Ianua Nova II - Übersetzung Lektion 17

Text E
Ein römischer Quaestor hält sich in einer Provinz auf
Veres, ein römischer Quaesto, war von Cnaeus Dolabella, der die Provinz Cilicien verwaltete geschickt, nach Lampsacus gekommen; von einem gewissen Gastfreund gastfreundlich aufgenommen, hatte er sofort von Rubrius, seinem unredlichem Begleiter erbeten, dass er eine Jungfrau oder Ehefrau aufspüren sollte, die ihn länger in Lampsacus zurückhalte.
Rubrius, der würdig war, dass ihm eine solche Aufgabe anvertraut würde, berichtete ihm, dass die Tochter des Philodamus, die bei ihrem (mit ihrem) Vater wohnte, eine Jungfrau von großer Schönheit sei.
Der Mensch, der diese noch nicht einmal selbst gesehen hatte, wollte denoch sofort zu Philodamus wandern (gehen).
Aber der Gastfreund, der sich nichts fürchtete, hatte angefangen, diesen Menschen mit stärkster Kraft zurückzuhalten.
Jener, der keinen Grund finden konnte, den Gastgeber zu verlassen, befahl Rubrius, dass er zu Philodamus geführt werde.
Sobald dieses dem Philodamus gemeldet worden war, zeigte er ihm denonch (wörtl.: ließ er ihn dennoch wissen), obwohl er sehr genau wusste, wie viel schlechtes für ihn und seiner Tochter bereits zugedacht war, dass dies seine Schuldigkeit nicht sei.
,,Ich bin nämlich nich der, der Begleiter aufzunehmen pflegt, sondern Prätoren und Konsuln.''.
Verres, der von einer einzigen Begierde gefasst wurde, vernachläsigte dessen Worte, und sagte, dass Rubrius durch Gewalt zu ihm geführt werden müsse.
Philodamus, der schon immer ein Freund der Römer gewesen war, nahm Rubrius denoch gastfreundlich zu sich nach Hause. Er bereitete ein Festmahl (Gelage) und bat Rubrius, dass dieser die einlade, die er einladen wolle. Daher lud Rubrius Verres und seine Begleiter ein. Alle kamen schneller als erwartet. Ein Gespräch entwickelte sich zwischen diesen und es wurde aus ziemlich großen Bechern getrunken. Und nach kurzer Zeit sagte Rubrius: ,,Bitte Philodamus, warum befielst du nicht, dass deine Tochter zu uns gerufen wird?''.
Der Mensch, der von großer Ernsthaftigkeit war, war erschreckt über die Worte des schlechten Menschen.
Er verneinte, dass es Sitte der Griechen sei, dass beim Gelage der Männer Frauen anwesend seien.
Großes Geschrei wurde erhoben. Philodamus bemerkte, dass Verres seiner Tochter durch Gewalt etwas zufügen wolle, und rief seine Sklaven zu sich.
Erst wurde die Sache mit Fäusten ausgetragen, dann mit Schwertern. Philodamus wurde verwundet, ein Begleiter des Verres mit Namen Cornelius wurde ebenfalls getötet.
Philodamus wurde vor Gericht geladen und zu Tode verurteilt, weil er einen römischen Bürger getötet hatte. Bei den Bewohnern Lampsacuses warjedoch niemand, der nicht glaubte, dass Philodamus zu Unrecht verurteilt worden war.

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