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Salvete - Übersetzung Lektion 60

A
Sowohl die Römer als auch die Franken gelangen nach Britannien Nach dem Krieg der Trojaner gelangt Aeneas mit seinem Sohn Ascanius auf Schiffen flüchtend nach Italien. Nach dem Tod des latinischen Königs, von dem er ehrenvoll aufgenommen worden war und dessen Tochter er geheiratet hatte erhielt Aeneas die Herrschaft über Latinum. Später ist Ascanius die königliche Macht anvertraut worden. Dieser zeugte einen Sohn, dessen Name Silvius war. Dieser, indem er einst heimlich Venus nachgab, liebte die Enkelin der Lawina und machte sie schwanger. Ein gewisser Wahrsager verkündete, dass das Mädchen mit einem Jungen schwanger sei, der Vater und Mutter töte, weil Ascanius ihn über die Sache fragte. Der Wahrsager fügte hinzu, dass der Junge nachdem er mehrere Erdteile durchwandert hatte, zu höchsten Ehren kommen erden. Und in der Tat brachte die Mutter einen Jungen zur Welt und ist durch dessen Geburt getötet worden. Der Junge wird der Hebamme überreicht und Brutus genannt. 15 Jahre später tötete der Junge, als er selbst spielte durch einen versehentlichen Pfeilschuss den Vater, nicht absichtlich, sondern durch Zufall. Aus diesem Grund ist er aus Italien vertrieben worden. Nachdem er in Griechenland angekommen war, ermittelte Brutus dort viele Trojaner, die ihr Leben in Knechtschaft führten. Von diesen gefragt, sie selbst zu befreien, besiegte er Pendrasus, den Herrscher der Griechen. Trotzdem verlässt er Griechenland, weil er dort die lang dauernden Feindschaften mit den Griechen nicht ausüben wollte.

Also ging Brutus mit günstigem Wind aus Griechenland mit seinen Begleitern weg, als er Innogens, die Tochter des Pendrasus geheiratet hatte. Nach wenigen Tagen gelangte er auf eine Insel die Foegetia genannt worden ist, die von niemandem bewohnt wurde. Die Trojaner kamen in eine verlassene Stadt, in welcher sie den Tempel der Göttin Diana fanden.. Die Begleiter baten Brutus, dass er in den Tempel hineingehe und die Göttin frage, welches Land sie ihnen als Wohnsitz gewähre. Darauf fragte Brutus die Göttin: „Sage mir Göttin: Welche Ländereien werden wir bewohnen?“
Darauf antwortete die Göttin durch das Opfer des Brutus erfreut: „Brutus, unterhalb des Sonnenuntergangs, jenseits den gallischen Königreichen ist eine Insel im Ozean von allen Seiten vom Meer umschlossen. Diese erstrebe: Denn jene wird dir als dauerhafter Wohnsitz sein; hier wird für deine Nachkommen ein anderes Troja entstehen. Hier werden Könige von deiner Nachkommenschaft geboren werden, und ihnen selbst wird der ganze Kreis der Erde unterstellt sein.“

Dann bestiegen die Trojaner die Schiffe und kamen mit günstigem Wind auf der von Diana versprochenen Insel an. Der Name der Insel war damals „Albion“, die von nur wenigen Gigantischen bewohnt wurde. Diese Insel ließ trotzdem das Verlangen ausgezeichnet zu wohnen entstehen bei Brutus und seinen Begleitern durch die schöne Lage der Orte und die Menge der fischreichen Flüsse und Wälder. Sofort beginnen sie die Felder zu bebauen, Häuser zu bauen so dass das Land in kurzer Zeit von der Ewigkeit bewohnt schien. Schließlich nennt Brutus die Insel von seinem Namen her Britonia und die Begleiter Britonen. Er wollte nämlich aus der Ableitung des Namens dauerhafte Erinnerung haben. Brutus bemühte sich, die Bürgerschaft zu erbauen, nachdem der Gigant G. von C. von einem Begleiter des Brutus besiegt worden war. Als er folglich zu dem Fluss Tamens hinkam, fand einen für sein Vorhaben geeigneten Ort. Deshalb gründete er die Bürgerschaft an der gleichen Stelle und nannte sie das Neue Troja, das später durch die falsche Wiedergabe eines Wortes Trinovantus, viele Jahrhunderte später London genannt worden ist.

Salvete - Übersetzung Lektion 59

A
Marcus: „Was scheint der Unterschied zwischen Komödie und Tragödie zu sein? Ich allerdings glaube, dass in der Komödie der erste Teil stürmisch der letzte ruhig ist. In der Tragödie dagegen werden die Dinge in die entgegengesetzte Richtung getrieben.“
Polybius: „So ist es. In der Komödie müssen Menschen weniger Schicksalsschläge auf sich nehmen, die Dinge ereignen sich oft glücklicher. In der Tragödie ist alles gegensätzlich. Schwere Rollen, große Ängste, unheilvolle Ausgänge; Menschen müssen anderen Beispiel sein.“
Marcus: „In Tragödien, wie es mir scheint, ist es den Göttern erlaubt ,für andere Menschen zu sorgen, andere zu vernachlässigen ,andere zu begünstigen, andere zu schonen, andere sehr grausam und sehr hart zu behandeln.“
Polybius sagt: „Oft aber rettet ein Gott oder eine Göttin einen Menschen, der keine Hoffnung auf Rettung hat; darauf steigt ein Gott oder eine Göttin aus einem Kran herab um den Menschen aus höchster Gefahr retten.
Marcus: „Ich bevorzuge die Komödie, welche über das Leben und die Bräuche der Menschen berichtet, gegenüber der Tragödie, die über den Zorn und Hochmut der Götter berichtet.
Polybius sagt: „Ich ziehe die Tragödie der Komödie vor, weil wir in der Tragödie gelehrt werden, dass man dem Lebens entfliehen muss und weil wir in der Komödie gelehrt werden, dass man sich das Leben zu eigen machen muss; deshalb, weil alle Komödien einen erfundenen Inhalt haben, die Tragödien aber oft wahre Sachen behandeln.“

B
Nur die Jagd gereichte Hippolytus, den sehr schönen Sohn von Theseus, der König der Athener, zur Sorge
Aber der Göttin Venus schien Hyppolytus schlecht zu handeln, weil er täglich der Göttin Diana, ihrer Schwester wegen des Jagens opfert, das Standbild der Venus aber vernachlässigt. Er wünschte mit wachsendem Zorn gegen ihn sehr grausam und sehr hart vorzugehen: Die Göttin, nachdem sie aus dem Kran auf die Bühne geschickt (herabgelassen) worden war, setzte durch, dass Phaedra, die Ehefrau des Königs der Athener, ihren Stiefsohn Hyppolytus mit einzigartiger Liebe liebte. Darauf verlässt Venus sich freuend die Bühne.
Weil Phaedra Hyppolytus nicht ihrem Wunsch gemäß hinführen konnte, schreib sie diesen Brief an ihren Ehemann, ein Verbrechen des Hyppolytus erdichtend:
Phaedra grüßt ihren Ehemann.
Ich, deine Ehefrau, bin von Hyppolytus, deinem Sohn vergewaltigt worden. Deshalb werde ich mich selbst durch erhängen töten, wenn die Götter mir nicht helfen.
Auf Wiedersehen!
Daher befiehlt Theseus seinem Sohn, die Stadtmauern zu verlassen und wünscht sein Ende von Vater Neptun. Kurz darauf wird vom König verkündet: Als Hyppolytus mit verbundenen Pferden erschien an der Küste eine sehr große Welle. Beinahe hätten die erschrockenen Pferde ihn zerrissen. Sofort wurde Hyppolytus sterbend nach Athen gebracht. Plötzlich stieg die Göttin Diana aus einem Kran auf die Bühne herab, welche dem Vater die Wahrheit sagte.

Salvete - Übersetzung Lektion 58

A
Das Hausgespenst, eine Komödie von T. Maccius Platus
Bei der Abwesenheit des Vaters (Während der Vater Theopropide abwesend war) führte der Sohn ein schönes Leben in Athen: Tag und Nacht trinkt er mit den Freunden Wein, genießt gute Speisen und kauft Sklavinnen. Innerhalb 3 Jahre verbrauchte er alles Hab und Gut (allen Besitz) sowohl Haus und Hof. Die Freunde nennen ihn dennoch Glücklichen. Eines Tages aber kehrte der Vater nach Hause zurück. Der Sohn sagt, weil er die Hoffnung verliert: „Oh, ich Elender! Ich bin verloren!“
Alle wollen dem Sohn helfen. Plötzlich schickte Tranio, ein Sklave von sehr scharfem Verstand, alle ins Gebäude, damit sie sich verstecken können. Der Sohn sagt: „Was treibst du, Tranio?“
Tranio sagt: „Ich werde es dir verheimlichen. Ich will nicht, dass du ängstlich bist.“
Als die Tür geschlossen worden war, erwartet Tranio die Ankunft des Vaters. Theopropides erscheint und klopft an die Tür.

