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Fast alles, was ich bis jetzt in der Stadt sah ist ein ziemliches Stück größer und viel berühmter als in der Provinz. Wie die Stadt selbst Mainz und Köln übertrifft, so übertrifft das Kolloseum den Kampfplatz aus Köln an Größe bei weitem, und so kommen die Aquädukte der Provinz weder in der Anzahl noch in der Länge mit den römischen Aquädukten gleich. Durch einen von diesen, Anio Novus, werden durch fast 60 Meilen Wasser in die Stadt hereingeführt, und dennoch ist Anio nicht der längste: es wird um weniges vom Aqua Marcia übertroffen! Ich hörte, dass die Sorge um die Aquädukte einigen Beamten anvertraut ist. Deren Aufgabe ist es dafür zu sorgen, dass die Aquädukte nicht einstürzen, und dass nicht die Privatleute unerlaubterweise das Wasser, das für alle Bürger da ist, in die Häuser oder die Gärten ableiten. Der Privatmann, der sich darum bemüht, Wasser in sein eigenes Haus zu schöpfen, muss den selbst Kaiser aufsuchen. Es ist nämlich die Aufgabe des Kaisers es entweder zu gestatten oder zu verbieten, und da sie glauben, dass es ihre Aufgabe ist sich um alle Bürger zu kümmern, wird selten ein so großes Geschenk gegeben. Aber in vielen Plätzen der Stadt wird Wasser kostenlos aus vielen öffentlichen Quellen geschöpft.
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