Felix - Übersetzung Lektion 33 - Straftat oder Unglücksfall?

Einleitungssätze
1.Viele Römer waren Beamte, wie Konsulen und Prätoren.
2.Jene regieren den Staat; diese sprechen Recht.
3.Der Staat wurde jenen sicher übergeben; von diesen war die Aufgabe zu entscheiden.

Straftat oder Unglücksfall?
Ueber in Rom begangene Verbrechen sprachen zwei Beamte Recht: Der staedtische Praetor und der Richter ueber Nichtbuerger. Jener war Richter der Untaten, die von roemischen Buergern an Buergern veruebt worden waren. Dieser sprach Recht ueber Streitigkeiten zwischen Roemern und Auslaendern oder zwischen Auslaendern.
Folgender Rechtsstreit ist einst in Rom gefuehrt worden: Einige Menschen haben in der Oeffentlichkeit Ball gespielt. Einer von ihnen hat diesen heftig geschlagen. Der Ball aber hat die Hand des Frisoers angestossen, der gerade einen Sklaven rasierte. Die Hand, die das Rasiermesser hielt, hat sofort die Kehle des Sklaven durchtrennt und jenen ungluecklichen Menschen ermordet. Ist damit ein Verbrechen begangen worden? Und - wenn es begangen worden ist - bei wem lag die Schuld an diesem Verbrechen?
Etwa bei dem Menschen, der den Ball schlug? Musste dieser etwa nicht damit rechnen, dass der Ball an die Hand jenes Frisoers stossen werde?
Oder liegt die Schuld beim Frisoer? Er frisierte und rasierte Menschen dort, wo oft gespielt wurde; an diesem Ort kamen oft eine Vielzahl von spazieren gehenden Menschen zusammen. Musste nicht etwa jener ahnen, dass dieses Unglueck passieren werde?
Oder liegt die Schuld vielleicht bei dem Sklaven, der von dem Frisoer getoetet wurde? Wusste er etwa nicht, dass er auf dem Stuhl, der an jenem Ort aufgestellt war, in Gefahr kommen wuerde?
Wer ist vor Gericht gestellt worden? Und mit welcher Ueberlegung hat der Richter ueber jene Sache geurteilt? Ueber jenes diskutierten schon die Roemer lange.

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