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Felix - Übersetzung Lektion 75 - Am Ende der Zeitreise

Dies war eine sehr lange Reise. Ich stimme dir zu. Und zwischendurch war es rau und schwierig. Felix sagt: Am Anfang unserer Reise sagte ich euch, dass diese Reise nicht gefährlich, aber mühsam werden würde. Was aber gehört zur Sache der Menschen und was habt ihr gesehen? Habe ich euch denn etwa mehr versprochen, als ich erfüllt habe? Ganz und gar nicht, Felix! Du warst ein guter Führer. Jener ganze Weg gefiel mir sehr gut und wir kennen die Römer bestens. Ich habe nicht geglaubt, dass die Einwohner so vieler Städte Europas so lange Zeit Latein gesprochen haben. Obwohl mir das Vokabel lernen zwischendurch lästig war, lernte ich dennoch viele Wörter fremder Sprachen die vom lat. hergeleitet worden sind. Felix sagt: Ich freue mich sehr, dass du das gesagt hast. Durch welche Dinge, bitte, seid ihr besonders erfreut worden, die wir auf unserer Reise kennen gelernt haben? Mir haben die Tage, an denen wir in Mainz waren und Rinoldus den Händler gesehen haben am besten gefallen. An diesem Tag habe ich die Gelegenheit genutzt den schönen Mantel zu kaufen. Ich freilich bin vom Ausbruch des Vesuvs so bewegt worden, dass ich von Angst vor dem Tod befallen worden bin.Außer den übrigen Sachen halte ich in Erinnerung, auf welche Weise die Stadt Rom gegründet worden ist. Anchises war ein guter Seher, als er dem Sohn Äneas die Zukunft Roms zeigte. Erinnert ihr euch an diesen Tag, an dem wir auch mit lauter Stimme

Calvisus, diesen glatzköpfigen Senator verspottet haben? Ich bin mit großem Schmerz versehen worden, als wir die Geschichte über Orpheus und Eurydicae gelesen haben. Warum wandte jener die Augen zur Ehefrau, bevor er das Licht der Sonne sah? Ich bin heftig erschrocken, als wir hörten, dass Diokletian so viele Christen mit Grausamkeit unterdrückt und gequält hat. So viele Menschen sind für ihren Glauben gestorben. Besonders erinnere ich mich an einige berühmte Römer, wie zum Beispiel Cicero, Caesar, Augustus, Hadrian und Konstantin. Was, tatsächlich? Habt ihr die Utopie eines neuen Staates vergessen? Ich jedenfalls möchte in einem so beschaffenen Staat leben!

Felix - Übersetzung Lektion 74 - Ist gemeinsamer Besitz utopisch?

Ist gemeinsamer Besitz utopisch?
Raphael sagte folgendes: "Ich werde dir kurz und so war wie möglich alles darlegen, dass du dieses leicht verstehst: Ich frage, ob man überhaupt Privateigentum benötigt, damit Menschen glücklich leben. Obwohl dieses nicht leicht erreicht werden kann, setzten es die Bürger von Utopia trotzdem durch, Güter gleich unter allen zu verteilen. Sie haben überfluss aller Sachen(oder frei:...von allen Sachen), obwohl kein Privateigentum bei ihnen ist(oder frei:..., obwohl sie keinen Privateigentum haben). Denn ich bin der Meinung, dass das öffentliche Wohlergehen durchgesetzt werden kann, wenn die Bürger nach der Abschaffung des Privateigentums(oder frei:...nach der Enteignung) in höchster Gleichheit leben. Denn allein der Staat, in dem sich alle mit höchster Mühe den öffentlichen Aufgaben widmen, kann mit Fug und Recht den Namen "res publica" für sich beanspruchen! "Obwohl Morus durch die Worte von jenem heftig erregt war, antwortete er zu diesem ruhig und freundlich: "Aber es scheint mir dagegen, dass man dort niemals bequem leben kann, wo alles gemeinsam ist. Wie kann ein Vorrat an Dingen vorhanden sein, wenn sich ein jeder vor den Arbeiten so oft wie möglich drückt und im Vertrauen auf fremden Fleißig; träge wird? Dieses gemeinsame Leben scheint mir gewiss ohne irgendwelche Geldhandel erst äüßerst sinnlos, weil alle Berühmtheiten, Pracht, Glanz und Würde zerstört wird, denn das sind die wahren Schmuckstücke des Staates. Aber ich gebe zu, dass es im Staat der Einwohner von Utopia einige Dinge gibt, die in unserem Staat fehlen, obwohl ich nicht allem zustimmen kann, das gesagt worden ist."

Felix - Übersetzung Lektion 73 - Politik, Nichts für Philosophen?

Politik - Nichts für Philosophen?
Raphael wollte weder einem König noch irgendeinem Fürsten helfen, weil er nicht eifrig um Macht bemüht war. Morus warf ihm vor: "Aber du, mein bester, kannst gewichtiger und klüger über die Verwaltung des Staates sprechen als die meisten, die jetzt in der Versammlung unseres Königs sind." Raphael antwortete:"Du irrst heftig, mein Morus! Ich kann keinem Fürsten in irgendeiner Angelegenheit von Nutzen sein. Denn die Fürsten werden öfter durch Kriegsvorbereitungen beschäftigt als durch die Verfassung von Friedensplänen. Ich allerdings werde weder durch die Begierde Kriege zu führen geführt noch durch Ehrgeiz." Und er fuhr fort: "Weil das so ist, Plato, jener berühmteste Philosoph, habe ich dargelegt, warum sich viele Philosophen davon fernhalten, die politische Laufbahn einzuschlagen. Du sollst also folgende Geschichte des Plato hören: Wenn Weise(oder:Philosophen)sehen, dass das Volk auf den Straßen unablässig von Regen berschüttet wird, versuchen sie jene zu überreden, dass sie schnell aus dem Regen gehen und unter ihre Dächer gehen. Aber sie verschwenden ihre Worte vergeblich. Deshalb halten sie sich selbst lieber innerhalb ihrer Häuser auf, weil sie wissen, dass es nichts nützen würde, wenn sie hinausgehen. Keiner will mit diesen (zusammen) nass werden. Weil sie ja fremden Dummheiten nicht gänzlich helfen können, wollen sie selbst freilich im Trockenen und in Sicherheit sein.

