Ianua Nova II - Übersetzung Lektion 08

Text A
Über den dummen Esel
Es war einmal ein König, den es erfreute mit kleinen Hunden zu spielen; er liebte sie so sehr, dass er sie nicht nur mit dem besten Futter fütterte, sondern auch gewohnt war sie im Schoß zu halten. Ja sogar ließ er sie die Füße um seinene Hals herum legen und sein Gesicht lecken. Daher hatten sie sich so sehr anseinen Schoß, dass sie sich immer dorthin zurücklehnten.
Der Esel sagte vom Neid bewegt: ,,Wie kann es geschehen, dass der König auch mir gutes Futter zuteilt? Warum wage ich es nicht auch vor dem König zu singen und die Füße um seinen Hals zu legen? Ich will auf meine Kunst vertrauen! Durch sie will ich auch so beleibt werden.''
Diesen schönen Worten vertrauend wagte er den Hof zu betreten und zuerst sang er vor dem König, dann tanzte er, zuletzt lief er zum König und legte die Füße um seinen Hals, um sein Gesicht zu lecken, sowie es jene Hunde gewohnt waren. Der König aber war nicht erfreut, sondern fürchtete, dass der Esel allzu hochmütig würde, und befahl, dasser verprüglelt werde und in den Stall zurückgeführt. Jener sprach, als er dorthin zurückgekehrt war, mit sich: ,,Ich bin von der Kunst, der ich vertraut hatte, getäuscht worden; das, was ich gehofft hatte, ist nicht eingetreten.'' Jenes Sprichwort ist wahr:
"Der dumm hinausgeht kehr dumm zurück"

Text E
Über den Ritter und die Schlange
Vor vielen Jahren gab es einen Ritter, dessen Ehefrau sehr habgierig und dumm war. Dieser Ritter pflegte es auf so vielen Turnieren teilzunehmen, dass er in große Armut geriet und nicht wusste, was er machen sollte.
Im Haus des Ritters hielt sich gewöhnlich eine Schlange auf. Jene Schlange sagte, als sie seinen Schmerz gesehen hatte, und gewagt hatte sich ihm zu zeigen: ,,Warum weinst du? Wenn du meiner vertrauen wirst, werde ich dir helfen. Wenn du mir täglich süße Milch gibst, wirst du reich werden." Dies gehört freute der Ritter sich und brachte der Schlange täglich frische Milch. Und die Schlange täuschte ihn nicht: In Kürze wwurde er reich; von Tag zu Tag wurde sein Reichtum vermehrt.
Die Ehefrau sagte sehr begierig nach Reichtum ihrem Mann: ,,Ich glaube, dass jene Schlange in ihrer Höhle viele Reichtümer verbirgt Lass uns sie töten, damit wir alle ihre Reichtümer besitzen!"
Also trug der Ritter am folgendem Tag, als er, wie er es gewohnt getan hatte, der Schlange Milch brachte, auf Veranlassung der Ehefrau einen Hammer mit sich. Als die Schlange, weil sie die Milch gesehen hatte, den Kopf dem Ritter nicht misstrauend entgegenstreckte, versuchte jener sie mit dem Hammer zu töten. Die Schlange aber zog ihren Körper zusammen, so dass der Schlag des Hammers das Gefäß, in dem die Milch war, zerbrach; und sofort verlor der Ritter alles was er besaß. Ein wenig später kehrte er auf Befehl der Ehefrau zur Schlange zurück und wagte sie zu beten, dass sie ihm verzeihe und wieder Reichtum gewähre.
Jene aber sagte: ,,Dieser Schlag des Hammers wird sich immer vor meinen Augen aufhalten; ich werde immer deiner Treulosigkeit gedenken. Ich zweifle, dass du einen zweiten Vertrag halten wirst. Daher kann kein Friede zwischen uns werden.
Dann sagte der Ritter als er zur Ehefrau zurüclgekehrt war: ,,Wenn ich dir nicht vertraut hätte, wären wir reich geblieben."

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