Ianua Nova II - Übersetzung Lektion 09

Text A
Der Sohn des Sonnengottes
Der Sonnengott begrüßte Phaethon, seinen Sohn, der sich näherte, und fragte ihn: "Warum weinst du, mein Sohn? Sag es mir! Ich will alles machen, was mein Sohn will." Jener antwortete: "Die Freunde, die mich beleidigen wollen, sagen, dass ich nicht dein Sohn sei." Der Sonnengott sagte: "Sag mir, warum sie dich beleidigen wollen!" Sein Sohn antwortete: "Ich weiß nicht. Aber ich fürchte, sie wollen lieber den Zorn der Götter bewegen, als zu schweigen." Der Sonnengott sagt: "Du hast schlechte Freunde. was willst du tun?" Der Sohn antwortete: "Ich werde allen beweisen, dass ich dein Sohn bin. Ich will also deinen Wagen, Vater, mit meiner Hand über den Himmel lenken. Wenn Du mir das, welches ich wünsche, nicht erlauben willst, will ich nicht länger leben. Lieber will ich sterben, als noch einmal von meinen Freunden ausgelacht zu werden!"
Der Sonnengott von diesen Worten erschreckt, wusste nicht, was er machen sollte. Er wusste genau, dass sein Sohn eine gefährliche Sache wagen wollte und er wollte sich lieber seinem Sohn widersetzen, als gehorchen. Aber trotzdem wollte er sein Wort halten, schließlich ist er (aber) weich geworden. Hätte doch der Sonnengott sein Wort nicht halten wollen! Der Wagen wurde schon vorbereitet, die Pferde wurden schon herangeführt. Nicht wollend wollend gehorcht der Sonnengott seinem Sohn; aber als dieser da den Wagen schon besteigen wollte, sagte er: "Diesen Wagen, mein Sohn, hast du gegen meinen Willen besteigen wollen. Ich jedenfalls will nicht und werde immer nicht wollen, was du nun wagst. Auch nun würde ich dich lieber zurückhalten wollen. Aber folgende Worte halte wenigstens in deinem Gedächtnis: Lenke den Wagen mit Klugheit! Strebe nicht nach zu großer Höhe, nähere dich nicht den Fluten des Meeres. In der Mitte wirst du am sichersten fahren." Aber schon strebten die Pferde auf Befehl des wilden jungen Mannes in den Himmel. Jener aber wollte die Worte seines Vaters nicht in Erinnerung halten, oder er konnte es nicht: Er fiel ganz oben vom Himmel von Jupiters geschleudertem Blitz.

Text E
Die Epigramme des Martial
Den einen gibst du Küsse, den andern, Postumus, gibst du die Hand.
Du sagst: ,,Welches willst du lieber? Wähle aus!"
Ich will lieber die Hand,.
Du fragst, Flaccus, welche Mädchen ich will oder nicht will?
Ich will nicht das allzu willige und auch nicht das allzu mürrische.
Wir billigen dieses da, was in der Mitte und zwischen beiden ist.
Weder will ich das was wartert, noch will ich das, was sättigt.
Nichts trägst du vor und du, Mamercus, willst als Dichter erscheinen.
Was immer du willst, es soll sein, wenn du nur nicht vorträgst.
Derjenige, der Linus lieber die Hälfte schenken will alsihm das Ganze anvertrauen will, will lieber die Hälfte verlieren.

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