Medias In Res - Übersetzung Lektion 25 - Über Odysseus

(Über) Odysseus
Beim Dichter Homer lesen wir, dass Odysseus mit den Gefährten auf einer (gewissen) Insel zu einer Höhle gekommen sei. Die Griechen gingen, obwohl sie wussten, dass ein Kyklop dort wohnte, trotzdem in die Höhle hinein. Wenig später aber kam jener Kyklop, der Polyphem hieß, mit seinen Schafen zurück und verschloss den Eingang. Sobald er die Griechen erblickte, tötete er sofort zwei von diesen und fraß sie. Weil Odysseus erkannt hatte, dass der Ausgang mit einem gewaltigen Fels verschlossen (worden) war, sagte er zu den Freunden: Wir können die Höhle nur mit Hilfe von Polyphem verlassen. Es ist notwendig, dass wir eine List anwenden.“ Daher ging Odysseus zum Kyklopen und gab ihm süßen Wein, den er zufällig bei sich hatte.
Jener trank mit großer Freude, dann forderte er von Odysseus mehr Wein. Als/Sobald er diesen empfing, sagte Polyphem: „Ich danke dir. Weil du mir Wein gegeben hast, werde ich dich als letzten töten. Willst du mir deinen Namen sagen?“ Odysseus, jener sehr kluge Mann, antwortete: „Ich heiße Niemand.“
Schließlich schlief Polyphem voll vom Wien. Schnell nahm Odysseus mit seinen Freunden einen großen Baumstamm aus dem Feuer und brannte das Auge des Polyphem, das mitten auf der Stirn war, aus.
Polyphem rief mit lauter Stimme die übrigen Kyklopen um Hilfe, immer wieder schrie er, dass Niemand ihn verletzt habe. Die zusammengerufenen Kyklopen aber sagten, weil sie jene Worte gehört hatten: „Wir müssen Polyphem nicht helfen – es steht fest, dass er verrückt ist!“
Am darauf folgenden Tag nahm Polyphem den Felsen wieder weg. Weil er das Augenlicht nicht mehr hatte, berührte er die Schafe, die die Höhle verließen, sorgfältig. So konnte niemand außer den Schafen hinausgehen. Wieder nützte die Klugheit des Odysseus den Griechen: Er band sich und die Freunde unter die Schafe.
So bemerkte Polyphem nicht, dass die Männer die Höhle verließen.

Ü I.
  1. laesisse, laesum esse
  2. auxisse, auctum esse    
  3. paravisse, paratum esse
  4.  tetigisse, tactum esse
  5. punivisse, punitum esse
  6. sustulisse, sublatum esse

Ü II.
  1. (Graecos ... pugnavisse) Welcher Dichter erzählt, dass die Griechen zehn Jahre mit höchster Kraft bei Troja gekämpft haben?
  2. (Achillem ... abstinuisse ... adiuvisse) Wir hörten, dass sich der zornige Achill lange von den Schlachten ferngehalten hatte und seine Gefährten nicht unterstützt hatte.
  3. (moenia firmissima ... oppugnata esse) Es steht fest, dass die sehr starken Mauern Trojas zehn Jahre vergeblich belagert worden sind.
  4. (Graecos ... navigare) Die Trojaner glaubten, dass die Griechen nach Hause fuhren.
  5. (Troiam ... deletam esse) Es steht fest, dass Troja, jene sehr schöne Stadt, einst zerstört worden ist.

Ü III.
  1. Der Lehrer ruft, dass er die Aufgaben gewisser Schüler mit großem Zorn gelesen hat (habe).
  2. Gaius und Quintus sagen, dass sie die Aufgaben sehr sorgfältig gemacht haben.
  3. Der Lehrer antwortet, dass ihn deren Aufgaben keineswegs erfreut haben.
  4. Dann aber bemerkt er, dass er dasselbe auch bei Julia gelesen hat.

Ü IV.
  1. luveni a dea mulier pulcherrima promissa est.
    Dem jungen Mann wurde von der Göttin die schönste Frau versprochen.
  2. Navis ab Helena ascensa est.
    Das Schiff wurde von Helena bestiegen.
  3. Urbs hostium a Graecis diu oppugnata est.
    Die Stadt der Feinde wurde von den Griechen lange belagert.
  4. Troiani a Cassandra frustra moniti sunt.
    Die Trojaner wurden von Kassandra vergeblich gemahnt.