Felix - Übersetzung Lektion 72 - Neue Hoffnung für die Menschen

Neue Hoffnung für die Menschen
Nachdem Octavian Macht erreicht hatte und vom Senat 'Augustus' genannt worden war, sprachen die Römer vieles unter sich über den Zustand des Staates. Gnaeus Calpurnius Piso sagte: "Wenn wir nicht die Tugenden unserer Vorfahren vergessen hätten, wären nicht so viele unschuldige Menschen in diesen Bürgerkriegen gestorben." Lucius Munatius Plancus erwiderte: "Du sprichst wahr, mein Piso! Wenn Augustus aber die Freiheit und die Eintracht für das Volk wiederherstellen sollte, könnten wir neue Hoffnung erreichen." Piso antwortete: "Wenn dieses geschehen würde, könnten die römischen Bürger glücklich sein. Aber ich fürchte, dass du einen Traum siehst, Freund!"; Plancus darauf: "Falls Treue, Frömmigkeit, Gerechtigkeit und Gesetze wieder verehrt werden sollten, wird wohl dieser Streit nicht mehr entstehen und wir werden wohl ohne Angst unser Leben verbringen. Das hat mir neulich der Dichter Vergil gesagt. Wenn du die Bücher der Dichter und Philosophen gelesen hättest, Piso, wüsstest du, dass das neue goldene Zeitalter jetzt von vielen gefeiert wird.

Felix - Übersetzung Lektion 71 - Idealer Treffpunkt: Theater und Zirkus

Idealer Treffpunkt: Theater und Zirkus
Der Dichter Ovid lobt die Stadt Rom, weil dort viele und schöne Mädchen gefunden würden. Auch jungen Männern zeigt er, an welchen Orten sie besonders Mächen suchen könnten: Im Theater findest du sicher ein Mädchen, mit dem du spielen kannst und das du lieben und festhalten willst. Denn wie Bienen von Blüte zu Blüte fliegen, nachdem sie duftende Wiesen erreicht haben, so kommen in viel besuchten Spielen sehr gebildete Frauen zusammen. Sie kommen, um ein Spiel anzuschauen; und sie kommen auch, um selbst auch angeschaut zu werden. Auch der Zirkus bietet viele Vorteile für die neue Liebe: Dort ist die Zeichensprache nichts, durch die du heimlich mit dem Mädchen sprichst; denn du kannst dich sehr nahe bei deiner Herrin - ohne Hindernis - hinsetzen und ein Gespräch beginnen. Zuerst erkundigst du dich bemüht, wessen Pferde auf der Rennbahn sind und für welches jene schwärmt. Beeile dich denen zu applaudieren, welchen jene applaudiert! Du weißt genau, dass es viele Sachen gibt, mit denen du irgendeinen Gefallen tun kannst: Es ist schon einigen nützlich gewesen, dem Mädchen ein Sitzkissen entgegengebracht zu haben, auf dem sie bequem sitzen könnte; einige erzeugen mit einem feinem Fächer Wind, um die Aufmerksamkeit und die Gunst des Mädchens auf sich zu richten. An diesen Orten wählst du also leicht eine aus, der du sagen könntest: "Du allein gefällst mir!

Felix - Übersetzung Lektion 70 - Sind das noch Spiele?

Ich glaube, dass nichts so gefährlich ist für die guten Sitten, als in irgendeinem Schauspiel zu sitzen; dann nämlich schleichen sich Fehler durch die Lust ein. Ich selbst meine auch, dass ich von grausamen und unmenschlichen Spielen zurückkehrte. Neulich geriet ich in eine Mittagsvorstellung, witzige Spiele erwartend, von der Augen erfreut werden.
Aber mit Schwert und Feuer wurde gekämpft; der Ausgang eines Kampfes war immer der Tod. Die Gladiatoren hatten nichts, was sie schütze; überall auf dem nackten Körper nahmen sie gegenseitige Hiebe auf. Dieser zwar, soweit ich weiß, zog wie die meisten andere Kämpfe vor. Am Morgen folglich wurden Menschen den Löwen und Bären zum Mittag vorgeworfen.
Aber viele müssen in der Arena kämpfen, weil sie sowohl Diebstähle begangen haben als auch Menschen umgebracht haben!
-Was also haben sie verdient? -Weil sie Verbrechen begangen haben, sind sie würdig aufgehängt zu werden! -Welchen Grund gibt es, dass du diesem schlechten zuschaust? -Die Menschen, die dem Tod entfliehen wollen werden niedergemetzelt und empfangen Schläge! Aus diesem Grund kann ich erkennen (letzter Satzteil fehlt!).

