daraufhin gab der Kaufmann, dessen Schiff es war, das Schiff den Piraten zur Plünderung, damit nicht alle sterben mussten. Die Piraten zogen sich mit dem Lastschiff in ihren Schlupfwinkel zurück. Dort teilten sie die Beute untereinander und sorgten dafür, dass die Gefangenen verkauft würden, und nahmen nur wenige auf; diesen sagten sie, dass Verwandte sie für einen hohen Preis loskaufen müssten.
Text E
Auf welche Weise sich Cäsar an den Piraten rächte
Caesar beschloss als junger Mann im Winter nach Rhodos überzusetzen, um bei dem berühmtesten Lehrer seiner Zeit die Redekunst zu lernen. Diese Kunst musste dieser erlernen, weil er beschlossen hatte die politische Laufbahn einzuschlagen. In der härtesten Zeit des Jahres glaubte er, dass er segeln müsse, weil er hoffte, dass die Piraten, welche sich überall im Mittelmeer aufhielten um Beute zu machen, in dieser Zeit in ihrem Schlupfwinkel bleiben würden. Die Piraten aber meinten, als sie gehört hatten, dass ein vornehmer junger Mann nach Rhodos aufgebrochen war, dass sie sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen dürften und eroberten sein Schiff. Fast 40 Tage wurde Caesar in deren Gewalt festgehalten, bis die zurückkommen würden, die er losgeschickt hatte um von seinen Freunden Gelder einzutreiben. Dann wurde er am Strand ausgesetzt, nachdem 50 Talente bezahlt worden waren. Er meinte, die Piraten verfolgen und bekämpfen zu müssen, deshalb brach er möglichst schnell nach Milet auf und besuchte den Stadthalter. Dieser gab Caesar die Flotte, damit er sie gegen die Piraten führen kann. Als Caesar die Piraten gefangen hatte, glaubte er dass er keinen von ihnen verschonen dürfe; er ließ sie alle ohne Ausnahme töten.
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