(Über) die Wohltat des Heiligen Martin
Einst erblickte der römische Soldat Martin mitten im Winter am Tor der Stadt Amiens einen armen Mann, der kein Gewand hatte und die Kälte kaum ertrug. Während die übrigen Menschen ohne irgendein Mitleid vorübergingen, erkannte Martin, dass dem nackten Mann helfen musste. Dies aber war nicht leicht. Weil er nämlich sie übrigen Dinge für eine ähnliche Wohltat aufgebraucht hatte, hatte er selbst außer den Waffen und dem Gewand nichts bei sich. Daher teilte er das Gewand mit dem Schwert; den einen Teil gab er dem Armen, mit dem anderen bekleidete er sich selbst. Einige Menschen, die das sehen, lachten. Viele jedoch, denen ein gesünderer Verstand war (die vernünftiger waren - Dat. poss.), begannen zu klagen, dass nur Martin sich als menschlich erwiesen hatte und sie selbst, die mehr besaßen dem armen Mann nicht geholfen hatten.
In der Nacht, die folgte, sah Martin im Traum Christus mit dem Gewand bedeckt, mit welchem er den Armen bedeckt hatte. Und Christus sprach zur Menge der Engel: „Martin, der bisher ein Taufschüler ist, fürchtete sich nicht, mich mit diesem Gewand zu bedecken. Was auch immer ihr nämlich für einen von meinen geringsten Brüder gemacht habt, (das) habt ihr (mir =) für mich gemacht. Nachdem er dies gesehen hatte, erkannte Martin die Güte Gottes in seinem Werk und eilte zur Taufe. Aber erhörte dennoch nicht sofort auf Kriegsdienst zu leisten: Weil ihn der Tribun (dazu) aufforderte, diente er zwei Jahre lang, bevor er als Soldat Christi allein Gott diente.
Ü I.
Ü I.
- sie erduldeten
- sie war gefolgt
- du sprachst
- ihr folgt/folgt!
- wir fürchten
- (zu) erdulden
Ü II.
- Quomodo hos dolores pateris /passa es, lulia?
Wie erträgst/ertrugst du diese Schmerzen, Julia? - Quintus puellam clam sequitur/secutus est.
Quintus folgt/folgte dem Mädchen heimlich - Cur mecum non loquimini /locutae non estis, puellae?
Warum sprecht/spracht ihr nicht mit mir, Mädchen? - Nos quoque poenam veremur/veriti sumus.
Auch wir fürchten/fürchteten die Strafe.
Ü III.
- Jener sehr tapfere Soldat schien nichts außer der Gattin zu fürchten.
- Weil Spartakus die Sklaverei nicht mehr ertrug, beschloss er mit mehreren Sklaven zu flüchten.
- Obwohl ich ihn nicht aufgefordert habe, folgt mir jener Hund dennoch freiwillig.
Ü IV.
Mark Aurel beschloss die Völker, die die römischen Felder oft verwüsteten, aus dem römischen Reich zu vertreiben. Nachdem die Feinde besiegt worden waren, fürchtete sich der Kaiser nicht im Gebiet der Feinde Krieg zu führen. Nachdem er die Truppen hinübergeführt hatte, bemerkte Mark Aurel, dass ein riesiges Heer herankam. Weil die Soldaten, die das größere Heer der Feinde fürchteten, zögerten zu kämpfen, ermunterte sie der Kaiser mit sehr heftigen Worten. Nachdem der Kaiser gesprochen hatte, wurde eine grässliche Schlacht begonnen. Aber die Römer, die die sehr tapfer kämpfenden Feinde nicht besiegen konnten, wurden umzingelt. Obwohl die Soldaten, die schon lange Wasser entbehrten, keine Hoffnung auf Sieg mehr hatten, klagten sie dennoch nicht. Schließlich wurde das römische Heer mit Gottes Hilfe gerettet.
Ü V.
Ü V.
- Doktor
- Laudator
- Lektor
- Viktor
- Motor
- Traktor
Ü VI.
Über die schreienden Gänse
Es ist uns nicht unbekannt, dass einst Gänse mit ihrem Geschrei die Römer, die gut schliefen, aufgeweckt und aus einer großen Gefahr befreit haben. Viele Jahre später sollen Gänse, die mit lauter Stimme schrien, wieder einen Menschen verraten haben.
Dass Martin, jener sehr barmherzige Mann, das römische Heer verlassen hat, haben wir schon gelesen. Dann bemühte er sich nur Gott zu dienen und dem Beispiel Christi zu folgen. Er fürchtete sich nicht einmal davor, den geringsten Menschen zu helfen und soll einige Wunder vollbracht haben. Weil er sich mit seinen Wohltaten großen Dank beim Volk verschaffte, wollten ihn die Menschen zum Bischof machen. Aber Martin, der glaubte, dass er dieser Sache nicht würdig sei, flüchtete schnellstens und versteckte sich in einem Stall, in dem außer anderen Tieren auch Gänse waren. Martin glaubte, dass er dort nicht gefunden werden konnte, aber plötzlich, als sich die Menschen näherten, begannen die Gänse zu schreien. Die Menschen, die das Geschrei hörten, betraten den Stall und fanden Martin. Dieser, der dann keinen Widerstand mehr leistete, folgte den Menschen in die Kirche, wo er wenig später zum Bischof gemacht wurde.
Vokabel:
Vokabel:
pauper, pauperis | arm | 30 | Adj. |
nudus, nuda, nudum | nackt | 30 | Adj. |
reliquus, reliqua, reliquum | übrig | 30 | Adj. |
similis, simile | ähnlich | 30 | Adj. |
militaris, militare | militärisch, Militär- | 30 | Adj. |
alter, altera, alterum | der andere (von zweien) | 30 | Adj. |
sanus, sana, sanum | gesund, vernünftig | 30 | Adj. |
humanus, humana, humanum | menschlich | 30 | Adj. |
beneficium, beneficii n. | Wohltat | 30 | Nomen |
hiems, hiemis f. | Winter | 30 | Nomen |
vestis, vestis, (Gen. Pl. vestium) f. | Kleidung | 30 | Nomen |
misericordia, misericordiae f. | Mitleid, Barmherzigkeit | 30 | Nomen |
mens, mentis f. | Sinn | 30 | Nomen |
alter ... alter | der eine - der andere | 30 | Pron. |
quisquis, quidquid | wer auch immer, was auch immer | 30 | Pron. |
possideo 2, possides, possidere, possedi, possessum | besitzen | 30 | Verb 2 |
vereor 2, vereris, vereri, veritus sum | fürchten | 30 | Verb 2 |
tego 3, tegis, tegere, texi, tectum | bedecken | 30 | Verb 3 |
loquor 3, loqueris, loqui, locutus sum | sprechen | 30 | Verb 3 |
servio 4, servis, servire, servivi, servitum | dienen | 30 | Verb 4 |
patior M, pateris, pati, passus sum | leiden, dulden, erdulden | 30 | Verb Dep |
queror 2, quereris, queri, questus sum | klagen | 30 | Verb Dep |
sequor 3, sequeris, sequi, secutus sum (+ Akk.) | folgen | 30 | Verb Dep |
hortor 1, hortaris, hortari, hortatus sum | auffordern, ermuntern | 30 | Verb Dep |
da oben ist ein fehler, also bei der textübersetzung
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