B
Theo.: „Aber was ist das? Die Tür ist geschlossen. Ich werde klopfen! (Er schaut sich um und erblickt seinen Sklaven ) Heda, Tranio!
Tranio: „Sei gegrüßt Herr! Ich freue mich, dass du wohlbehalten angekommen bist.“
Theo.: „Warum gehst du draußen spazieren? Warum passt niemand auf unser Haus auf, weder einer der aufschließt, noch einer der antwortet?“
Tranio : „Hast du dieses Haus etwa wirklich berührt ?“
Theo.: „Warum sollte ich es nicht berühren?“
Tranio: „Hast du es berührt?“
Theo.: „Ich habe es berührt, sage ich, und geklopft.“
Tranio: „Oh schlecht Gemachtes!“
Theo.: „Was ist?“
Tranio: „Es kann nicht gesagt werden, was für eine schlechte und unwürdige / schlimme Untat du gemacht hast.“
Theo.: „Was?“
Tranio: „Flüchte, ich flehe dich an, und gehe weg von diesem Haus. Flüchte von hier, flieh näher zu mir. Hast du die Tür berührt?“
Theo.: „Wie konnte ich klopfen, wenn ich sie nicht berührte? – Was ist?“
Tranio: „Ich werde dir die Sache erzählen: Schon lange hat niemand mehr das Haus betreten.“
Theo.: „Sprich, was so?“
Tranio: „Aber schau dich um: Ist da etwa wirklich jemand, der unserem Gespräch zuhört ?“
Theo.: „Es ist sicher.“
Tranio: „Schau dich dennoch um!“
Theo.: „Niemand ist da .Jetzt sprich schon!“
Tranio: „ Schon längst ist ein Schwerverbrechen gemacht worden: Ein Gast tötete einen anderen Gast. Dieser da, von dem du das Haus gekauft hast!“
Theo.: „Hat er getötet?“
Tranio: „Er nahm diesem Gast das Gold und verscharrte es in diesem Haus. Dein Sohn hatte draußen gespeist. Und nachdem er vom Essen zum Haus zurückgekehrt war, hatte er zufällig vergessen, die Öllampe auszumachen. Wir alle schliefen. Plötzlich schrie jener mit lauter Stimme.“
Theo.: „Welcher Mensch? Mein Sohn?“
Tranio: „Schweig! Er sagt, dass jener Tote zu ihm in den Träumen erschienen sei und sagte: Ich der Gast aus Übersee bin Dipontius. Ich wohne hier. Der Gast erschlug mich hier und vergrub mich in diesem Haus. Verbrecherisch, wegen des Goldes! Geh jetzt weg von hier. Dieses Haus ist verbrecherisch. Ich kann nicht sagen, welche Ungeheuer hier entstehen.“

Salvete - Übersetzung Lektion 57

Text A:
Die Römer waren es gewohnt, große Sorgfalt auf die zu begehenden Spiele anzuwenden; denn die Spiele schienen diesen würdig zu sein, den Göttern geweiht zu werden. Es gibt Leute, die sagen, dass die Römer die Zirkusspiele den szenischen Spiele vorgezogen haben. Aber wir wissen, dass die Römer, die in fast allen Städten Italiens und der Provinzen Theater errichtet hatten, auch von den szenischen Spielen erfreut wurden. Viele Römer, die nach Griechenland kamen, schauten mit höchstem Eifer den Komödien und Tragödien der berühmtesten griechischen Dichter zu; oft schickten sie (ihre) Söhne nach Athen, um griechische Literatur zu studieren.
Die Art und Weise, die Spiele zu betrachten, war verschieden: Zuerst nahmen die stehenden Römer am Schauspiel teil, dann brachte sich jeder (einzelne) eine Bank herbei, darauf sind hölzerne Theater gebaut worden, schließlich sind großartige Gebäude aus Steinen errichtet worden. Im 700. Jahr nach der Gründung der Stadt Rom hatten die Pompejer zwei Theater: Ein bedecktes und nach einem griechischen Wort "Odeum" genanntes Theater, das 1.500 Menschen fasste, und das Theatrum Maximum, das 5.000 Menschen fasste. Hinter dem Theater wurde eine Säulenhalle mit 74 Säulen errichtet, damit das Volk einen Ort hatte, wohin es sich bei plötzlichen Regengüssen, die das Schauspiel unterbrachen, zurückzog. Das größte Theater von allen, die jemals gebaut wurden, war in Rom gelegen: Es wird gesagt, dass es 80.000 Menschen fasste. Dieses hatte im 694. Jahr nach der Gründung der Stadt Rom der 40-jährige Ädil Marcus Scautus mit Mühe durch sein Geld errichtet.

Text B:
Über die griechischen und römischen Dichter
Marcus: "Ich bin von (meinem) Vater nach Athen geschickt worden, um die griechische Literatur zu studieren. Ich habe sehr oft im Dionysostheater an den Schauspielen teilgenommen, das den Theatern vieler griechischer Städte an Größe und Form voranstehen soll. Dieses großartige Gebäude, das 16.000 Menschen fasst, ist unter einer Burg gelegen. Von hier aus können viele Gebiete jener Stadt betrachtet werden." Polybius: "Zuerst habe ich dort, kaum 15 Jahre alt, eine der Tragödien des Sophokles, eines äußerst berühmten Dichters der Griechen, gesehen. Ich erinnere mich, dass innerhalb von drei Tagen neun Tragödien und drei Komödien aufgeführt worden sind."
Marcus: "Im Dionysostheater habe ich drei Schauspiele, eine

Salvete - Übersetzung Lektion 56

Text A:
Es wird gesagt, dass Polyphem der grausamste und hässlichste aller Zyklopen war. Die antiken Schriftsteller (die Alten) meinten, dass diese auf der Insel Sizilien nicht fern vom Vulkan Ätna gewohnt hätten. Es wird berichtet, dass die Zyklopen durch (ihre) gewaltige Größe alle Menschen übertroffen hatten. Weil sie ein Auge mitten auf der Stirn hatten, schienen sie die Hässlichsten zu sein.
Täglich ließ Polyphem ohne irgendeinen Begleiter große Herden von Schafen auf der Insel weiden, nachts führte er die Schafe in eine riesige Höhle. Weil er von allen Menschen verhasst wurde, wollte niemand zu ihm gehen.
Polyphem ärgerte sich nicht, dass er sein Leben ohne irgendeinen Begleiter führte. Außer, dass Odysseus ihm einst das Augenlicht geraubt hatte, gab es nichts, worüber der Zyklop sich beklagte: Weil er ja alle an Kräften (vires) übertraf, fürchtete er niemanden.
Aber bevor Odysseus zu ihm hingekommen war, war Polyphem von großer Liebe zu einem äußerst schönen Mädchen befallen und hatte fast die Schafe vergessen, weil er (sich) wünschte, dass Galatea, die Tochter des Nereus, mit ihm in der Höhle lebte. Die Nereide aber ertrug es äußerst ungern, dass der Zyklop ihr mit großer Begierde folgte. Sie war nämlich mit Akis, dem Sohn des Faunus, (ehelich) verbunden. Dennoch versuchte Polyphem ohne Ende, Galatea zu erreichen: Schon kämmte er die rauen Haare mit der Harke, schon stutzte er den struppigen Bart mit der Sichel.
Die Liebe zum Mord und der Durst nach Blut schienen gewichen zu sein. Auf diese Weise versuchte er, dem Mädchen zu gefallen.

Text B:
Es wird berichtet, dass Polyphem die Gestalt der Galatea mit lauter Stimme gelobt hatte, damit diese, nachdem sie zu Akis geflohen war, die Worte in der Ferne hörte. Es wird erzählt, dass sich Polyphem auch als der Größte und Stärkste rühmte, als er sein Gesicht im Wasser sah. Er glaubte, dass er Galatea dadurch gefallen könne, dass er alle seine Reichtümer aufzählte. Ja, das Licht seines einen Auges schien für ihn sogar die Gestalt der Sonne zu haben. Aber die Nereide entfloh ihm.