Ü V.
  1. Deam iuveni mulierem pulcherrimam promisisse legimus.
    Iuveni a dea mulierem pulcherrimam promissam esse legimus.
  2. Helenam navem ascendisse legimus.
    Navem ab Helena ascensam esse legimus.
  3. Graecos urbem hostium diu oppugnavisse legimus.
    Urbem hostium a Graecis diu oppugnatam esse legimus.
  4. Cassandram Troianos frustra monuisse legimus.
    Troianos a Cassandra frustra monitos esse legimus.

Ü VI.
  1. Cicero narrat cives Romanos suam orationem audire noluisse.
    Cicero erzählt, dass die römischen Bürger seine Rede nicht hören wollten.
  2. Cassandra narrat vocem suam iterum neglectam esse.
    Kassandra erzählt, dass ihre Stimme wieder missachtet worden ist.
  3. Romulus narrat se moenia oppidi novi aedificare coepisse.
    Romulus erzählt, dass er begonnen habe eine neue Stadt zu erbauen.
  4. Hannibal narrat se de elephanto maximo cecidisse.
    Hannibal erzählt, dass er vom größten Elefant gefallen ist.
  5. Caesar narrat se venisse, vidisse, vicisse.
    Cäsar erzählt, dass er gekommen sei, gesehen habe und gesiegt habe.
  6. Sisyphus narrat illud saxum iam paene summo in monte fuisse.
    Sisyphus erzählt, dass jener Fels schon beinahe auf der Spitze des Berges gewesen ist.
  7. Achilles narrat servam pulcherrimam sibi ablatam esse.
    Achill erzählt, dass ihm eine sehr schöne Sklavin weggenommen worden ist.

Ü VII.
Über die Lieder der Sirenen
Nachdem Troja besetzt worden war, irrte Odysseus lange durch die Meere. Auf dieser Reise kam er auch zur Insel der Sirenen. Die Sirenen, die den Körper eines Vogels und  den Kopf eines Mädchens hatten, saßen auf einem hohen Felsen und pflegten mit sehr schöner Stimme zu singen, wenn sie sahen, dass sich ein Schiff näherte. Alle Menschen, die diese sehr schönen Lieder gehört hatten, suchten die Insel auf. Odysseus wusste aber, dass jene die Insel niemals verlassen hatten, sondern dort gestorben waren. Weil er diese Lieder dennoch selbst hören wollte, sagte er den Gefährten: „Ich werde eure Ohren mit Wachs verschließen. Mich aber bindet sorgfältig an den Mastbaum! Auch wenn ich später etwas anderes befehlen werde, gehorcht meinen Worten nicht!"
So wurde es gemacht und wenig später hörte Odysseus die süßen Stimmen der Sirenen. Schönere Lieder hatte er niemals gehört. Mit lauter Stimme rief er: „Befreit mich! Hört ihr diese Lieder? Diese Küste müssen wir aufsuchen!" Aber die Männer konnten weder Odysseus noch die Sirenen hören und hielten den Kurs. Schließlich, weil sie bemerkt hatten, dass Odysseus die Stimmen nicht mehr hörte, befreiten sie ihn. Dieser dankte dann den Gefährten, weil sie seine Befehle missachtet hatten.

Vokabel:
dulcis, dulce
süß
25
Adj.
plenus, plena, plenum
voll
25
Adj.
posterus, postera, posterum
der nächste
25
Adj.
diligens,-entis
sorgfältig, genau
25
Adj.
forte
zufällig
25
Adv.
tandem
endlich, schließlich
25
Adv.
vero
aber
25
Konj.
poeta, poetae m.
Dichter
25
Nomen
exitus, exitus m.
Ausgang; Ende; Tod
25
Nomen
gratia, gratiae f.
Dank; Anmut
25
Nomen
ignis, ignis m.
Feuer
25
Nomen
frons, frontis f.
Stirn, Front
25
Nomen
gratias agere
danken
25
Phrase
postulo 1, postulas, postulare, postulavi, postulatum
fordern
25
Verb 1
sumo 3, sumis, sumere, sumpsi, sumptum
nehmen
25
Verb 3
laedo 3, laedis, laedere, laesi, laesum
verletzen
25
Verb 3
pervenio 4, pervenis, pervenire, perveni, perventum
kommen, gelangen
25
Verb 4
prosum, prodes, prodesse, profui
nützen
25
Verb esse
ineo, inis, inire, inii
hineingehen, betreten
25
Verb ire
constat, constare (+ACI)
es steht fest (dass)
25
Verb Phrase


2 Kommentare:

  1. bei einem Odysseus fehlt ein y. Einfach das Wort Odsseus suchen^^

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  2. danke für den hinweis - habe es bereits korrigiert! ;)

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