(Über) berühmte Griechen
Nachdem die Athener einst das Orakel gefragt hatten, wer der klügste Mensch sei, wurde ihnen geantwortet, dass niemand weiser sei als Sokrates. Sobald Sokrates das hörte, brach er sofort auf. um einen klügeren Menschen zu suchen. Er wendete sich an einige Menschen, die sich für klug hielten, um deren Klugheit durch Erörtern zu erforschen. Aber durch seine Kunst des Fragens zeigte er jenen, dass sie, obwohl sie sich für klug hielten, vieles dennoch nicht wissen. So erkannte er: „In dieser Sache bin ich klüger als diese: Ich weiß, dass ich nichts weiß!“
Der Philosoph Diogenes gab sich immer Mühe, nichts Überflüssiges zu besitzen. Er soll das Leben in so großer Bescheidenheit verbracht haben, dass er nicht nur kein Geld und keine Reichtümer, sondern auch kein Haus hatte und in einem Fass wohnte. Denn er war überzeugt, dass nur ein armer Mensch frei und glücklich sei. Sehr bekannt ist diese Geschichte: Einst besuchte Alexander, der große Feldherr, Diogenes, der sich vor sein Fass gesetzt hatte, um die Sonne zu genießen. Nachdem er gegrüßt hatte, forderte er ihn auf, zu sagen, wenn er etwas wünsche. Jener aber soll geantwortet haben: „Geh ein wenig aus der Sonne!“
Archimedes, ein Mathematiker von großer Begabung, soll auf diese Weise gestorben sein: Nachdem römische Soldaten, Syrakus erobert hatten, trugen sie alles, was jeder rauben konnte, weg. Ein /(gewisser) Soldat kam auch zu Archimedes, der sich nach seiner Art (Gewohnheit) in den Garten begeben hatte, um (nach)zudenken. Vertieft in seine Formen, welche er in den Sand geschrieben hatte, missachtete er die Gefahr und rief, als er den Soldaten erblickt hatte: „Störe meine Kreise nicht!“ Der Soldat aber tötete Archimedes, weil er glaubte, dass dieser aus Hochmut (veranlasst) sprach.
Ü I.
Ü I.
- Einige Schüler scheinen in die Schule zu kommen um zu schlafen.
- Wenn diese Buben nicht durch ihr Lachen den Lehrer vom Lehren abgehalten hätten, hätte uns jener die große Aufgabe nicht gegeben.
- Macht ein Ende des Redens! (= Hört auf zu reden!)
- Wenn ich doch Zeit zu lernen hätte!
- Die Lehrer können die Schüler mehr durch Loben als durch Ermahnen zum Lernen veranlassen.
- Habt ihr schon jenes sehr berühmte lateinische Buch über die Kunst des Liebens gelesen?
- Einige Männer und Frauen kommen nicht ins Theater um zu schauen, sondern um selbst angeschaut zu werden.
- Wie groß ist meine Begierde zu schlafen!
Ü II.
- Cleopatra, cum intellegeret sibi occasionem fugiendi non esse, se ipsa necavit.
Als Kleopatra erkannte, dass sie keine Gelegenheit zu flüchten hatte, tötete sie sich selbst. - Marcus Aurelius a Christianis petivit, ut orando exercitum Romanum periculo magno liberarent.
Mark Aurel bat die Christen, dass sie durch Beten das römische Heer aus einer großen Gefahr befreiten. - Scimus Caesarem cupidissimum regnandi fuisse.
Wir wissen, dass Cäsar sehr begierig zu herrschen gewesen ist
Ü III.
- die Gelegenheit zu flüchten
- die Hoffnung zurückzukehren
- dem schlafenden Feind
- die gelehrten Männer
- die lehrenden Männer
- die Begierde zu lehren
- der Eifer zu lesen
- . dem lesenden Schüler
- die lesenden Schüler
- des gelesenen Buches/die gelesenen Bücher
- durch sorgfältiges Lesen
- um zu grüßen
Ü IV.