Oft drohte der Zyklop, dass er Akis töten werde, weil er fühlte, dass er das Feuer des Ätna in seiner Brust trug. , dass Polyphem die Liebenden lange Zeit nicht fand. So konnten Galatea und Akis, unbemerkt von dem zornigen Polyphem, (ihre) Liebe genießen. Der Zyklop aber, als er die Liebenden gefunden hatte, warf einen Felsen auf den jungen Mann und erschlug diesen.
Polyphem aber hat die Liebe der Galatea nicht (mehr) erreicht.

Salvete - Übersetzung Lektion 55

Text A:
Orpheus war der Sohn der Muse Kalliope. Nachdem seine Mutter ihn die Kunst des Singens gelehrt hatte, sang er oft so süße Lieder zur Laute, damit alle Menschen und Tiere zu ihm kamen und gern seinen Gesang hörten. Während der Sänger sang, weinten auch die Felsen, und die wilden Tiere wurden zahm gemacht. Eurydike, ein äußerst schönes Mädchen, erfreute Orpheus mit seinen Liedern so (sehr), dass jene den Sänger, von Liebe gefangen, heiratete. Eurydike wurde von einer Schlange gebissen, nachdem sie die Ehe geschlossen hatte. Bevor Orpheus ihr zu Hilfe kommen konnte, ist sie gestorben. Orpheus ist mit solchem Schmerz befallen worden, dass er bei Tag und Nacht mit traurigen Liedern seine wunderschöne Ehefrau beweinte.
Darauf stieg er in den Tartarus hinab, um seine Ehefrau wiederzugewinnen; er hoffte nämlich, dass er Pluto und Proserpina, den König und die Königin der Unterwelt, durch (seinen) Gesang bewegen könne. Nachdem die Saiten zu den Liedern angeschlagen worden waren, sang er beinahe so:
"O Götter der unterirdischen Welt! Ich bin nicht in die Unterwelt herabgestiegen, um das Reich der Schatten zu sehen: Ich bin wegen (meiner) Ehefrau gekommen, die eine Schlange (Subj.!) beseitigt hat. Ich wollte, dass ich das Schicksal ertragen kann: Aber Amor siegte. Falls auch euch die Liebe verbunden hat, bitte ich euch, dass ihr euch meiner erbarmt. Nachdem wir uns ein wenig auf der Erde aufgehalten haben, werden wir früher oder später zu eurem Wohnsitz gelangen. Auch Eurydike wird unter eurem Recht sein, wenn sie gerechte Jahre durchlebt haben wird (!). Wenn ich auch nicht zu hoffen wage, dass ihr meine Ehefrau als Geschenk zurückgeben werdet, berufe ich mich dennoch auf (eure) Barmherzigkeit und bitte euch, dass es mir erlaubt ist, mit ihr (zusammen) zu leben.Wenn ihr aber die Erlaubnis nicht erteilt, (so) will ich nicht, dass ihr mich zurückschickt."

Text B:
Von solchen Bitten bewegt, ertrugen es auch der König und die Königin des Tartarus nicht, die Bitten abzuschlagen, und riefen Eurydike. Aber Proserpina ermahnte ihn:

"Bevor du von hier aufgebrochen bist und das Tor unseres Reiches erblickt hat, wird es dir nicht erlaubt sein, . Wenn du dies aber tust, wirst du davon überzeugt sein, dass Eurydike sofort zurückkehren wird."
Während sie zur Oberwelt voranschreiteten, erblickten sie plötzlich ein Licht. Da beugte Orpheus seine Augen, um seine Ehefrau zu sehen: Sofort wurde jene in die Unterwelt hinabgezogen. Weder durch Bitten noch mit den Händen konnte der Sänger sie holen. Orpheus war durch den Schmerz erschöpft, nachdem er erkannt hatte, dass er Eurydike wieder verloren hatte, und ging zurück in die Einsamkeit.

Salvete - Übersetzung Lektion 54

Text A:
Pyramos, ein äußerst schöner junger Mann, und Thisbe, ein berühmtes Mädchen, schlossen Freundschaft, während sie in Babylon in benachbarten Häusern lebten. Allmählich sind sie von der Liebe worden. Deshalb dachten sie darüber nach, zu heiraten, nachdem am Tag die Liebe gewachsen war; aber ihre Väter verboten dies. Dennoch fanden Pyramos und Thisbe neue Wege, sich zu lieben, obwohl ihre Väter meinten, dass sie ihre Liebe ausgelöscht hätten:
Jedes Mal, wenn (!) alle Zeugen weg waren (Plural?), sprachen sie voller Begierde mit einem Wink und anderen Zeichen heimlich miteinander. Aber je mehr die Liebe bedeckt wurde, desto mehr brannte (ihr) Feuer (Imperfekt!). Was fühlt die Liebe nicht? Zuerst sahen die Liebenden einen Riss, der auf der gemeinsamen Wand beider Häuser war. Sie schickten jedes Mal, wenn sie spät in der Nacht hierher zusammenkamen, (ihre) Stimmen durch den Riss:
"Wenn wir unsere Väter überzeugt haben werden, dass wir uns in Liebe befinden (!), werden wir öffentlich unsere Liebe zeigen. Jetzt aber ist es uns erlaubt, dass wir den Riss benutzen, um mit großen Tränen liebevolle Gespräche zu führen. Wenn die Wand nicht (da) wäre, könnten wir uns Küsse geben!"
Jedes Mal, wenn sie "auf Wiedersehen" sagten, gab jeder von beiden seinem Teil der Wand Küsse, die (jedoch) nicht ankamen. Deshalb beneideten die Liebenden, obwohl jeder Zeuge abwesend war und sie durch den Riss gesprochen hatten, dennoch die Wand. Am Morgen kamen sie an derselben Stelle zusammen und beklagten vieles; endlich beschlossen sie, in der nächsten Nacht das Haus und die Eltern zu verlassen.
Pyramos sagte: "Falls es gelingen wird, die Aufpasser zu täuschen (!), werden wir die Stadt verlassen. Das Grabmal des Königs Ninus ist bekannt, dessen
ein großer Baum und eine Quelle sind. Nachdem die Dächer der Stadt von uns verlassen worden sind, wollen wir uns unter dem Maulbeerbaum treffen. Sobald du diesen (!) gefunden hast, werden wir endlich in Freiheit unsere Liebe genießen können."

Text B:
Als Thisbe ziemlich schnell bei Tagesanbruch zu der bestimmten Stelle gekommen war, flüchtete sie, vom Anblick einer Löwin erschreckt, in den Wald, nachdem sie ihren Mantel hingeworfen (!) hatte. Aber das wilde Tier zerfetzte das zurückgelassene Kleidungsstück mit seinem blutigen Maul und ging weg, nachdem es, durch die frische Beute (!) nach der nächsten Quelle dürstend, von dem Grabhügel (herab)gelaufen war. Pyramos aber glaubte, dass Thisbe von dem wilden Tier verschlungen worden war, als er an dieselbe Stelle kam und den mit Blut bespritzten Mantel sah; so tötete er sich mit seinem Schwert unter dem Baum. Darauf tötete sich Thisbe, als sie an diesen Ort zurückgekommen war und erfahren hatte, dass sich der Sachverhalt des Todes des jungen Mannes ergeben hatte (!), mit demselben Schwert.

Salvete - Übersetzung Lektion 53

Text A:
Marcus Iulius Adarus grüßt Quintus
Auf deine Frage, warum die Bürger Triers, die bereits Thermen haben, neue (Thermen) errichten, werde ich gern antworten. Alle (Menschen) wissen, dass diese großartige Stadt, die an der Mosel liegt, unter Kaiser Konstantin erbaut wurde. Außer dem neuen Palast des Herrschers sind auch Thermen erbaut worden, zu denen wir Bürger niemals zugelassen werden. Neulich wurde der Grundstein des Bauwerkes (!) gelegt. Ich erinnere mich an jenen Tag. Die Sache bereitete große Mühe, aber es war dem Imperator von Wichtigkeit, dieses Werk schnell zu errichten. Es war aber Aufgabe der Beamten, viel Geld einzutreiben. Ich werde mich immer erinnern, mit wie großer Mühe alle ihre Mühe zum Bau von Thermen beigesteuert haben.
Als diese Dinge begonnen worden waren, traten Schwierigkeiten auf diese Art auf: Zum Erbauen waren die gelehrtesten Männer ausgewählt worden. Es war Aufgabe der Soldaten, Ziegel herzustellen und Felsen (Pl.) und eine Menge an Baumaterial zu den Schiffen zu bringen. Alle Arten von Hebemaschinen sind aufgestellt worden, um die Lasten zu heben. In so großen Aufgaben ist niemand von uns verletzt oder getötet worden. Wir werden diese Thermen nicht aus Furcht vor dem Imperator vollenden, sondern weil wir ihn wegen seiner Milde hoch einschätzen. Keiner der Bürger hasst ihn. Denn es ist nicht Konstantins Art (!), zu sagen: "Hassen sollen sie mich, wenn sie mich (nur) fürchten!" (!) Kennst du den Ausspruch jenes Gaius Caligula? Sicherlich kennst du diesen.

