Medias In Res - Übersetzung Lektion 36 - Über den Tyrann Dionysius

Der Tyrann Dionysius
Einer von den Begleitern des Dionysios, Damocles, bewunderte in einem Gespräch dessen großartige(n) Reichtüm(er). und sagte, dass (niemals irgendeiner) niemand jemals glücklicher gewesen sei. Nachdem er dies gehört hatte, sagte Dionysius, der sehr mächtige Tyrann: „Willst du also , oh Damokles, mein Glück ausprobieren/versuchen, da dich ja ein solches Leben erfreut?“ Nachdem jener gesagt hatte, dass er das wünschte, führte der Tyrann Damokles in ein mit Gold und Silber geschmücktes Triclinium und ließ ihn Platz nehmen. Dann befahl er seinen Sklaven, ihm die besten Speisen aufzutischen. (dass sie ihm … auftischten). Damokles schien sich selbst sehr glücklich zu sein. Aber dann ließ Dionysius mit einem Pferdehaar ein Schwert über dessen Haupt herabhängen, um ihm die Gefahren für einen Tyrannen zu zeigen. Von da an fürchtete Damokles das Schwert sehr und schaute weder auf die Speisen noch auf die Reichtümer. Dann forderte er von Dionysius: Ich bitte dich, dass es mir erlaubt sei wegzugehen! (Erlaube mir wegzugehen!) Ich habe dein Glück genug ausprobiert.“
Damon wurde einst, als er Dionysius töten wolle, von den Soldaten ergriffen und zum Tode verurteilt. Darauf bat er Dionysius, ihm zu erlauben, in die Heimat zu gehen und die Schwester zu verheiraten. „Am dritten Tag“, sagte er, „werde ich sicher zurückkehren. Ich lasse dir einen Freund als Geisel zurück, damit du nicht glaubst, dass ich fliehen will.“ Nachdem ihm das erlaubt worden war, brach Damon auf und versuchte, sobald die Schwester verheiratet war, möglichst schnell zurückzukehren. Aber da plötzlich ein Unwetter entstanden war, schwoll der Fluss so an, dass er nicht überquert werden konnte. Damon setzte sich und begann zu beten, dass der Freund nicht statt ihm getötet würde.
Inzwischen befahl Dionysius, nachdem der dritte Tag gekommen war, weil Damon abwesend war dessen Freund zur Hinrichtung zu führen. Schon war er beim Kreuz, als plötzlich die Stimme Damons gehört wurde: „Tötet nicht jenen! Mich tötet!“ Nachdem er diese Worte gehört hatte gab Dionysius beiden das Leben und bat sie, dass sie ihn als dritten Freund annähmen.

Ü I.
  1. Scimus Orpheum pulchre cecinisse.
    Wir wissen, dass Orpheus schön gesungen hat.
  2. Midas se hominem beatum putavit.
    Midas hielt sich für einen glücklichen Menschen.
  3. Nero Christianos crudeliter interfici iussit.
    Nero ließ die Christen grausam töten.

Ü II.
Welches Mädchen bewunderst du am meisten, Quintus? - Julia, die du dort siehst, gefällt mir am meisten. Diese lieben auch meine Freunde. Wie schön Julia ist! Es steht fest, dass sie schöner ist als die übrigen Schülerinnen. Oft schicke ich ihr Briefe, die mit möglichst süßen Worten geschrieben worden sind. Wie glücklich wäre ich, wenn sie mir antworten würde!

Ü III.
  1. c. Als Psyche den schlafenden Amor angeschaut hatte, verließ der Gott schnellstens deren Haus.
  2. b. Als Diana nackt das Wasser genoss, näherte sich Aktäon jener Quelle.
  3. e. Nachdem die Christen auf Befehl des Kaisers zu Gott gebetet hatten, geschah ein Wunder.
  4. d. Während die übrigen Menschen den armen Mann ignorierten, zögerte Martin nicht ihm zu helfen.
  5. a. Als vor den Mauern mit höchster Kraft gekämpft wurde, saß Achill zornig im Lager.

Ü IV.
  1. Weil die römischen Soldaten schon lange Wasser entbehrten, waren sie in höchster Gefahr.
  2. Obwohl Kassandra mit lauter Stimme warnte, zogen die Trojaner das Pferd in die Stadt.
  3. Als Midas Bacchus verlassen hatte, beschloss er sofort dessen Geschenk zu erproben.
  4. Obwohl Petrus den Tod keineswegs fürchtete, beschloss er dennoch, weil die Freunde ihn aufforderten, aus Rom zu flüchten.

