Text A
Gaius Plinius erzählt über ein Gastmahl
Vor einigen Tagen speiste ich bei einem gewissen geizigen und verschwenderischem Menschen.
Sich selbst nämlich ließ er teure und die besten Speisen vorsetzen, den andern jedoch, die am selben Gastmahl teilnahmen, tischte er billige und schlechte Speisen vor.
Auch der Wein, der bei dem selben Essen den Gästen angeboten wurde, war nicht für alle der selbe; aber er hatte einen für sich persönlich und uns, einen anderen für weniger gute Freunde, und einen weitere für die Freigelassenen bestimmt, obwohl alle bei dem selben Gastmahl waren.
Der, der in der gleiche Liege lag wie ich, bemerkte genau dies und fragte: ,,Welcher Gewohnheit folgst du denn selbst?' - ,Iich gebe allen, die ich zum Essen eingeladen habe, das selbe wie mir'' - ,,Auch den Freigelassenen selbst?'' ,,Auch denen, ich halte sie dann nämlich nicht für Freigelassene, sondern für Gäste.'' - ,,Das kostet dich viel'' - ,,Keineswegs'' - ,,Wie machst du das?'' - Weil meine Freigelassenen nicht daselbe essen und trinken wie ich, sondern ich das gleiche wie die Freigelassenen.''
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