Felix - Übersetzung Lektion 69 - Auch Sportler müssen leiden

Die Gladiatoren benutzen beim Körpertraining große Disziplin. Die Übung ist nämlich nicht nützlich, wenn nicht die Mühe, mit der geübt wird, dieser sehr ähnlich ist; es ist sogar besser, wenn sie härter ist. Die Gladiatoren kämpfen zur Übung mit schweren Waffen. Der Lehrer hält jene länger unter Waffen, als sie von den Gegnern gehalten werden. Zwei Boxer und Ringer machen sogar drei Gegner mürbe, indem sie einem einzelnen mühelos Widerstand leisten.
Die Läufer durchlaufen, wenn sie über die Geschwindigkeit auf einer kurzen Strecke gemessen werden, diese Strecke zur Übung oft, die sie beim Wettkampf nur einmal durchlaufen.
Auf diese Weise vervielfältigt er absichtlich die Arbeit, die wir ausüben müssen, damit es einfacher wird (Teilsatz fehlt).
M.T.Cicero versuchte zu erklären, auf welche Weise die Gladiatoren solche Schmerzen mit so großer Tugend ertragen können: Die Macht der Tugend ist groß. Die Boxer seufzen nicht einmal, wenn sie mit Schlagriemen niedergeschlagen worden sind. Jener, der besser trainiert ist will lieber Schläge nehmen, als schändlich zu leben. Oft sehen wir, dass diese nichts lieber wollen, als den Herrn und das Volk zufrieden zu stellen. Welcher mittelmäßige Gladiator seufzte, welcher veränderte jemals seine Miene. Niemand von denen blieb ängstlich stehen, niemand unterlag einem Gegner mit Schande. Und wenn er besiegt worden ist: Wer von diesen nahm seinen Hals zurück, nachdem er befohlen hatte, den Todesstoß zu erhalten.

Felix - Übersetzung Lektion 68 - Bühne frei

In alten Zeiten betrachtete das Volk stehend Geschichten in Theateraufführungen. Später sind hölzerne Bühnen und Ränge konstruiert worden, sodass das Volk sitzend betrachten konnte. Schließlich beschloss Gnaeus Pompeius, dass Theater aus Stein zu bauen sind.
Philolaches, ein begabter junger Mann, ließ die werteste Sklavin frei; und er verprasste alles Vermögen in der Abwesenheit des Vaters durch ein Gastmahl. Ein schlauer Sklave täuschte einen alten Mann sobald er nach Hause zurückkehrte: Er sagte, dass ein schreckliches Monster im Haus sei und die Familie deswegen von zu Hause weggegangen wäre. Es kam ein nach Profit strebender Geldverleiher dazwischen, der für sich selbst Zinsen forderte. Der alte Mann ist wieder verspottet worden: Denn der Geldverleiher fordert das dem jungen Mann gegebene Vermögen zurück. Der alte Mann fragt: Weshalb und für welche Sache? Er antworte: Das Geld ist empfangen worden zur Verbesserung des Nachbarhauses. Der alte Mann schaut sich jenes Haus an und bemerkt, dass er verspottet wird. (Satz fehlt)
Am Anfang des Schauspiels pflegte der Darsteller, der die Maske des Prologsprechers trug, auf die Bühne zu treten und zu den Zuschauern zu sprechen. Der Prolog eines gewissen Schauspiels lehrt, mit wie großer Schwierigkeit die Schauspieler bisweilen bedrückt worden sind: Als dieses Schauspiel zum 1. Mal aufgeführt wurde, kam ein so großes Unglück dazwischen, sodass man nicht mehr zuschauen konnte. Die Zuschauer sind durch die Erwartung der Boxer und der Seiltänzer und zugleich durch das Zusammenkommen und das Getöse der Gefährten und das Geschrei der Frauen und Kinder so erregt worden, dass sie vor dem Ende das Theater verlassen haben.
Als das Schauspiel wiederum aufgeführt wurde, gefiel der 1. Akt den Zuschauern. Aber als dazwischen das Gerücht aufkam, dass es Gladiatorenkämpfe gäbe, lief das Volk zusammen, schrie und kämpfte sogar von den Plätzen aus. Niemand will die übrigen Akte des Schauspiels anschauen.

Felix - Übersetzung Lektion 67 - Kirchenbann gegen Kaiser Heinrich

Heiliger Petrus, Führer der Apostel, leih mir deine Ohren (leih mir dein Gehör), deinem Knecht, dem du immer geholfen hast und den du aus der Hand derer, die mich hassen befreit hast. Du bist mein Zeuge, dass deine hl. röm. Kirche mich gegen meinen Willen zu ihrer Leitung zog; denn weder riss ich deinen Ort für den Ruhm der Welt an mich, noch freute es mich, dass ich zu deinem Thron aufgestiegen bin. Deswegen gehorcht mir, aufgrund deiner Gunst und nicht aufgrund meiner Werke das christliche Volk. Von Gott ist mir die Macht gegeben zu Binden und zu Lösen im Himmel und auf der Erde. Auf deine Gunst vertrauend mache ich alles für deine Macht und dein Ansehen. Deshalb spreche ich König Heinrich, der sich gegen deine Kirche mit unerhörtem Hochmut erhob, die Leitung des ganzen Reiches der Deutschen und der Italiener ab. Ich spreche alle Christen von der Fessel des Schwures/Eides, den sie gegeben haben frei; außerdem verbiete ich, dass irgendeiner diesem wie einem König diene. Denn es ist würdig, dass derjenige, welcher es gewagt hat die Ehre deiner Kirche zu schwächen, selbst Ehre verliert. Und weil er nicht gehorchen wollte und nicht zu Gott zurückkehrte, den er durch Verachtung meiner Mahnung verließ, binde ich diesen an die Fessel des Kirchenbannes.

Felix - Übersetzung Lektion 66 - Georg der Drachentöter

Einleitungssätze
1.Es geschah oft, dass die Priester Beispiele (Kirchlicher: Gleichnisse) benutzten.
2.Sie gaben sich nämlich große Mühe, dass die Menschen die christliche Religion begriffen.
3.Sie ermahnten die Menschen, dass sie kein Unrecht begingen.
4.Sie fürchteten, dass die Menschen Unrecht begingen.

