Ianua Nova I - Übersetzung Lektion 34

A
Ein riesiger Delphin trägt einen Jungen durch die Fluten
Gaius Plinius Secundus grüßt seinen Freund Caninius
Ich werde Dir eine erstaunliche Sache erzählen. In einer Meeresbucht pflegen Jungen zu schwimmen. Irgendwann sagte ein Junge: ,,Lasst uns sehen, freunde, werde von uns es wagt am weitesten hinauszuschwimmen. Wer kräftig schwimmend die längste Strecke hinausschwimmt, wird der Sieger sein!“
Er sagte dies, schon übergab er sich den Fluten, er schwamm kräftig. Schon war er weit hinausgeschwommen, als plötzlich ein riesiger Delphin erschien. Dieser begrüßte den schwimmenden Jungen gleichsam einem Freund und lud ihn bald vor bald nach ihm schwimmend zum Spiel ein. Plötzlich schwamm er den Jungen, nachdem er ihn auf dem Rücken gehoben hatte, wie einen Reiter tragend durch die Fluten. Zuerst fürchtete der Junge das riesige Tier wie ein grausames Monster; später vertraute er dem mit gemäßigter Schnelligkeit schwimmendem Delphin; die Furcht wurde allmählich kleiner. Und der Delphin bog ein wenig später den Weg zur Küste ab. Die anderen, die an der Küste geblieben waren, weinen über das Ergehen des Freundes fürchterlich und riefen: ,,O armer Freund! Was hat er getan? Wenn er doch am Strand zurückgeblieben wäre! Wenn er vorsichtiger gewesen wäre, wäre er jetzt nicht in Gefahr!“ Sie waren sich ängstigend und die Gefahr fürchtend dennoch den Weg ins Meer hinabgestiegen., um ihren Freund zu betrachten. Aber diese weil sie die Natur der Delphine nicht kannten, wussten nicht, was sie machen sollten.
Endlich erschien es allen gut, da sie schon an der Rettung des Freundes verzweifelten, nach Hause zu laufen, um alles den Eltern zu erzählen. Aber plötzlich rief jemand: ,,Seht da ist unser Freund! Er ist von dm Tier gerettet worden.“
Erscheint Dir diese Sache nicht erstaunlich? Was hättest Du gesagt, mein Caninius, wenn du da gewesen wärest? Ich jedenfalls würde es nicht geglaubt haben, wenn ich es nicht mit [eigenen] Augen gesehen hätte. Sei gegrüßt!

E
Gaius Plinius erzählt über den Ausbruch des Vesuv
Ich war in Misenium in dem zum Meer gelegenem Landhaus meines Onkels wissenschaftlich tätig, indem ich ein Buch las, als plötzlich gemeldet wurde, dass eine schwarze und riesige Wolke über dem Gipfel des Vesuvs erschienen sei. Die Wolke erhob sich in den Himmel und zeigte dabei die Gestalt einer Pinie. Mein Onkel, der Präfekt der Flotte war, befahl sofort, dass ein Schiff gelöst werde, um die Gefahr verkündende Sache zu erkennen und den Menschen Hilfe zu bringen. Denn die oft bewegt Erde hatte uns schon viele Tage hindurch erschreckt. Ich blieb mit Mutter in Misenium und verbrachte den tag mit Lesen und Schreiben. Mitten in der Nacht weckte nah kurzem Schlaf ein Erdbeben, schwerer als die anderen beben mich aus meinem Schlaf. Meine Mutter bat mich sich ängstigend, dass wir unser Heil in der Flucht suchten. Wir beschlossen in der ersten Stunde des Tages die Stadt zu verlassen. Wir liefen ins freie und vermieden deshalb zusammenstürzende Mauern und Dächer. Die schwarze und schreckliche Wolke näherte sich und erfüllte uns dadurch mit sehr großem Schrecken. Schon fiel Asche, schon fielen kleine Steine und verringerten so die Hoffnung auf Rettung. Wir legten Kissen auf unserer Köpfe, damit wir nicht von den Steinen, die vom Himmel fielen, verletzt würden. Ein Marsch der Fliehenden riss uns durch die Tore der Stadt.

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