Text B:
Es führt zu weit, einzelne Teile der Therme zu wiederholen, die genau zu kennen, ein Zeichen von gepflegter Allgemeinbildung darstellen. Es ist Aufgabe der Feldherren für diese gewaltigen Aufgaben zu sorgen. Viele von uns hassen also die Feldherren, aber indem sie ihre Gebäude nachahmen, errichten sie in ihren Landhäusern eigene Schwimmbecken.
Wenn du auch im Sinn hast, dasselbe zu tun, und einen geeigneten Ort für deine Therme suchst, ist es nötig, dich an die Worte des Vitruvius zu erinnern.

Zunächst muss ein möglichst warmer Ort ausgewählt werden, der von Norden oder Nordosten abgewandt ist. Selbst die Warmbäder und Räume mit mäßig warmer Luft sollen Licht von Südwesten haben, wenn aber die natürlichen Begebenheiten hinderlich sind, dann jedenfalls von Süden, weil die Hauptbadezeit von Mittag bis Abends festgelegt ist.
Und auch muss man beachten, dass die Warmbäder für die Frauen und Männer verbunden sind und in denselben Gebieten errichtet sind; so wird nämlich erreicht, dass es einen Heizkessel und eine Heizungsanlage für beide gemeinsam gibt. Ich meine, dass nicht mehr beachtet werden muss als dieser Ratschlag. Außerdem gibt es nichts neues. Erinnere dich an mich! Auf Wiedersehen!

Salvete - Übersetzung Lektion 52

Text A:
In den alten Zeiten waren die Römer es gewohnt, ihre Wassermengen aus den Flüssen oder aus den Quellen zu schöpfen. Später aber, weíl die Einwohner der wachsenden Städte mehr Wasser forderten, weil sie es begehrten, auf eine bessere Art und Weise zu leben, bauten sie einen Aquädukt und Stollen, durch sie die Wassermengen aus den Bergen in die Städte herabführten. Oft bereitete die Beschaffenheit der Gegend den römischen Handwerkern eine große Schwierigkeit, den Aquädukt zu bauen.
Deshalb wandten sie beim Bau jenes größte Sorgfalt an. Weil sie sich auf die Wissenschaft und auf ihr Glück verließen, wagten sie es, bei den herabzuführenden Wassermengen Aquädukte von gewaltiger Großartigkeit zu errichten, die sich oft entlang von öffentlichen Straßen erstreckten.
Seit alter Zeit waren es die Römer, durch den Lerneifer angeregt, gewohnt, die Bauwerke von den Griechen und den Etruskern zu übernehmen. Sie bauten durch das sorgfältige Messen und das (!) die Aquädukte, mit denen das Wasser nicht nur in die Thermen und die Seen und in die Springbrunnen, sondern auch in die privaten Häuser geleitet wurde. Die Benutzung der öffentlichen Wassermengen war für alle kostenlos. Die Reichen aber, die sich freuten, das Wasser auch in ihre Häuser zu führen, mussten Steuern zahlen. Zum Ableiten der Wassermengen aus den öffentlichen Latrinen und der Abfälle der Stadt wurden Kloaken gebaut.

Text B:
Die Wassermengen sind durch den Stollen herabgeführt worden

Nicht nur in Italien, sondern auch auf dem ganzen Erdkreis waren es die Römer gewohnt, für die Bürger zu errichtende Aquädukte zu erlauben. Oft bauten die Soldaten jene Werke ZU EHREN DES KAISERS.
Schon lange Zeit sind die bei der Kolonie Saldae gelegenen Orte an das Römische Reich angefügt. Deshalb gaben sie den Menschen, welche diese Orte im Besitz hatten, die Bauwerke, um den zu errichtenden Aquädukt im städtischen Leben der Römer zu erreichen. Wir wissen, dass Nonius Datus, ein Mann, welcher in der Kunst des Vermessens kundig war, zu einem Stollen, der durch einen Berg zu graben war, wegen dem Wunsch des Prokurators in die Kolonie gerufen wurde. Nachdem der Verlauf des Stollens vermessen worden war, begannen die Soldaten von beiden Seiten zu graben, die einen vom oberen Teil aus, in dem der Stollen das Wasser aufnahm, die anderen vom unteren Teil aus, in dem er es gewohnt war, das Wasser ablaufen zu lassen. Nachdem das Werk begonnen worden war, nahmen alle deutlich wahr, dass beide Teile den Verlauf des Stollens verließen. Nonius Datus aber, der es nicht fürchtete, zurückzukehren, hörte die Beleidigung, dass er sich geirrt habe, und machte mit ruhigem Verstand wieder eine Messung in jedem der beiden Teile in gleicher Höhe, damit sie zusammenkamen. Dann beendeten es die Soldaten von der Mühe eines Kampfes bewegt und in der Hoffnung, dass der Durchstich gut gelinge, mitten auf dem Berg.

Salvete - Übersetzung Lektion 51

Text A:
Nachdem (der) Frieden geschlossen worden war, geschah es oft, dass Gallier zu Caesar (hin)kamen. Zahlreiche Gesandtschaften sind zu ihm aufgebrochen, die einen, um ihm Geiseln zu geben, die anderen, um Steuern zu zahlen. In jenem Jahr kam eine Gesandtschaft von Galliern, um Freundschaft zum römischen Volk zu verlangen.
Nach ihrer Ankunft fragten die Gallier, die sahen, dass eine große Menge an (Bau-)Material am Ufer zusammengetragen wurde, welche Werke gebaut würden. Ein gewisser Zenturio sagte: "Unter Caesar als Anführer entsteht ein militärisches Bauwerk. Dieser beschloss nämlich, nachdem er sich vergewissert hatte, dass die Germanen so leicht angreifen konnten, um zum Zwecke des Beutemachens und des Proviantholens hierher zu kommen und den gallischen Acker zu besetzen, dass er den Rhein überschreiten müsste. Deshalb wählte er diesen Ort aus, da er zur Überquerung am geeignetsten ist. So geschieht es, dass im Rhein eine Brücke gebaut wird, damit das Heer (diesen) überschreiten kann.
Jetzt werdet ihr erkennen, mit wie großer Schnelligkeit eine Brücke errichtet wird. Denn unsere Militärbauwerke entstehen in kurzer Zeit, weil Caesar ausgewählte Männer (="Spezialisten" zu ihrer Entstehung gibt. Außerdem arbeiten die Soldaten mit größter Mühe, weil sie hoffen, an Sieg und Beute herangeführt zu werden und für den Krieg bereit zu sein (???). Auch diese Brücke wird bald fertig sein." Darauf einer von den Galliern: "Warum übergibt Caesar die zu errichtende Brücke dem Heer, obwohl er einen Teil der römischen Flotte benutzen kann?" Der Zenturio sagte: "Es werden keine Schiffe benutzt, weil er dafür sorgt, dass dieses Werk gemacht wird, um die römische Stärke zu beweisen."

Text B:
Dann sorgte der Zenturio dafür, dass die Balken in den Fluss eingesetzt werden, nachdem er die Gesandschaft gesehen hatte. Weil die Gallier gefragt hatten, auf welche Weise die Balken in den Fluss eingeschlagen werden könnten, sagte jener, dass dieses von mechanischen Getrieben gemacht werde. Der Zenturio sagte, nachdem alle die Art und Weise der Brücke gelobt hatten: "Und die Bauwerke, welche sich dazu erstreckten, gut zu leben, wurden entweder öffentlich oder privat gebaut, und Werke dieser Art, die nicht nur zum Krieg führen, sondern auch für die zu befriedenden Völker errichtet wurden, sind zu bewundern."