Claudia fragte einige Freunde, ob sie mit ihr den Geburtstag feiern wollten. Als Quintus das gehört hatte, antwortete er, dass er mit großer Freude zu ihr kommen werde. Dann dachte er: „Sicher wünscht Claudia, dass niemand ohne Geschenk kommt. Was soll ich ihr schenken? Wer könnte das wissen?" Dann erkannte er: „Claudia könnte sich sicher sehr freuen, wenn sie einen Kochtopf bekäme!" So kam Quintus, weil ihm jener Plan der beste zu sein schien, am nächsten Tag mit einem Kochtopf zu Claudia. Diese, die sich über jenes Geschenk keineswegs freute, warf zornig den Kochtopf dem Buben an den Kopf. „ Wenn ich Claudia doch Blumen geschenkt hätte!", dachte Quintus. „Wenn sie mir die Blumen an den Kopf geworfen hätte, wären die Schmerzen geringer.“
Ü V.
Ü V.
Quondam, cum Diogenes philosophus meridie cum lumine per forum iret, homines ex eo quaesiverunt, cui illud lumen secum portaret, cum sol medio in caelo esset. Ille respondit: „Spero me auxilio illius luminis melius videre posse. Hominem enim quaero, sed solum animalia, non homines, qui hoc nomine digni sunt, conspicio."
Vir quidam olim in ambulando casu Diogenem conspexit, qui, ut erat eius consuetudo, sibi cenam modicam paravit. Ille, cum ipse vitam sine cenis magnificis beatam non esse arbitraretur, ad Diogenem, quem hominem miserum putabat, haec locutus est: „Si regi verba blanda diceres, te cenam tam modicam edere necesse non esset.» Ille
autem, qui semper dabat operam, ut liber esset, respondit: „Si tu quoque cenam modicam ederes, te regi verba blanda dicere necesse non esset."
Als der Philosoph Diogenes einst zu Mittag mit einem Licht über das Forum ging, fragten ihn die Menschen, warum er dieses Licht mit sich trage, wenn/obwohl die Sonne mitten am Himmel sei. Jener antwortete: „Ich hoffe, dass ich mit Hilfe jenes Lichtes besser sehen kann. Ich suche nämlich einen Menschen, aber ich erblicke nur Tiere, keine Menschen, die dieses Namens würdig sind."
Ein gewisser Mann erblickte einst beim Spazieren durch Zufall Diogenes, der, wie es seine Gewohnheit war, sich eine bescheidene Mahlzeit zubereitete. Da er selbst glaubte, dass ein Leben ohne großartige Mahlzeiten nicht glücklich sei, sprach er zu Diogenes, den er für einen armen Menschen hielt, dies: „Wenn du dem König schmeichelnde Worte sagen würdest, wäre es nicht notwendig, dass du ein so bescheidenes Mahl isst." Aber jener, der sich immer bemühte frei zu sein, antwortete: „Wenn auch du ein bescheidenes Mahl essen würdest, wäre es nicht notwendig, dass du dem König schmeichelnde Worte sagst."
Vokabel:
Vokabel:
tantus, tanta, tantum | so groß | 38 | Adj. |
liber, libera, liberum | frei | 38 | Adj. |
philosophus, philosophi m. | Philosoph | 38 | Nomen |
opera, operae f. | Mühe | 38 | Nomen |
pecunia, pecuniae f. | Geld | 38 | Nomen |
fabula, fabulae f. | Erzählung, Geschichte | 38 | Nomen |
causa (nach Gen.) | wegen, um zu | 38 | Nomen |
ingenium, ingenii n. | Geist, Talent | 38 | Nomen |
initium, initii n. | Anfang | 38 | Nomen |
superbia, superbiae f. | Stolz | 38 | Nomen |
habeo te amicum | ich halte dich für einen Freund | 38 | Phrase |
ne quis/ne quid | dass (damit) niemand/nichts | 38 | Phrase |
si quis/si quid | wenn jemand/etwas | 38 | Phrase |
se conferre | sich begeben | 38 | Phrase |
quisque, quidque | jeder | 38 | Pron. |
disputo 1, disputas, disputare, disputavi, disputatum | erörtern, diskutieren | 38 | Verb 1 |
exploro 1, exploras, explorare, exploravi, exploratum | ausforschen, erforschen | 38 | Verb 1 |
saluto 1, salutas, salutare, salutavi, salutatum | grüßen, begrüßen | 38 | Verb 1 |
habeo 2, habes, habere, habui, habitum | haben, besitzen; halten für | 38 | Verb 2 |
confero, confers, conferre, contuli, collatum | zusammentragen, vergleichen | 38 | Verb ferrre |
operam dare | sich bemühen | 38 | Verb Phrase |
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