Salvete - Übersetzung Lektion 59

A
Marcus: „Was scheint der Unterschied zwischen Komödie und Tragödie zu sein? Ich allerdings glaube, dass in der Komödie der erste Teil stürmisch der letzte ruhig ist. In der Tragödie dagegen werden die Dinge in die entgegengesetzte Richtung getrieben.“
Polybius: „So ist es. In der Komödie müssen Menschen weniger Schicksalsschläge auf sich nehmen, die Dinge ereignen sich oft glücklicher. In der Tragödie ist alles gegensätzlich. Schwere Rollen, große Ängste, unheilvolle Ausgänge; Menschen müssen anderen Beispiel sein.“
Marcus: „In Tragödien, wie es mir scheint, ist es den Göttern erlaubt ,für andere Menschen zu sorgen, andere zu vernachlässigen ,andere zu begünstigen, andere zu schonen, andere sehr grausam und sehr hart zu behandeln.“
Polybius sagt: „Oft aber rettet ein Gott oder eine Göttin einen Menschen, der keine Hoffnung auf Rettung hat; darauf steigt ein Gott oder eine Göttin aus einem Kran herab um den Menschen aus höchster Gefahr retten.
Marcus: „Ich bevorzuge die Komödie, welche über das Leben und die Bräuche der Menschen berichtet, gegenüber der Tragödie, die über den Zorn und Hochmut der Götter berichtet.
Polybius sagt: „Ich ziehe die Tragödie der Komödie vor, weil wir in der Tragödie gelehrt werden, dass man dem Lebens entfliehen muss und weil wir in der Komödie gelehrt werden, dass man sich das Leben zu eigen machen muss; deshalb, weil alle Komödien einen erfundenen Inhalt haben, die Tragödien aber oft wahre Sachen behandeln.“

B
Nur die Jagd gereichte Hippolytus, den sehr schönen Sohn von Theseus, der König der Athener, zur Sorge
Aber der Göttin Venus schien Hyppolytus schlecht zu handeln, weil er täglich der Göttin Diana, ihrer Schwester wegen des Jagens opfert, das Standbild der Venus aber vernachlässigt. Er wünschte mit wachsendem Zorn gegen ihn sehr grausam und sehr hart vorzugehen: Die Göttin, nachdem sie aus dem Kran auf die Bühne geschickt (herabgelassen) worden war, setzte durch, dass Phaedra, die Ehefrau des Königs der Athener, ihren Stiefsohn Hyppolytus mit einzigartiger Liebe liebte. Darauf verlässt Venus sich freuend die Bühne.
Weil Phaedra Hyppolytus nicht ihrem Wunsch gemäß hinführen konnte, schreib sie diesen Brief an ihren Ehemann, ein Verbrechen des Hyppolytus erdichtend:
Phaedra grüßt ihren Ehemann.
Ich, deine Ehefrau, bin von Hyppolytus, deinem Sohn vergewaltigt worden. Deshalb werde ich mich selbst durch erhängen töten, wenn die Götter mir nicht helfen.
Auf Wiedersehen!
Daher befiehlt Theseus seinem Sohn, die Stadtmauern zu verlassen und wünscht sein Ende von Vater Neptun. Kurz darauf wird vom König verkündet: Als Hyppolytus mit verbundenen Pferden erschien an der Küste eine sehr große Welle. Beinahe hätten die erschrockenen Pferde ihn zerrissen. Sofort wurde Hyppolytus sterbend nach Athen gebracht. Plötzlich stieg die Göttin Diana aus einem Kran auf die Bühne herab, welche dem Vater die Wahrheit sagte.

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