Als sie diese Worte gehört hatten, schwiegen die vom Zorn bewegten Gallier. Der Zenturio aber beschloss, wieder die Handlungen der Römer zu loben: "Die Römer übertreffen andere Stämme an Wissen über diese Dinge. Aus diesem Grunde geschieht es, dass sie weder von der Größe der Flüsse noch von langen Reisen erschreckt werden. Die meisten Werke, (bei) denen wir Römer dafür sorgen, dass sie erbaut werden, bleiben lange Zeit (erhalten). Aber Caesar wird diese Brücke, die nach der Beendigung des Krieges vom Heer abgerissen werden muss, verlassen."
Ein gewisser Gallier sagte lachend: "Euer Caesar wird meiner Meinung nach jetzt wahrhaftig zum höchsten Priester gemacht."

Salvete - Übersetzung Lektion 49

Text A:
Die Tochter des Königs, Elisabeth, musste als Mädchen ihre Eltern verlassen; denn sie ist aus der Heimat zu der Familie ihres zukünftigen Ehemannes gebracht worden. Schon dort hatte das Mädchen außerordentliches (!) Mitleid mit den Armen. Als sie den Landgrafen zehn Jahre später geheiratet hatte, änderte sich ihr Status, nicht (aber) ihre Gesinnung. Sie dachte bei sich: "Fernzuhalten ist jeder Geiz, jeder Hochmut. Man muss den Armen und Kranken helfen. Ich muss allen zu Hilfe kommen, die an Armut oder Schmerzen leiden." Sie war überzeugt, dass sie es nicht ertragen müsse, dass die Schwachen (gesellschaftlich) unterdrückt wurden.
Welchen Verdienst auch immer sie also den Armen zuteilen konnte, teilte sie ihnen zu. Obwohl sie die Pflichten sowohl einer Mutter und Ehefrau als auch einer Hausherrin gern erfüllte, verachteten die benachbarten Ehemänner sie dennoch. Denn sie betrat die Unterkünfte jedes (einzelnen) Armen , sie versorgte die Wunden der Kranken mit ihrer eigenen Hand, sie wusch die Körper der Schwachen mit ihrer eigenen Hand. Wer auch immer Hilfe benötigte, dem meinte sie helfen zu müssen. Sie gab jedem Armen, sie gab auf jede Art und Weise, sie gab ihre eigene Kleidung, Schmuck, Geld, Nahrung. Weil sie alle auf jede mögliche Art und Weise (!) unterstützt hatte, verdiente sie es, dass sie "Mutter der Armen" genannt wurde.

Text B:
Als ihr Ehemann einst abwesend war, entstand eine große Hungersnot in Thüringen. Darauf sind auf Befehl der Hausherrin Elisabeth die Vorratskammern der Wartburg geöffnet worden. "Man muss sehen", sagte sie, "wie das Getreide auf gerechte Weise verteilt werden soll; wer auch immer an Hunger leidet , soll täglich das notwendige Getreide erhalten."

Wenig später ist ihr Ehemann, der ins Heilige Land aufgebrochen war, auf der Reise gestorben. Bald lernte Elisabeth die Ungerechtigkeiten der Verwandten ihres Ehemannes kennen. Jene nämlich ärgerten sich, dass diese ihren Stand vernachlässigte, und befürchteten, dass sie den ganzen Reichtum für die Armen verwenden würde. Deshalb warfen sie die Witwe mitsamt ihren kleinen Kindern aus der Burg hinaus. Als er gehört hatte, dass seine Tochter in so große Not geraten war, meinte ihr Vater, dass diese in ihre Heimat zurückgebracht werden müsse. Elisabeth aber verneinte, dass sie im Reichtum bei den Reichen leben müsse; sie wollte bei den Armen in Armut leben. Als sie schließlich ihre Mitgift zurückbekommen hatte, gab sie einen Teil an die Armen, mit dem übrigen Teil errichtete sie ein großes Spital. Dort gab sie sich ganz den Armen hin.

Salvete - Übersetzung Lektion 48

Text A:
Vielleicht fragt ihr, warum die Christen angeklagt und zum Tode verurteilt worden sind. Die Christen verneinten, dass es andere Götter außer dem einen Gott gäbe. Also wollten sie weder die Götter der Römer noch die Abbilder der Feldherren mit Weihrauch und Wein verehren und sagten: "Christus allein ist zu verehren, die Götter der Römer sind weder anzurufen noch zu verehren. Weil der römische Kaiser kein Gott ist, ist er nicht zu verehren. Wir verehren niemanden außer Christus!"
Zu Beginn des dritten Jahrhunderts, als schon eine große Menge an Menschen Christus allein verehrte, beschloss Kaiser Septimius Severus, dass die Götter der Römer zu besänftigen seien. Deshalb legte er fest, dass die Zahl der Christen nicht mehr zu steigern, sondern im Gegenteil zu verringern sei. Er befahl auch, dass alle den Göttern der Römer öffentlich ein Heiligtum errichteten. Von den Magistraten mussten alle aufgespürt werden, die diesem Beschluss nicht gehorchten.
In Karthago waren einige Männer und Frauen, die deshalb ins Gefängnis geworfen wurden. Unter ihnen war Perpetua, eine (Frau) aus adligem Geschlecht, die Mutter eines Säuglings(sohnes). Im Gefängnis schrieb sie ungefähr dieses: "Welch große Mühen muss ich auf mich nehmen! Getröstet werden musste meine Mutter, getröstet werden mussten mein Vater und mein Bruder. Auch habe ich große Sorgen um meinen Säugling erlitten."

Text B:
Obwohl sie viele Unannehmlichkeiten erdulden musste, war Perpetua dennoch guten Mutes, weil sie gemeint hatte, dass die Pläne Gottes angenommen werden mussten. Der Vater der Perpetua kam ins Gefängnis und bat (sie), dass sie nicht sich und ihre Familie mit größtem Schmerz versehe. Er sagte: "Erbarme dich, Tochter, erbarme dich deines Vaters, wenn ich er wert bin, von dir Vater genannt zu werden, wenn ich dich mit diesen Händen zu dieser Blume des Zeitalters aufgezogen habe, wenn ich dich allen deinen Brüdern vorgezogen habe; schau auf deine Brüder, schau auf deine Mutter, schau auf deinen Sohn, der nicht nach leben können wird. Lege den Trotz ab! Du sollst uns nicht alle zu Grunde richten!" Den Bitten des Vaters gibt die Tochter nicht nach, und jener geht sehr traurig weg.

Darauf wurde Perpetua aus dem Gefängnis auf das Forum geführt, das voll von Menschen war, wie man hörte. Ein gewisser Beamter fragte sie: "Bist du nicht eine Christin?" Sie antwortete: "Ich bin eine Christin." Als jener befohlen hatte, dass sie ein Opfer zum Wohl des Imperators darbringen solle, antwortete Perpetua: "Dieses Opfer ist nicht von mir darzubringen. Denn von uns Christen müssen keine Opfer für Menschen dargebracht werden." Nach der Untersuchung ist Perpetua zum Kampf mit den wilden Bestien verurteilt worden.
Am Tag des öffentlichen Schauspiels gingen Perpetua und andere Verurteilte aus dem Gefängnis (heraus) ins Amphitheater; gleichsam - wie ein Augenzeuge schrieb - im Himmel, fröhlich, sich freuend.

Salvete - Übersetzung Lektion 47

Text A:
Lasst uns zuerst sehen, welche Rechte und Pflichten die römischen Frauen hatten. Deshalb lesen wir, was Ulpian, ein rechtskundiger Mann, darüber geschrieben hat: "Die Frauen sind von allen bürgerlichen und öffentlichen Pflichten ausgeschlossen und können deshalb weder Richter sein noch ein Amt ausüben." Auf fast diese Weise unterrichteten die Eltern die Tochter: "Gehorche den Eltern, liebe später deinen Ehemann und deine Kinder, sorge für das Haus. Hoffentlich bist du anständig und lebst ehrenvoll! Hoffentlich bleibt alle Überheblichkeit fern! Hoffentlich vernachlässigst du nicht die Götter! Mögest du nichts ungezügelt tun und nicht von der Freiheit sprechen."
Glaubt nicht, dass alle Frauen sich über ihr Schicksal ärgerten! Denn ihr erinnert euch, dass sich die Zeiten ändern. Akzeptiert also, was uns über Cornelia, jene sehr berühmte Frau, überliefert ist:
Cornelia war die Tochter jenes Publius Cornelius Scipio, der Hannibal besiegte. Mit ihrem Ehemann, einem Menschen von höchster Berühmtheit, hatte sie zwölf Kinder.
Einst hatte Cornelia mit einer reichen Frau ein Gespräch. Nachdem jene Cornelia ihren Schmuck gezeigt hatte, der äußerst schön war, sagte Cornelia ungefähr dieses: "Glaube nicht, dass ich keinen Schmuck habe; sei nicht so hochmütig! Wenn du doch nicht so eitel wärest!" Aber sie schwieg. Wenig später kehrten die Kinder vom Spiel zurück. Darauf sagte Cornelia: "Dies ist mein Schmuck." Hoffentlich versteht ihr, was sie damit sagen wollte.

