Als ich auf der Reise von Rom nach Jerusalem war, konnte ich meinen Cicero nicht entbehren, weil dieser die anderen Schriftsteller an Redekunst übertraf. Als ich nämlich die Bücher der Propheten las, schauderte ich vor der ungebildeten Sprache zurück. Zu dieser Zeit befiehl meinen Körper ein so großes Fieber, dass er nur noch aus Haut und Knochen bestand. Einem Toten ähnlich, lag ich da, als ich plötzlich im Traum zu Christus, dem Weltrichter, gezogen wurde, wo ich ein Licht sah, im Vergleich zu dem man sich nichts helleres vorstellen kann. Der Glanz dieses Lichtes war so stark, dass ich, auf den Boden geworfen, mich nicht traute, es anzusehen. Gefragt, ob ich Christ sei, antwortete ich, dass ich Christ sei. Und der Richter: "Du lügst, sagte er, du bist ein Anhänger von Cicero, und nicht von Christus. Dort wo dein Schatz ist, ist auch dein Herz." Dann begann ich zwischen diesen Schlägen, denn der Richter hatte befohlen, mich zu töten, zu schreien: "Erbarme mich meiner, Herr, erbarme mich meiner! Wenn ich jemals die weltlichen Bücher gelesen habe, habe ich dich verleugnet." Während dieser Worte kehrte ich in das Leben zurück und öffnete meine mit Tränen überfüllten Augen. Jene Träume, von denen feststeht, dass durch sie oft Menschen verspottet werden, waren nicht bedeutungslos: Ich hatte einen blauen Rücken und fühlte die Schläge. Seit dieser Zeit habe ich mit so großen Bemühungen die göttlichen Bücher gelesen wie ich vorher die weltlichen nicht gelesen hatte.
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