Georg der Drachentöter
Einst wohnte neben einer gewissen Gemeinde ein gewaltiger Drache, der oft das Volk, das gegen ihn bewaffnet worden war, in die Flucht geschlagen hatte und mit seinem Hauch den Einwohnern Unheil gebracht hatte. So kam es, dass die Bürger diesem Untier täglich einen Menschen anboten, der durch das Los ausgewählt worden war; so erreichten sie, dass sie seine Raserei beruhigten. Irgendwann aber geschah es unglücklicherweise, dass die einzige Tochter des Königs durch das Los für den Drachen bestimmt worden ist. Auf jede erdenkliche Weise wollte der König verhindern, dass die Tochter auf diese grausame Weise starb. Das Volk aber fürchtete, dass alle Bürger durch den Hauch des Drachens umkämen und gestattete dem König nicht, die Tochter zu retten. Unter vielen Tränen klagte der Vater, als er das Mädchen umarmte: "Wehe mir, meine allerliebste Tochter, was soll ich nur tun? Wenn ich doch nur schon tot wäre!" Darauf ist jene aus der Stadt gegangen. Sobald der gesegnete Georg, der zufällig vorbeiging, diese sah, fragte er, was sie habe. Und jene: "Guter Jüngling, flieh schnell, damit du nicht mit mir stirbst." Georg zu ihr: "Fürchte dich nicht, Mädchen, weil ich dir im Namen Christi helfen werde! Ich werde solange nicht von hier weichen, bis du mir sagst, was du hast." Und jene: "Guter Soldat, es genügt, wenn ich allein zugrunde gehe. Und du handelst unklug, wenn du mir hilfst. Sieh also zu, dass du nicht mit mir umkommst.!" Aber sie hat Georg nicht überzeugt, zu fliehen. Während sie so reden, ist plötzlich der Drache erschienen. Georg besteigt sofort sein Pferd und greift, während er sich mit dem Kreuz schützt und sich Gott anvertraut, mutig den Drachen an, der auf ihn zukommt. Es gelang ihm, die Bestie mit der Lanze schwer zu verwunden und auf die Erde niederzuwerfen. Dann führte er den Drachen in die Gemeinde und sagte den Bürgern: "Fürchtet euch nicht; der Herr hat mich nämlich zu diesem geschickt, dass ich euch vom Drachen befreie! Glaubt an Christus, und ein jeder von euch möge getauft werden, und ich werde diesen Drachen töten." So hat er den König und alle Bürger dazu bewegt, dass sie getauft wurden; den Drachen aber hat der gesegnete Georg mit dem Schwert getötet.

Felix - Übersetzung Lektion 65 - Ein Tag und die Ewigkeit

Einleitungssätze
1.Als Diokletian die Macht besaß, wurden die Christen unterdrückt.
2.Als Konstantin das Reich in seine Gewalt gebracht hatte, wurden die Christen nicht mehr unterdrückt.
3.Nun werden wir eine wunderbare Geschichte hören, die einem gewissen Abt zugestoßen ist.
4.Diese Geschichte wird erzählt, damit ihr eine schwierige Sache begreift.
5.Denn die Menschen denken manchmal darüber nach, was nach dem Tode sein wird.
6.Auch der Abt hat überlegt, was nach dem Tod sein wird.

Ein Tag und die Ewigkeit
Als ein gewisser Abt einst überlegte, was nach diesem Leben sein wird, begann er unter anderem über die Freuden des Paradieses nachzudenken. Aber er verstand nicht, wie die Heiligen so lange Zeit ohne Überdruss an einem einzigen Ort verweilen konnten. Plötzlich ist jenem Mann, während er im Wald in der Nähe der Abtei spazierenging, ein wunderschöner Vogel erschienen, durch dessen äußerst angenehmen Gesang er so erfreut wurde, dass er eine Zeitlang dort verweilte, um mit ihm zu spielen. Als er aber am Abend zur Pforte der Abtei zurückgekehrt war, ist ihm alles verändert erschienen und er hat weder den Pförtner erkannt noch hat er selbst von irgendjemandem im Kloster erkannt werden können. Dadurch beunruhigt sagte er: "Ich verlange, dass ihr dem Abt dieses Klosters die Tür öffnet, der nur zum Nachdenken in den Wald hinaus gegangen ist." Jene aber, die sich über die Sache wunderten, sahen in das Buch, in welchem die Namen aller Äbte aufgeschrieben waren; und sie fanden heraus, dass dreihundert Jahre vergangen waren, seit jener der Abt des Klosters gewesen war. Was also zeigt der Herr mit dieser Sage? Tausend Jahre werden in der ewigen Glückseligkeit ohne jeglichen Überdruss sein wie ein Tag, der vorüber gegangen ist; und es ist sogar mehr, Gott von Angesicht zu Angesicht zu sehen als mit einem Vogel zu spielen.

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1. Es geschah oft, dass die Priester Beispiele (Kirchlicher: Gleichnisse) benutzten.
2. Sie gaben sich nämlich große Mühe, dass die Menschen die christliche Religion begriffen.
3. Sie ermahnten die Menschen, dass sie kein Unrecht begingen.
4. Sie fürchteten, dass die Menschen Unrecht begingen.

Felix - Übersetzung Lektion 64 - Glaube kontra Aberglaube

Einleitungssätze
1.Wir wissen, mit welchem Eifer die Römer Opfer gebracht haben.
2.Auch den Feldherren lag viel daran, den heiligen Willen der Götter zu erforschen.
3.Ja sie befahlen sogar den Christen, dass sie den Göttern opferten, welche jene nicht verehrten.