Text B:
Glaubt nicht, dass die Kinder, jener "Schmuck", ihrer Mutter Cornelia immer zur Freude gedient haben (... eine Freude waren). Denn neun Kinder sind ihr durch das Schicksal allzu früh entrissen worden. Jene äußerst berühmten Söhne, Tiberius und Gaius Gracchus, haben die Mutter mit sehr großem Schmerz versehen. Lasst uns sehen, wie dieses passiert ist:

Tiberius, der ältere Sohn, strebte das Tribunat an, um mit einem neuen Ackergesetz den armen Bürgern zunhelfen. Während des Tribunates aber ist er von feindlichen Senatoren getötet worden. Zehn Jahre später hatte Gaius im Sinn, die Pläne des Bruders zu vervollständigen. Seine Mutter Cornelia bat ihn, weil sie fürchtete, dass er auf ähnliche Weise zugrunde gehe: "Wenn du dich doch an das Schicksal deines Bruders erinnern würdest! Wenn du doch nicht im Sinn hättest, den Staat zu verwirren! Verwirf diese Pläne! Nimm Rücksicht auf (deine) Mutter, du bist der letzte ihrer Söhne." Aber .
Nachdem der letzte Sohn gestorben war, ertrug Cornelia ihr äußerst hartes Schicksal mir großer Würde. Sie sagte den Familienangehörigen: "Beklagt euch nicht! Klagt nicht das Schicksal an, das nicht nur mir, sondern auch meinen Söhnen, den Gracchen (... den gracchischen Söhnen?) diesen Schaden zugefügt hat!"
Mit diesen Worten erwies sich Cornelia als wahrhaftig römische Frau.

Salvete - Übersetzung Lektion 46

Text A:
Nicht ohne Grund geschah es, dass jener Minotaurus, über den wir oben gelesen haben, getötet wurde. Es war nämlich eine so große Grausamkeit, dass er keine Speise außer Mädchen und Jungen annahm! Bei einem alten Schriftsteller lesen wir folgendes:
"Als Minos, der Sohn des Jupiter und der Europa, gegen die Athener Krieg führte, ist dessen Sohn im Krieg getötet worden. Nachdem er die Athener besiegt hatte, begannen sie, Steuerpflichtige des Minos zu sein. Er beschloss aber, dass sie in jedem Jahr je sieben ihrer Kinder dem Minotaurus zum Fraß vorwerfen sollten. Theseus versprach freiwillig, zum Minotaurus zu gehen, nachdem er gehört hatte, mit wie großem Schaden die Stadt versehen war... Nachdem Theseus nach Kreta gekommen war, wurde er von Ariadne, der Tochter des Minos, so sehr lieb gewonnen, dass sie ihren Bruder verriet und ihren Gast rettete."
(Hygin, Fabulae 41f.)
Sicherlich wollt ihr erfahren, auf welche Art und Weise Ariadne ihren Gast rettete: Ariadne gefielen, als sie Theseus sah, sofort seine Jugendlichkeit, (seine) Tatkraft (und seine) Gestalt aufs Höchste. Also wollte sie nicht, dass er grausam starb, (und) wollte ihm helfen: "Der Minotaurus ist mein Bruder, ich aber liebe Theseus, ich will nicht, dass er von meinem Bruder getötet wird. Ich will Daedalus um Rat fragen, vielleicht wird er mir helfen wollen."
Darauf ging sie zu Daedalus, der fragte, was sie wolle. Als er die Worte der Ariadne gehört hatte (!), sagte er: "Wenn du nicht willst, dass Theseus stirbt, werde ich dir helfen. Weder wollte ich es jemals noch werde ich es wollen, dass jenes Ungeheuer so viele Kinder tötet. Willst du wissen, auf welche Weise Theseus den Minotaurus besiegen kann? Gib Theseus ein Schwert und einen Faden."

Text B:
Dann Ariadne zu Theseus: "Weil ich nicht wollte, dass du vom Minotaurus getötet wirst, habe ich Daedalus um Rat gefragt. Jetzt hör zu! Nimm dieses Schwert, mit dem du das Ungeheuer töten wirst. Und es kann niemand ohne Hilfe lebendig aus jenem Labyrinth zurückkehren. Halt diesen Faden fest, den du abwickeln wirst, wenn du das Labyrinth betrittst. Wenn du den Minotaurus getötet hast, wirst du sicher zu mir zurückkehren, wenn du dem Faden folgst." Theseus nahm gern den Faden und das Schwert an, weil er sich nicht verirren wollte. "Ich danke dir", sagte er, "und, weil du willst, dass ich (über)lebe, werde ich später mit dir (zusammen) leben." Und in der Tat gelang es Theseus, dass er den Minotaurus tötete, dass er sich nicht verirrte, dass er lebendig aus dem Labyrinth zurückkehrte. Danach segelte er glücklich mit Ariadne auf die Insel Naxos. Dort aber verließ er Ariadne. Dionysos half der Verlassenen und, damit sie immer berühmt sei, nahm ihre Krone vom Kopf und versetzte sie an den Himmel. Dort kann sie zwischen den Gestirnen betrachtet werden.

Salvete - Übersetzung Lektion 45

Text A:
Könnt ihr erklären, welche Gestalt jenes Tier hat? Seht, wo es wohnt! Wisst ihr, mit welchem Namen jenes wunderliche Haus benannt wird und welchen Namen jenes Tier hat? Lest, Schüler, die Fabel von dem Minotaurus und dem Labyrinth.
Die Frau des Minos, jenes Sohnes der Europa, hatte die Göttin Venus vernachlässigt. Die zornige Göttin sagte: "Ich weiß nicht, warum diese Königin so hochmütig gewesen ist, warum sie mich niemals verehrt hat. Ich werde ihr zeigen, wie groß die Macht einer vernachlässigten Göttin ist!" Also beschloss sie eine harte Strafe: Ein Sohn wurde der Königin geboren, der sowohl die Gestalt eines Stieres als auch eines Menschen hatte. Aus diesem Grunde wurde die Königin mit sehr großem Schmerz versehen. Minos aber hat sich sehr erschrocken, nachdem er jenes Ungeheuer gesehen hatte. Er rief Daedalus, der schon viele Kunstwerke fertiggestellt hatte, wegen berühmten Wissens zu Gast ("lud Daedalus ... ein". "Du fragst", sagte er, warum ich dich gerufen habe? Mit welchem Schmerz ich versehen bin? Sieh den Minotaurus, meinen Sohn!"
Dann erzählte Daedalus, welches Unglück sich ereignet hat. Danach bat er ihn, dass er ihm helfe, dass er bekannte Kunst anwende (?), dass ihm niemals jenes Ungeheuer im Blick sei. Er fürchtete nämlich, dass sich das Volk von ihm abwende, wenn der Minotaurus frei ist. Also warnte er seinen Gast, dass er daran zweifle, dass er das Bauwerk für den Minotaurus schnell genug fertigstelle. "Wenn das Werk vollendet ist", sagte er, "werde ich dir viele und große Auszeichnungen (!) zuteilen." Dann errichtete Daedalus jenes Labyrinth in perfekter Kunst, in dem der Minotaurus bis zu (seinem) Tod war.

