Itinera - Übersetzung Lektion 49

Einem Händler, der zwecks Handels auf Reisen war und eine gewisse Geldsumme bei sich trug, leistet irgendein Mann Gesellschaft und begann, wie es sich so ergibt, auf dem Weg ein Gespräch mit ihm, woraus resultierte, daß sie beschlossen, die Reise gemeinsam zu machen. Deshalb kehrten sie in demselben Gasthaus ein und wollten sich im selben Zimmer zur Ruhe begeben.

Der Wirt aber schlich sich, nachdem er den, der das Geld besaß, beobachtet hatte, sobald jene dank ihrer Müdigkeit, wie das so ist, besonders fest eingeschlafen waren, heimlich heran, zog das Schwert desjenigen, der kein Geld hatte, aus der Scheide und erschlug den zweiten, der Geld hatte. Er stahl die Münzen, steckte das Schwert in die Scheide und begab sich selbst zur Ruhe (!) in sein Bett.

Jener aber, mit dessen Schwert der Wirt den Händler getötet hatte, stand lange vor Sonnenaufgang auf und wollt eseinen Gefährten erst durch Anreden, dann durch Rufen wecken. Da er glaubte, daß dieser, weil er vom Schlaf umfangen sei, keine Antwort gebe, packte er sein Schwert und das Übrige, das er bei sich führte, und brach alleine auf.

Bald darauf schreit der Wirt, in seiner Herberge sei ein Mann erschlagen worden, und verfolgt mit einigen Gästen den, der vorhin aufgebrochen war, auf dem Weg. Er erwischt den Mann, zieht dessen Schwert aus der Scheide und findet es blutig. Der Mann wird in die Stadt gebracht und angeklagt.

Er wäre verurteilt worden, wenn nicht bald darauf der Wirt, bei einer anderen Missetat ertappt, zufällig auch jenes Mordes überführt worden wäre.

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