Itinera - Übersetzung Lektion 34

Der Gott nickte Gewährung, obwohl er über diesen Wunsch traurig war. Midas entfernte sich voll Glück und freut sich über das schlechte Geschenk:
Er probierte die Erfüllung des Versprochenen, indem er Einzelnes berührte,
und, da er noch kein rechtes Vertrauen hat, reißt er einen grünenden Zweig ab:
golden wurde der Zweig
Vom Boden hebt er einen Stein auf: Auch der Stein schimmert von Gold
(...) Getreideähren pflückte er ab:
seine Ernte war golden. Er hält einen vom Baum gepflückten Apfel:
Die Früchte werden golden wie dei Äpfel der Hesperiden. Sobald er seine Hände in einem Gewässer wusch, funkelte das Wasser, das von seinen Händen floß, von Gold.
Kaum erfaßt er selbst seine Aussichten, golden stellt er sich
alles vor. In seinem Freudentaumel richten ihm die Diener die Tafel,
beladen mit Speisen...
Doch da - er mochte mit seiner Hand die Speisen berührt haben oder die Weinpokale: Alles wurde zu Gold.
Bestürzt von dem neuen Unheil, reich und arm zugleich,
will er vor seinen Schätzen fliehen, und was er eben noch sich gewünscht hatte, haßt er.
Kein Überfluß stillt seinen Hunger; trockener Durst verbrennt ihm
die Kehle...
Zum Himmel erhob er die Hände und:
"Verzeih, Vater Bacchus! Ich habe gefehlt!", rief er,
"doch erbarme dich, bitte, und entreiße mich meinem glänzenden
Elend!"
Gnädig nahm Bacchus die gewährte Gabe zurück und sprach: "Geh zur Quelle des Pactolus: dort tauche deinen Leib gänzlich ins Wasser, und unbedingt wird die gold(schaffende) Kraft auf das Wasser übergehen."

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