Glaube kontra Aberglaube
Kaiser Diokletian pflegte Vieh zu opfern und in dessen Leber die Zukunft zu erforschen. Als irgendwann einmal einige Christen an einem solchen Opfer teilnahmen, haben sie auf ihrer Stirn das Kreuzzeichen gemacht. Da die bösen Geister auf diese Weise vertrieben worden sind, sind die Opfer gestört worden. Die zitternden Opferschauer opferten aufs neue, aber die üblichen Zeichen in den Lebern sind nicht erschienen. Immer wieder zeigten die geschlachteten Opfertiere nichts, solange bis ein gewisser Weissager geargwöhnt hat, dass die Opfer deswegen nicht antworteten, weil gottlose Menschen an den göttlichen Dingen teilnahmen. Sobald der Kaiser davon erfahren hatte, befahl er nicht nur denjenigen, zu opfern, die an den Opfern teilgenommen hatten, sondern auch sämtlichen, die im Palast waren. Da ihm viel daran lag , dass auch die Soldaten sich zu den gottlosen Opfern versammelten, befahl er, dass gegen diejenigen, die nicht gehorchten, mit Schlägen vorgegangen würde. Dann freilich hat Diokletian nichts weiter gegen das Gesetz und die Religion Gottes unternommen. Später aber ist er von denen, die die Christen am meisten hassten, zu ihrer Verfolgung aufgewiegelt worden. Ich erinnere mich gut daran, welche Verbrechen durch seine Raserei begangen worden sind.

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1. Als Diokletian die Macht besaß, wurden die Christen unterdrückt.
2. Als Konstantin das Reich in seine Gewalt gebracht hatte, wurden die Christen nicht mehr unterdrückt.
3. Nun werden wir eine wunderbare Geschichte hören, die einem gewissen Abt zugestoßen ist.
4. Diese Geschichte wird erzählt, damit ihr eine schwierige Sache begreift.
5. Denn die Menschen denken manchmal darüber nach, was nach dem Tode sein wird.
6. Auch der Abt hat überlegt, was nach dem Tod sein wird.

Felix - Übersetzung Lektion 63 - Besteht die Welt aus Atomen?

Einleitungssätze
1.Habt ihr etwa die Meinungen der alten Philosophen gekannt? Der Lehrer fragt, ob ihr etwa die Meinungen der alten Philosophen gekannt habt.
2.Wir fragen, welche Philosophen bei den Römern den meisten Einfluss hatten.
3.Nun werden wir allerdings vernehmen, was die Christen von den Aussprüchen der Philosophen gehalten haben.
4.Laktanz erklärt uns, ob die Meinungen der Philosophen zu billigen oder zurückzuweisen sind.

Besteht die Welt aus Atomen?
Die alten Philosophen erörterten schon, aus welchen Grundstoffen alles besteht; und sie fanden heraus: aus Wasser, Luft, Feuer, Erde. Sie sagen, dass für Epikur aber alles zufällig aus unteilbaren Atomen entsteht. Ich allerdings frage, wo jene winzigen Teilchen denn sind und auf welche Weise die Welt aus jenen entstanden ist (sein soll). Wer hat sie jemals gesehen? Wer hat sie gefühlt? Oder hat allein Leukipp Augen gehabt, der der Urheber dieser Meinung war? An ihm erkennen wir, wie blind und dumm jener gewesen ist, dass er es wagte, so albernes Zeug zu schwätzen. Ich werde versuchen, ob ich erklären kann, warum er jenen zahllosen Elementen den Namen Atom gegeben hat: Er hat behauptet, dass die Elemente so klein seien, dass sie weder gesehen noch berührt noch geteilt werden könnten. Wir aber müssen überlegen, ob Bäume und Feldfrüchte in der Tat aus solchen Teilchen entstehen. Niemand zweifelt nämlich daran, dass jedes Ding einen charakteristischen Samen braucht, damit es entsteht und wächst; immer säen die Menschen und kümmern sich um die Samen, damit sie Getreide und Feldfrüchte erhalten. Wir können also leicht erkennen, ob alles nur zufällig entsteht oder durch göttliche Vorsehung und göttlichen Willen.

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1. Wir wissen, mit welchem Eifer die Römer Opfer gebracht haben.
2. Auch den Feldherren lag viel daran, den heiligen Willen der Götter zu erforschen.
3. Ja sie befahlen sogar den Christen, dass sie den Göttern opferten, welche jene nicht verehrten.

Felix - Übersetzung Lektion 62 - Der verlorene SohnDer

Der verlorene Sohn
Ein gewisser Mann hatte zwei Söhne; und der jüngere von jenen sagte zum Vater: "Vater, gib mir den Teil des Vermögens, der mir zusteht!" Und dieser teilte das Vermögen unter jenen auf. Und nicht viele Tage später brach der jüngere Sohn in eine weit entfernte Gegend auf; und dort vergeudete er sein Vermögen, indem er ausschweifend lebte. Und nachdem er alles verbraucht hat, ist Hunger in jener Gegend gemacht worden (besser: ist eine Hungersnot in jener Gegend ausgebrochen), und er selbst begann, die Entbehrung zu spüren (vielleicht besser: Not zu leiden). Und er ging weg, und er hat die Schweine eines gewissen Bürgers jener Gegend gehütet. Und er wollte seinen Magen mit den Schalen füllen, die die Schweine fraßen, aber niemand gab sie ihm. Er erwog aber bei sich: "Wie viele Tagelöhner im Haus meines Vaters haben Brot im Überfluss; ich aber sterbe hier vor Hunger! Ich werde mich erheben und zu meinem Vater gehen und ihm sagen: Vater, ich habe gesündigt; ich bin nicht mehr wert, dein Sohn genannt zu werden; behandle mich wie einen von deinen Tagelöhnern!" Der Vater aber, als er jenen sah, ist von Mitleid ergriffen worden und ist jenem um den Hals gefallen und hat ihn geküsst. Und der Sohn hat zu ihm gesagt: "Vater, ich habe gesündigt; ich bin nicht mehr wert, dein Sohn genannt zu werden!" Der Vater aber hat zu seinen Sklaven gesagt: "Bringt schnell das beste Kleidungsstück und legt es jenem an, und gebt einen Ring an seine Hand. Und führt ein gemästetes Kalb herbei und tötet es! Und lasst uns essen und speisen, weil dieser mein Sohn (auch möglich: hier mein Sohn) tot war und wieder lebendig geworden ist; er war umgekommen und er ist (wieder) gefunden worden!" Und sie haben zu speisen begonnen. Der ältere Sohn aber hat verärgert zu seinem Vater gesagt: "Sieh, ich diene dir so viele Jahre und niemals habe ich einen Auftrag von dir übergangen; und niemals hast du mir ein Böcklein gegeben, dass ich es mit meinen Freunden verspeiste. Aber nachdem dein Sohn hier, der sein Vermögen vergeudet hat, gekommen ist, hast du ein gemästetes Kalb getötet." Aber er selbst hat jenem gesagt: "Mein Sohn, du bist immer bei mir, und alle meine Güter sind auch deine. Es gehört sich aber zu speisen und sich zu freuen, weil dein Bruder hier tot war und wieder lebendig geworden ist.; er war umgekommen und er ist (wieder) gefunden worden."

