Itinera - Übersetzung Lektion 36

Weil die Sonne herabbrannte, schützten sich die meisten Zuschauer mit Kopfbedeckungen vor der Hitze. Verheiratete Frauen und Ammen schützten Kinder mit Sonnenschirmen. Ein Großteil des Theaters wurde von einem Sonnensegel bedeckt.
Während die Zuschauer in einem fort Zurufe wechselten, sangen und flüsterten, trat endlich ein Schauspieler auf und trug mit lauter Stimme und ausgestreckten Armen folgendes vor:
"Paßt auf! Denn nun beginne ich mit der Inhaltsangabe!",
und als viele riefen: "Fangt an! Warum fängt die Komödie nicht an?", rief er:
"Seid still und schweigt und konzentriert euch!
Zu lauschen heißt euch der Theaterdirektor,
diejenigen, die hungrig sind, und die, die gesättigt kamen!"
Da der Tumult sich immer noch nicht ganz gelegt hatte, drohte er dem Volk auch:
"Erhebe dich, Herold, bring das Volk zur Aufmerksamkeit!"
Und weil einige Kinder auch jetzt noch plärrten, verkündete er:
"Ammen haben kleine Kinder
zu Hause zu umsorgen, nicht im Theater!"
Als es still geworden war, begann die Komödie.
Es ging um leichtsinnige junge Männer, um strenge Väter und schlaue Sklaven, die ihren Herren einerseits halfen, sie andererseits hereinlegten.
Das Schauspiel gefiel dem gesamten Publikum; nicht nur einmal wurde mitten in der Szene geklatscht: "Bravo!", riefen die einen auf Griechisch, andere auf Lateinisch: "Da capo!"
Nach dem Ende der Komödie applaudierten alle ohne Ende, dienSchauspieler wurden ein ums andere Mal herausgerufen und wiederholten jene Szene, die der Mehrheit am besten gefallen hatte.

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