Text B:
Ikarus, Ikarus!
Nachdem er schon viele Jahre mit seinem Sohn Ikarus auf der Insel Kreta gelebt hatte, bittet Daedalus König Minos, von der Liebe zur Heimat bewegt, dass er ihn nach Athen, in seine Heimat, entlasse. Dieser aber befürchtet, dass sein Gast mit seiner Kunst einem anderen König nützlich sei, und verweigert . Dennoch weiß Daedalus, auf welche Weise er fliehen kann. Denn er bereitet sich und seinem Sohn Flügel vor, nachdem er Federn durch Wachs verbunden hat. Er unterrichtet Ikarus, warum er dies getan hatte. "Es ist uns nicht erlaubt, mein Sohn, mit einem Schiff über das Meer wegzufahren. Sicherlich ist dir bekannt, warum uns dieser Weg verschlossen ist. Aber wir werden eine Reise durch den Himmel machen. Ich warne dich davor, dass du dich zu sehr der Sonne oder dem Meer näherst (ACHTUNG: neve = und dass nicht, aber monere, ne = warnen, dass)." Er ermahnt seinen Sohn sorgenerfüllt, dass er ihm immer folge. Zuerst macht der Junge die Reise unter der Führung seines Vaters (nominaler abl. abs.!), dann verlässt er den Anführer und eilt . Siehe, er ist der Sonne zu nahe: Durch die Kraft der Sonne schmilzt das Wachs, das die Federn verbunden hat. Der Vater aber sieht den Sohn nicht mehr; von Angst bewegt und ahnend, dass der Sohn gefallen sei, ruft er: "Ikarus, Ikarus, wo bist du?"

Dann sah der Vater die Federn im Wasser und verstand, was dem Sohn zugestoßen war.

Salvete - Übersetzung Lektion 44

Text A:
(Unsere) Vorfahren glaubten, dass sowohl Europa als auch Afrika und Asien von einem unbegrenzten Ozean umgeben seien. Die meisten Römer kannten weder die Grenze Afrikas noch irgendeines der äußersten Länder Asiens. In jenen Zeiten wusste auch niemand (= "nicht irgendeiner", dass andere Teile auf dem Erdkreis sind.
Ist es etwa irgendeinem von euch, (liebe) Schüler, bekannt, dass Europa (seinen) Namen von einem Mädchen erhalzten hatte? Europa nämlich war die Tochter des Königs der Phönizier. Einst sah Jupiter dieses äußerst schöne Mädchen und beschloss, brennend vor Liebe, auf die Erde herabzusteigen, um Europa näher zu sein. Europa und ihre Freundinnen aber waren zur Küste gegangen, damit die Spiele sie erfreuten (besser: "erfreuen konnten". Dort war eine Menge an Stieren, unter denen die Mädchen einen weißen Stier erblickten. Niemals zuvor hatten sie einen so schönen Stier gesehen! - Jupiter war nämlich in Gestalt des Stieres , um nicht ein Mädchen zu erschrecken, (und) damit sich besonders Europa nicht fürchte. Kein Mädchen hat die List .
Auch Europa bewundert die Farbe und die Gestalt des Stieres. Das sanfte Gesicht des Tieres fordert das Mädchen auf, dass es näher komme, dass es schaue, dass es , dass es sich nicht fürchte. Als sie sich dem Stier nähert, denkt Europa bei sich: "Es scheint, der Stier mich mit seinen sanften Augen bittet, dass ich (zu ihm) hingehe, dass ich mich weder fürchtete noch erschräke. Jetzt schaut er die Blumen an, mit denen ich geschmückt bin! Vielleicht strebt er an, dass ich (ihm) Blumen bringe? Jetzt hält er mir (seinen) Kopf hin! Fragt er, ob ich mit den Blumen (seinen) Kopf schmücke, oder ob ich ihn mit den Händen streichle? Wie schön er ist! Hat etwa irgendjemand einen Stier von solcher Gestalt gesehen?"

Text B:
Dann streichelt das Mädchen den Stier mit (ihren) Händen, und jener erreicht durch Bitten, dass Europa jede Angst ablegt und sich auf (seinem) Rücken niederlässt. Als die Freundinnen den neuen Freund sehen, fordert das Mädchen den Stier auf, dass sie an der Küste spazieren gehen. Aber jener verlässt die Küste und trägt das Mädchen schnell ins Meer. Dieses ruft angsterfüllt: "Ich bitte dich, Stier, dass du zurück zur Küste gehst und mich nicht von meinen Freundinnen und (meinen) Eltern wegträgst." Aber jener tut dies , so dass niemand dem Mädchen helfen kann. Und tatsächlich kommt ihr niemand zu Hilfe. So hält das vom Stier weggetragene Mädchen mit der einen Hand ein Horn fest, die andere Hand legt sie auf den Rücken (des Stieres). Der Stier bringt (seine) Beute zur Insel Kreta hinüber. Dort sagt er Europa in Gestalt eines Stieres, dass er Jupiter sei. Lange Zeit bleibt er mit Europa auf dieser Insel; sie haben Kinder, unter ihnen Minos. Dieser war später der König Kretas.

Mit dieser Geschichte erklären die antiken Schriftsteller den Namen Europas, eines Teiles des Erdkreises.

Salvete - Übersetzung Lektion 43

Text A:
Hadrian und die Freunde stiegen ziemlich schnell auf die Burg hinauf. Von dort betrachteten sie zunächst für sehr lange Zeit den Aufgang der Sonne, danach die Stadt. In der Tat gefielen Antinous jener Tempel der Minerva und der Anblick des Meeres und der Stadt mehr als die Villa Tiburtina. Außerdem freute er sich, weil einer von den Griechen den früheren Staat der Athener und die Freiheit der Bürger ziemlich offen lobte: "Damals war es jedem einzelnen freien Athener erlaubt, sowohl Richter zu sein als auch auf der Volksversammlung ."
Der Princeps stimmte diesen Worten zu, dennoch tadelte er äußerst heftig die Streitigkeiten der griechischen Bürger. Außerdem trug er aus den Büchern des Sallust vor: "Die Taten der Athener waren groß und großartig genug, dennoch beträchtlich kleiner, als von der Sage berichtet wird. Aber weil sie dort bei den Schriftstellern durch ihre großen Begabungen hervortraten, wurden die Taten der Athener als die größten gepriesen. Aber im römischen Volk war niemals diese Menge an Schriftstellern, weil jeder sehr kluge (Mann) höchst tätig war, gerade die besten wollten lieber handeln als reden." Jenen (Spruch) des Sallust lobend, verneinte der Princeps, dass der Staat der Athener bestens geführt worden sei.
Antinous aber war von der Liebe zu (seiner) Freundin Agalea mehr bewegt als von den Worten des Princeps und hatte im Sinn, Piräus zu erreichen. Irgendjemand hatte Antinous nämlich gesagt, dass Agalea schon einige Tage am Piräus sei. Wenn es auch ziemlich schwierig war, alle Worte jenes Mannes im Gedächtnis zu behalten, blieben dennoch irgendwelche Worte in der Erinnerung des Antinous hängen: Antinous erinnerte sich nämlich, dass Agalea mit ihren Eltern nahe dem Haus des alten Mannes Epimenides wohnte. Antionous dachte bei sich: "Wenn du jemanden liebst, wirst du immer den richtigen Weg finden." Also ging er weg. Wenn von irgendeinem von den Freunden gefragt worden wäre, hätte er gesagt, dass er nach Hause zurückgehe. Den Vorschlägen irgendeines Griechen gehorchend, fand er das Haus des Epimenides .

Text B:
Antinous, der die Freunde verlassen hatte oder eher geflohen war, freute sich an diesem Tage viel weniger als zuvor, dass er bei Hadrian wohnte. Denn da hatte die Liebe zu Agalea am meisten Einfluss auf Antinous. Ziemlich lange erwartete er nahe des Hauses des Epimenides (seine) Freundin. In der ersten Nacht betrat eine große Menge an Menschen die nächstgelegene Straße. Antinous sah, dass unter den Frauen und Mädchen auch Agalea war. Endlich erkannte Agalea selbst Antinous und lief, als sich eine günstige Gelegenheit ergeben hatte, in seine Arme. Er sagte: "Du hast mich nicht vergessen." "Keineswegs", sagte sie und gab ihm Küsse.