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1. Habt ihr etwa die Meinungen der alten Philosophen gekannt? Der Lehrer fragt, ob ihr etwa die Meinungen der alten Philosophen gekannt habt.
2. Wir fragen, welche Philosophen bei den Römern den meisten Einfluss hatten.
3. Nun werden wir allerdings vernehmen, was die Christen von den Aussprüchen der Philosophen gehalten haben.
4. Laktanz erklärt uns, ob die Meinungen der Philosophen zu billigen oder zurückzuweisen sind.

Felix - Übersetzung Lektion 61 - Der Kaiser sichert die Grenzen des Reiches

Einleitungssätze
1.Der Feldherr Hadrian hat gesagt: "Die Römer müssen die Grenzen ihres Reiches schützen; aber wir sollen keine neuen Regionen in unsere Gewalt bringen."
2.Aus diesem Grund ist Hadrian in die Provinzen gereist, um sich die Grenzen anzusehen.

Der Kaiser sichert die Grenzen des Reiches
Die römischen Führer errangen (besser: ernteten) in Britannien großes Lob. Sie hatten mehrere Kolonien, vor allem für die Veteranen, gegründet, wie zum Beispiel London und Colchester. Diese Stadt hatten die Britannier unter der Revolution Boudiccas angegriffen, wie wir oben gezeigt haben. Viele Wege und Kanäle gaben den Einwohnern die Möglichkeit, mit Pferden oder Schiffen befördert zu werden. Außerdem fanden die Römer überall beim Umherziehen viele Plätze, an denen nicht nur Eisen und Blei, sondern auch Silber und Gold vorkamen. Kaiser Hadrian glaubte, dass diese Regionen, die nach Norden gelegen waren, vor den Barbaren nicht sicher waren. Jener alte Damm nämlich, der vor vielen Jahren errichtet worden war, galt als nicht sicher genug, um die Grenzen zu schützen. Deshalb befahl er, dass der Grenzwall durch eine hohe Mauer befestigt werden solle. Er wollte, dass mit dieser Mauer und vielen Posten die Barbaren vom Überschreiten der Grenzen abgehalten würden. Und so ist es gemacht worden. Innerhalb von 5 Jahren wurde eine äußerst lange Mauer, die ihren Namen von dem Kaiser selbst erhält und somit "Hadrians Wall" genannt wird, durch jenen Teil Britanniens gezogen.

Felix - Übersetzung Lektion 60 - Eine mutige Frau bekämpft die Römer

Einleitungssätze
1.Wir wissen, dass die Römer auch nach Britannien gereist sind.
2.Dort haben sie viele Regionen in ihre Gewalt gebracht.
3.Bald lebten die Britannier, die den Gesetzen der Römer gefolgt waren, mit den Veteranen der Feinde in Frieden.
4.Viele Menschen hofften, dass sie sich an einem langen Frieden würden erfreuen können.

Eine mutige Frau bekämpft die Römer
Als der Statthalter Suetonius einst auf der Insel Anglesey weilte, nutzten mehrere römische Soldaten diese Gelegenheit: Sie drangen in das Gebiet der Icener ein und brachten ihre Häuser in ihre Gewalt. Zu dieser Zeit war Boudicca die Königin der Icener. Da sich viele Menschen darüber beklagten, dass ihnen von den Römern Unrecht zugefügt worden sei, wiegelte die Königin ihr Volk so auf: "Rächen wir uns an den Römern für jene Untaten! Greifen wir die Veteranen an, die in der Stadt Camulodunum leben." Sie meinte, dass dies eine leichte Sache sei, da jene Veteranen keinen Hinterhalt ahnten. Quasi mitten im Frieden, sind die Ahnungslosen von einer Menge von Barbaren umzingelt worden. Als diese Rebellion gemeldet worden war, wollte der Statthalter Suetonius den Veteranen helfen. Er zögerte nicht, und reiste von der Insel Anglesey mit seiner Legion ab und kam in Eilmärschen zu den Seinen. Aus Furcht vor einem feindlichen Hinterhalt, wählte er mit großer Sorgfalt einen Platz für das Lager aus. Durch die Ankunft der Römer sind die Britannier nicht erschreckt worden, sondern sie freuten sich. Sie hatten nämlich eine solche Siegesgewissheit, dass die Ehefrauen, Siegeszeuginnen gleich, die in die Schlacht ziehenden Männer begleiteten. Kaum hatte Suetonius die Schlachtordnung aufgestellt, da erstarb das gellende Kriegsgeschrei, als Boudicca mit einem Wagen zu dem Feld fuhr, das nahe dem römischen Lager gelegen war. Alle Britannier folgten der Königin mit großer Geschwindigkeit. Als dieser Angriff gemacht worden war, ermahnte der römische Feldherr seine Soldaten: "Ich hoffe, dass ihr heute eure Aufgaben gut erfüllen werdet. Zögert nicht! Folgt mir!" Als er diese Worte gesprochen hatte, trieb er sein Pferd an und rückte zu den Feinden vor.