Ü V.
  1. Der Lehrer forderte von den Schülern, dass sie die Aufgaben möglichst sorgfältig machen.
  2. Daher blieben einige Schüler am Nachmittag zu Hause, damit sie die Hausübungen sorgfältig machen (um ...zu machen!)
  3. Aber Gaius machte die Hausübung wieder nicht sorgfältig, sodass er am nächsten Tag vom Lehrer ermahnt wurde.
  4. Daher geschieht es nicht mehr, dass Gaius ohne sorgfältig geschriebene Hausübung in die Schule kommt.
  5. Das macht er aber nicht in der Absicht, dass er klüger wird, sondern dass er nicht wieder ermahnt wird.

Ü VI.
  1. Actaeon a Diana in animal mutatus est, ne de dea nuda narrare posset.
    Aktäon wurde von Diana in ein Tier verwandelt, damit er nicht über die nackte Göttin erzählen konnte.
  2. Paris, ut mulierem pulcherrimam domum duceret, navem ascendit.
    Paris bestieg ein Schiff, damit er die schönste Frau nach Hause führte.
  3. Cleopatra, ne serva Romam duceretur, se ipsam necavit.
    Damit Kleopatra nicht als Sklavin nach Rom geführt werde, tötete sie sich selbst.
  4. Romani a dis orabant, ne Hannibal Romam quoque expugnaret.
    Die Römer erbaten von den Göttern, dass Hannibal nicht auch Rom erobere.

Ü VII.
Über den grausamsten Tyrannen
Einst erblickten die Soldaten des Dionysios eine Frau, die mit lauter Stimme die Götter bat, dass sie diesem Tyrannen ein langes Leben geben. Weil die übrigen  Menschen Dionysios sehr fürchteten und nicht für dessen Heil beteten, glaubten die Soldaten, dass diese Frau Dionysios verspotte. So ergriffen sie diese und führten sie zum Tyrannen. Dort erzählte die Frau, die vom Tyrannen gefragt worden war, dieses:
„Einst, als ein Tyrann grausam herrschte, wünschte ich, dass wir von diesem grässlichen Mann befreit werden. Als dies geschehen war, folgte ein grausamerer Tyrann. Wiederum wünschte ich, dass jener sterbe. Aber nach dessen Tod hast du, der grausamste Tyrann, die Herrschaft besetzt (übernommen). Weil ich einen Tyrannen, der grausamer als du ist, nicht ertragen kann, begann ich die Götter zu bitten, dass sie dir ein sehr langes Leben schenken. Als sie diese Worte gehört hatten, meinten alle, die anwesend waren, dass Dionysios sie nun zum Tod verurteilen werde. Aber jener schickte die Frau, weil sie sich ja nicht gefürchtet hatte die Wahrheit zu sagen, ohne irgendeine Strafe nach Hause.

Vokabeln:
potens, potentis
mächtig
36
Adj.
absens, absentis
abwesend
36
Adj.
igitur
also, daher
36
Adv.
supra
über, oberhalb von
36
Adv.
satis
genug
36
Adv.
quondam
einst
36
Adv.
quoniam
weil ja
36
Konj.
cum (+ Konj.)
als, weil, obwohl
36
Konj.
ut (+ Konj.)
dass, damit, sodass
36
Konj.
ne (+ Konj.)
dass/damit nicht; (im HS:) nicht
36
Konj.
sermo, sermonis m.
Gespräch, Rede
36
Nomen
argentum, argenti n.
Silber
36
Nomen
obses, obsidis m.
Geisel
36
Nomen
terror, terroris m.
Schrecken
36
Nomen
quam (vor Superlativ)
möglichst
36
Partikel
capitis damnare
zum Tod verurteilen
36
Phrase
quam celerrime
möglichst schnell
36
Phrase
se (im ut-Satz)
ihn, sie
36
Phrase
patre absente
in Abwesenheit des Vaters
36
Phrase
quisquam, quidquam
irgendjemand, -etwas
36
Pron.
demonstro 1, demonstras, demonstrare, demonstravi, demonstratum
zeigen
36
Verb 1
damno 1, damnas, damnare, damnavi, damnatum
verurteilen
36
Verb 1
permitto 3, permittis, permittere, permisi, permissum
erlauben
36
Verb 3
transeo, transis, transire, transii, transitum
hinübergehen, überqueren
36
Verb ire
oportet, oportere, oportuit
es ist nötig
36
Verb Phrase

2 Kommentare:

  1. Danke, danke, danke! Das hat mich eben vor negativer Mitarbeit gerettet.^^
    Allerdings gehört in den Text noch ein "Oh Damokles" rein. Das ist ziemlich am Anfang:
    Da steht:
    "„Willst du also mein Glück ausprobieren/versuchen, da dich ja ein solches Leben erfreut?“"
    obwohl es heißen müsste:
    „Willst du also, OH DAMOKLES, mein Glück ausprobieren/versuchen, da dich ja ein solches Leben erfreut?“

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  2. vielen dank für den hinweis!

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