Salvete - Übersetzung Lektion 42

Text A:
Antinous sieht, wie ein Gesandter der Parther, ein Mann von königlichem Geschlecht, zu Hadrian geht: "In der zehnten Stunde", sagt er, "als wir alle unter deiner Führung die Villa betreten haben, habe ich sofort die Großartigkeit der Gebäude bewundert."
Darauf jener: "In der Tat habe ich mithilfe der besten Künstler und Handwerker diese Villa größer als das Goldene Haus errichten lassen. Dieses Bassin haben zwanzig Sklaven mit Schaufeln ausgehoben. Ich freue mich besonders über dieses Bassin; denn hier genieße ich sowohl die Schönheit des Ortes als auch die schönen Kunstwerke. Ich habe nämlich die besten Handwerker. Betrachtet die Karyatiden, die ich am Ufer des anderen Bassins aufgestellt habe. Übertreffen diese in ihrer Form nicht jene Statuen, die (bei) den Athenern in der Burg (Akropolis) das Dach des Tempels (aus)halten?"
Wenig später sagt der Gesandte der Parther mit lautester Stimme: "Wen erfreuen die griechischen Kunstwerke nicht? Sicherlich wirst du bei den Athenern Statuen von herrlicher Form finden. Ihr Römer aber ahmt gerade die besten (!) fremden Beispiele nach." Darauf lacht Hadrian: "Sicherlich ist es die Pflicht eines Weisen, nicht gerade den besten (!) zu beneiden, sondern gerade die besten Kunstwerke und Einrichtungen nachzuahmen. Schon Atticus, jener enge Freund des Cicero (!), sammelte griechische Statuen. Heute schmückt jeder seine Bibliothek, jeder seinen Garten mit griechischen Statuen."
In dieses Gespräch wären sie (noch) lange Zeit vertieft gewesen, wenn nicht einer der Sklaven Geschenke gebracht hätte. Der Gesandte der Parther nahm den aus Gold und Silber gemachten Lorbeerzweig. Hadrian sagte: "Dieser Lorbeerzweig bedeutet Frieden. Denn nichts ist besser als (der) Frieden." Plötzlich gab ein gewisser Sklave Antinous einen Brief. Antinous erkannte, dass dieser von (seiner) Freundin Agalea geschrieben worden war:
"Agalea grüßt Antinous
Im Winter werde ich mit (meinen) Eltern und (meinem) jüngeren Bruder nach Athen reisen. Es würde mich sehr freuen (!), wenn auch du da wärest. Auf Wiedersehen!"

Text B:
Der Architekt Apollodorus widersetzt sich Hadrian

Oft widersetzte sich der Architekt Apollodorus den Beschlüssen des Hadrian mit beinahe diesen Worten: "Dieses Werk, das du im Sinn hast, zu errichten, wenn es auch weder sehr schlecht noch schlechter als die griechischen Vorbilder sein wird, wird dennoch nicht diese Formen erreichen. Tatsächlich sind gerade die besten Kunstwerke selten."
Die Nachbarn und die Freunde des Apollodorus meinten, dass solche Worte äußerst schlecht seien, und ermahnten Apollodorus vergeblich: "Sicherlich warst du zu Lebzeiten des Trajan mehr wert; jetzt aber ist es gefährlich, sich dem Princeps zu widersetzen. Denn die Architekten des Trajan können nicht mehr sehr viel!"
Als Apollodorus später zum Tode verurteilt wurde, sagten viele Freunde, dass Hadrian ihn getötet habe, weil er gerade an den besten Beschlüssen und Gebäuden (Plural!) des Princeps gezweifelt hatte.

Salvete - Übersetzung Lektion 41

Text A:
Zufällig hörte Antinous, dass ein gewisser Beamte Hadrian mit Lob überschüttete; jener Beamte mit dem Namen Caesernius Statianus sagte: "Niemand ist begieriger nach Erkenntnis als der Princeps." Tatsächlich war Hadrian gelehrter als die meisten Römer. Antinous aber ärgerte sich, dass jener Beamte nicht die Griechen erwähnte, deren Briefe und Wissenschaften sowohl Hadrian selbst als auch viele gelehrte römische Männer studiert hatten.
Weil er die Autorität des Caesernius gefürchtet hatte, schwieg Antinous lange Zeit. Endlich sagte er: "Nichts ist schöner, als die Ursachen der Dinge zu erkennen. Wer verband die Redekunst mit einer hervorragenderen Wissenschaft als unser Princeps? Wer weiß nicht, dass die Bemühungen unseres Princeps vorzüglicher sind als die Bemühungen anderer Principes?
Dennoch sind die Griechen des Lobes am würdigsten. Hast du etwa jenen besonders weisen Pythagoras vergessen, der die Länge der Seiten des rechtwinkligen Dreiecks berechnete? Weißt du etwa nicht, dass der Grieche Hippokrates der berühmteste unter den Ärzten war?" Die meisten der Freunde prüften die Worte des Antinous nicht, aber der Princeps sagte schließlich selbst: "Tatsächlich ziehen wir die sachkundigsten griechischen Ärzte zu Rate. Wer war begieriger nach Erkenntnis als Hippokrates und die griechischen Ärzte, die mit härtester Sorgfalt die Ursachen von Krankheiten erforschten? Und in der Tat führen die Griechen bis heute die schwierigsten Operationen an Kranken durch."

Text B:
Mit diesen Worten beruhigte der Princeps, der selbst die griechischen Künste bewunderte, alle (Menschen). Darauf erzählte einer von den Freunden, dass Thales eine Sonnenfinsternis vorhergesagt hatte, die in jenen Zeiten nicht einmal der Gelehrteste der Römer vorhersagen konnte. Auch Caesernius stimmte zu, dass damals tatsächlich keiner von den Römern klüger war als Pythagoras. Hadrian begann schließlich dennoch, die gelehrten Männer zu verspotten, weil er meinte, dass er selbst am kundigsten in allen Künsten sei; darauf flüsterte ein gewisser Grieche Antinous zu: "Er hält sich für klüger als alle (anderen), weil er dreißig Legionen hat."

Salvete - Übersetzung Lektion 40

Marcus Junius Silanus grüßt Cornelius
Ich habe deinen Brief erhalten, in dem du mich vieles gefragt hattest: "Wer leitet unseren Staat mit höchster Sorgfalt? Wer befasst sich mit dem Staat? Ist es auch mir erlaubt, Ehrenämter anzustreben?" Ich werde dir dies mit wenigen Worten erklären:
Gesetze und Beamte leiten den Staat. Aber es kann wahrhaftig gesagt werden, dass Beamte sprechende Gesetze sind. Ich werde dir freilich nicht alle Ämter erklären, sondern (nur) die bedeutenden.
Nachdem die Könige aus der Stadt vertrieben worden waren, leiteten zwei Konsuln (lange Zeit) den Staat. Die Zahl der anderen Beamten war unterschiedlich, wie die Zeit und die Sachlage forderten. Aber deren Aufgaben waren über viele Jahrhunderte dieselben: Den Staat verwalten, Recht sprechen, das Heer leiten. Fast alle Beamten werden bis zu dieser Zeit jährlich gewählt.
Jeder von beiden Konsuln ruft zur Abstimmung auf, nachdem der Senat zusammengerufen wurde, (und) hält eine Umfrage über Frieden und Krieg ab. Dann führt der Senat die Beschlüsse aus. Wir Römer, wie du weißt, sind es gewohnt, mit dem Namen beider Konsuln eine Anzahl von Jahren zu bezeichnen. Wenn der Staat in höchster Gefahr ist, ist es möglich, auf Beschluss des Senats (!) für sechs Monate einen Diktator zu wählen.
Andere Beamte sind diese: Prätoren, die Recht sprechen und im Krieg, wenn es nötig ist, das Heer führen; die Aufgabe eines Ädils ist es, für Straßen, Flüsse und Schulen (!) zu sorgen; die Quästoren verwalten die Staatskasse.
Du siehst, dass die Aufgaben der römischen Beamten unterschiedlich und schwierig sind. Also: Wenn du wünscht, das Konsulat zu erstreben, ist es notwendig, dass du das Amt des Quästors und des Ädils oder das Volkstribunat und das Amt des Prätors durchläufst. Nicht nur adlige Männer werden zu Prätoren oder Konsuln gemacht, sondern auch neue Männer wie ein gewisser Ventidius Bassus, über den ich neulich fast diese Worte, auf eine Mauer geschrieben, gelesen habe: "ES IST VERWUNDERLICH: DER ESEL VERKAUFTE, IST ZUM KONSUL GEMACHT WORDEN!"
Jener Ventidius Bassus suchte ungern nach einem Lebensunterhalt und verkaufte nicht selten die Esel der Beamten. Durch diese Tätigkeiten begab er sich in Freundschaft und Treue zu Cäsar. Wenig später war er unter jener Urheberschaft auch in großer Ehre. . Dann ist er zum Priester und zum Konsul gemacht worden. Viele Römer aber erinnern sich daran, dass Bassus einst die Esel getrieben hatte, und verspotten ihn dieser Worte.
Wenn du jetzt wünschen würdest, dich mit dem Staat zu befassen, würde ich dir von dieser Sache abraten, weil die Zeiten schwierig sind.
Ich glaube, ich habe dir genug geschrieben. Auf Wiedersehen!