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1. Der Feldherr Hadrian hat gesagt: "Die Römer müssen die Grenzen ihres Reiches schützen; aber wir sollen keine neuen Regionen in unsere Gewalt bringen."
2. Aus diesem Grund ist Hadrian in die Provinzen gereist, um sich die Grenzen anzusehen.

Felix - Übersetzung Lektion 59 - Der Sprung in den Kanal

Einleitungssätze
1.Cäsar hat die Legionen im Hafen gesammelt. Cäsar hat befohlen, dass sich die Legionen im Hafen sammeln.
2.Denn er wollte nach Britannien aufbrechen; die Britannier hatten nämlich oft den Galliern geholfen.
3.Die Soldaten fuhren Waffen und Speisen mit Wagen in den Hafen; Cäsar wurde auf dem Pferd befördert.

Der Sprung in den Kanal
Caesar hat eine Legion in Gallien zurückgelassen, damit er die Küsten und Häfen schützen konnte. Sobald er ein Wetter bekommen hat, das zum Segeln geeignet war, ist er mit den übrigen Truppen nach Britannien gefahren. Am folgenden Tag kam Britannien in das Blickfeld der Römer. Wie Caesar geargwöhnt hatte, hatten die Britannier an höhergelegenen Orten in der Nähe des Meeresufers bewaffnete Truppen aufgestellt. Als die Römer eine offene und flache Küste gefunden hatten, sind sie an diesem Ort gelandet. Die Britannier aber, nachdem sie den Plan der Römer durchschaut hatten, versuchten sie daran zu hindern, die Schiffe zu verlassen. Als Caesar seine Soldaten zögern sah, hat er sie mit lauter Stimme ermuntert. Endlich hat ein Träger des Adlers der zehnten Legion geschrieen, nachdem er die Götter angerufen hatte: "Springt herab, Kameraden, wenn ihr den Adler nicht an die Feinde verraten wollt!" Nach diesen Worten stürzte er sich aus dem Schiff und begann, den Adler zu den Feinden zu tragen. Weil sie die Schande nicht zulassen wollten, haben sich auch die Soldaten gegenseitig ermuntert, dass sie sämtlich aus den Schiffen hinabsprangen und dem Adler folgten.

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1. Wir wissen, dass die Römer auch nach Britannien gereist sind.
2. Dort haben sie viele Regionen in ihre Gewalt gebracht.
3. Bald lebten die Britannier, die den Gesetzen der Römer gefolgt waren, mit den Veteranen der Feinde in Frieden.
4. Viele Menschen hofften, dass sie sich an einem langen Frieden würden erfreuen können.

Felix - Übersetzung Lektion 58 - Toga und Kapuzenmantel

Toga und Kapuzenmantel
Auf der Reise, die wir durch die Zeitalter machen, gelangt unser Omnibus nach Mainz, in die Hauptstadt des oberen Germaniens und hält in der Nähe des Marktplatzes jener Stadt an. Wir schreiben das Jahr 110 nach Christus. Während wir zu Fuß durch die Straßen gehen, hören wir den Lärm der Handwerker, das Geschrei der Verkäufer und Käufer, bisweilen das Gekläff von Hunden. Denn auf dem Marktplatz sind zu dieser Zeit zahlreiche Bürger. Ein gewisser Rinoldus, ein Textilkaufmann, steht wie auf Käufer wartend vor seinem Laden. Auf der Stelle geht Felix, unser Reisebegleiter, auf ihn zu und sagt auf Lateinisch: " Sei gegrüßt, mein Herr.! Was machst du? Und wie laufen deine Geschäfte?" Rinoldus grüßt auf Lateinisch zurück: "Sehr gut! Danke der Nachfrage!" Und höflich fährt er fort: "Die Geschäfte waren nie besser." Wir kommen bald darauf zu ihm, begierig, alles zu hören. " Ich stamme aus dem Volk der Chatter", sagt Rinoldus, " und nachdem ich 20 Jahre Kriegsdienst im römischen Heer geleistet habe, habe ich 12000 Sesterzen erhalten. Mit diesem Geld habe ich kurz darauf diesen Laden eröffnet." Daraufhin fragt Felix: "Ist denn der Krieg beendet worden?" "Ja, so ist es. Die Germanen und Gallier leben jetzt in Frieden mit den Römern. Allen Kindern ist die Möglichkeit gegeben worden, die lateinische Sprache zu lernen. Unsere Häuser sind nach römischen Vorbildern erbaut worden, wie meins, das mit Fußbodenheizung und Badezimmer ausgestattet ist. Da meint Felix: " Wie ist der Gottesdienst?" Jener: " Was die Religion anbetrifft", sagt er, "so unterscheiden sich die Römer in nichts von uns. Aber obwohl ich Germane bin, verehre ich besonders den Mercurius, weil er der Schutzherr der Kaufleute ist. Ich habe eine kleine Statue von ihm - die übrigens von außergewöhnlicher Schönheit ist - auf den Altar neben die Hausgötter gestellt." Felix: " Und wo", fragt er, " findest du den Stoff?" Dazu bemerkt Rinoldus: " Die Wolle, die ich unter großem Aufwand aus dem diesseitigen Gallien importiere, wird hier gewebt. Aber die Stoffmuster werden in Rom gemacht. Auf diese Weise kann ich den Käufern immer die neuesten Dinge anbieten. Viele Römer und Germanen, sowohl Frauen als auch Männer, schätzen meine Ware sehr." Felix fragt: " Welche Dinge verkaufen sich am besten?" Jener antwortet ihm: " Wisst ihr nicht, dass viele römischen Veteranen an diesen Orten germanische junge Frauen kennengelernt und geheiratet haben? Diese Römer, die sich allmählich an das germanische Klima gewöhnt haben, das heilsam aber kälter als das italienische ist, führen nun im oberen Germanien ein angenehmes Leben. Wir werden im Winter viele Tage lang von so kaltem Wetter heimgesucht, dass die Menschen dickere Kleidungsstücke als Togas tragen wollen. Deswegen biete ich in meinem Laden eine große Zahl von Mänteln mit Kapuzen, von denen manche von höchster Eleganz, andere wiederum einfacher gemacht sind. Wollt ihr nicht eintreten und euch umschauen?"

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1. Cäsar hat die Legionen im Hafen gesammelt. Cäsar hat befohlen, dass sich die Legionen im Hafen sammeln.
2. Denn er wollte nach Britannien aufbrechen; die Britannier hatten nämlich oft den Galliern geholfen.
3. Die Soldaten fuhren Waffen und Speisen mit Wagen in den Hafen; Cäsar wurde auf dem Pferd befördert.

Felix - Übersetzung Lektion 57 - Kalt ist's in Germanien

Einleitungssätze
1.Einige Schriftsteller erzählen, dass Fremde einen sehr leichten Zugang zu den Germanen hatte,
2.Denn ein Gast war sozusagen eine heilige Sache bei ihnen.
3.Einen Gast zu kränken schätzten die Germanen als ungemein schlechte Tat ein.
4.Deshalb nahmen sie die Menschen, die zu ihnen kamen, mit geradezu größter Menschlichkeit auf.

Kalt ist's in Germanien
Weil nun die Germanen Gegenden bewohnten, die nach Norden gerichtet waren, wurden sie mit Kleidern bedeckt, die für sehr kalte Orte im höchsten Grad geeignet waren. Das Kleidungsstück, das allen gemeinsam war, war ein gewisser Mantel, für die Reicheren ein besserer, für die Ärmeren ein schlechterer. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass die Ärmsten mit den schlechtesten Kleidern angezogen waren. Diejenigen, die in weiter entfernten Gegenden (das ist jenseits des Rheins oder der Donau) wohnten, waren auch mit den Fellen von wilden Tieren bekleidet. Das war für sie notwendiger als für jene, welche diesseitige Orte besiedelten. Für Männer und Frauen gab es die gleiche Kleidung; gewisse Frauen aber wurden mit Mänteln aus Leinen verhüllt, deren äußere Teile mit Purpur geschmückt waren. Cornelius Tacitus überliefert in einem Buch, das von den Sitten der Germanen handelt, dass die Söhne und Töchter der Geringen mit den Vornehmsten zwischen den gleichen Viehherden und auf dem gleichen Boden gespielt haben, solange bis das Alter die Freigeborenen von den Sklaven, die Höheren von den Niedrigeren trennte.

Felix - Übersetzung Lektion 56 - Neueste Nachrichten von den alten Germanen

Einleitungssätze
1.Viele Römer glaubten, dass die Germanen tapferer als die Gallier waren.
2.Glaubt ihr nicht, dass die Germanen in der Tat tapferer als die Gallier gewesen sind?
3.Die Sueben sind die tapfersten von allen Germanen gewesen.
4.Ihr Volk ist das größte gewesen; es hatte eine größere Zahl von Soldaten als die übrigen Stämme.
5.Für die Germanen war nichts ehrenhafter als die Freiheit zu verteidigen.

Neueste Nachrichten von den alten Germanen
Schon in alten Zeiten haben ziemlich viele Geschichtsschreiber die Taten der Römer überliefert. Keiner aber war berühmter als Gaius Julius Caesar und Publius Cornelius Tacitus. Bei ihnen lesen wir, dass die meisten Germanen die gleiche Lebensweise hatten wie die Römer, aber in vielen Dingen unterschieden sie sich auch von ihnen: Der größere Teil ihrer Nahrung bestand aus Landobst, Milch, Fleisch; sie züchteten verschiedene Vieh-Arten, die kleiner waren als die römischen. Die Männer waren oft auf der Jagd. Aus diesem Grund wurden die Kräfte so gefördert, dass die Germanen stärkere und größere Körper hatten als die Menschen von anderen Völkern. Vor allem diejenigen Römer, die weder Unter- noch Obergermanien gekannt hatten, wurden von größter Furcht vor den Germanen ergriffen; denn die Gallier, die oft mit diesen zusammentrafen, priesen diese Menschen als äußerst tapfer und in Kriegen als sehr siegeswillig. Ein römischer Kaufmann, der mehr und längere Reisen als andere in die inneren Gebiete Germaniens gemacht hatte, erzählte Cornelius Tacitus, dass die Germanen blondes oder rötliches Haar und blaue Augen haben. Ja, er versicherte sogar, dass sehr viele Mädchen schöner als die römischen seien!

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1. Einige Schriftsteller erzählen, dass Fremde einen sehr leichten Zugang zu den Germanen hatte,
2. Denn ein Gast war sozusagen eine heilige Sache bei ihnen.
3. Einen Gast zu kränken schätzten die Germanen als ungemein schlechte Tat ein.
4. Deshalb nahmen sie die Menschen, die zu ihnen kamen, mit geradezu größter Menschlichkeit auf.