Über den Minotaurus
Theseus fragt den Vater: Warum schicken die Eltern ihre Kinder nach Kreta?“ – Wir müssen die Söhne und Töchter zu einem Ungeheuer, das nur unsere Kinder frisst, schicken“, antwortet der Vater. „Welches Ungeheuer frisst unsere Kinder?“, fragt Theseus. Nun hört er vom Minotaurus, der den Kopf eines Stieres und den Körper eines Menschen hat (dem der Kopf … ist). Sofort beschließt Theseus, der Gefahren nicht fürchtet, das Ungeheuer zu töten. Daher besteigt er dasselbe Schiff, in welchem die armen Kinder sind, und segelt zur Insel Kreta.
Dort erblickt Ariadne, die Tochter von König Minos, Theseus. Weil ihr der sehr tapfere, junge Mann (… von höchster Tapferkeit) sehr gefällt, beschließt Ariadne Theseus zu helfen.
Denn sie weiß gut: Niemand, der das Labyrinth betritt, kann den Ausgang finden.
Daher fragt sie Daedalus, der das Labyrinth gebaut hat, mit großer Sorge: „Wie kann Theseus das Labyrinth verlassen? Wenn du ihm nicht hilfst, kann er den Ausgang nicht finden.“ Und so gibt Daedalus Ariadne einen Faden. Diesen Faden wickelt Theseus ab, während er das Labyrinth betritt, und bald findet er in der Mitte des Labyrinths den Minotaurus. Er tötet diesen (ihn) mit dem Schwert und dann kann er mit Hilfe des Fadens das Labyrinth verlassen. Dann besteigt Theseus mit den Kindern und Ariadne ein Schiff, das schon bereit ist, und segelt in die Heimat. Aber auf dem Meer denkt Theseus bei sich: „Ich kann Ariadne nicht heiraten. Denn sie ist die Tochter des Königs der Feinde.“ Daher lässt er das Mädchen, während sie schläft, auf der Insel Naxos zurück und segelt ohne sie nach Hause.
Ü I.
- (… liberis, quos …) Theseus besteigt mit den Kindern die di Eltern nach Kreta schicken müssen, das Schiff.
- (… Theseum, qui …) Ariadne beschließt Theseus, der ihr sehr gefällt, zu helfen.
- (… Gallos …, qui …) Nicht einmal die Hunde hören die Gallier, die i der Nacht das Kapitol besteigen.
- (Virgines, quibuscum …) Die Mädchen mit denen Europa zu spielen pfelgt, eilen ohne die Tochter des Königs nach Hause.
- (… filias …, quae …) Die Römer tragen die Töchter der Sabiner, die schöne Schauspiele erwarten, mit sich nach Hause.
- (… virginum, quibus …) Die Eltern der Mädchen, denen es gefällt in der neuen Stadt zu bleiben, machen (schließen) Frieden mit den Römern.
Ü II.
- quem - Gaius, den der Lehrer schon lange in der Schule erwartet, spaziert durch die Stadt.
- quam - Wem von uns gefällt es nicht mit Julia die viele Buben lieben, spazieren zu gehen.
- cuius - Claudia kommt nach der Schule zu Julia, mit deren Hilfe sie ihre Aufgaben macht.
- quae - Quintus schaut gerne sie schönen Mädchen an, die auf dem Forum spazieren gehen.
- quem - Niemand außer Gaius, dem die Eltern zu helfen pflegen, hat seine Aufgabe bei sich.
Ü III.
- e - Jupiter erblickt Europa und die Freundinnen, die beim Meer spielen.
- a - Europa, die sehr schön ist (von höchster Schönheit ist), gefällt auch Jupiter.
- c - Daher verwandelt sich der Gott, den viele Menschen fürchten, in einen Stier.
- d - Das Mädchen sieht nun diesen Stier, der an der Küste spaziert, und lobt ihn mit vielen Worten.
- b - Jupiter freut sich über diese Worte, die Europa sagt, und nähert sich dem Mädchen.
- f - Europa wagte es zuerst nicht den Stier, dessen Augen ihr sehr gefallen, zu berühren.
Ü IV.
- quos - Welche Buben ermahnt der Lehrer?
- quod - Welche Gefahr fürchtet ihr am meisten?
- quis - Wer von euch kann mir helfen?
- cuius/quod - Wessen/Welchen Kopf hat der Minotaurus?
- quibus - Welchen Buben gefällt dieses Mädchen nicht?
- cui - Wem erzählst du nicht von deinem neuen Freund?
Ü V.
Über Prokrustes
Theseus tötet nicht nur den Minotaurus, sondern befreit die Menschen auch aus anderen Gefahren. Er tötet einige Räuber. Dann kommt er auch zu Prokrustes, einem sehr großen Mann. Dieser pflegt, wenn sich ein Wanderer nähert, zu sagen: „Tritt ein! In meinem Haus ist ein Bett für dich bereit.“ Aber er hat nicht nur ein Bett, sondern zwei: Das eine ist klein, das andere ist groß. Große Menschen führt er zu dem kleinen Bett und sagt: „Wie groß du bist! Dennoch kannst du bald in meinem Bett schlafen.“ Dann schneidet er Teile ihrer Körper mit dem Schwert ab. Kleine Menschen führt er aber zum großen Bett und dann streckt er sie mit einem Hammer in die Länge.
Zu diesem Mann kommt auch Theseus und fürchtet sich nicht dessen Haus zu betreten. Dort zeigt Prokrustes Theseus das kleine Bett. Dann aber tötet Theseus, ein sehr tapferer Mann, Prokrustes auf dieselbe Weise, auf die dieser schon viele arme Menschen getötet hat: Er schneidet dessen Kopf und Füße ab.
Vokabel:
Vokabel:
miser, misera, miserum = miserus 3 | arm, elend | 12 | Adj. |
medius, media, medium = medius 3 | der mittlere; in der Mitte | 12 | Adj. |
paratus, parata, paratum = paratus 3 | bereit | 12 | Adj. |
quomodo | wie, auf welche Weise | 12 | Fragepron. |
nihil nisi | nichts außer | 12 | Adv. |
atque (= ac) | und | 12 | Konj. |
cum | wenn, sooft | 12 | Konj. |
pater, patris m. | Vater | 12 | Nomen |
parentes, parentum p. | Eltern | 12 | Nomen |
caput, capitis n. | Kopf; Haupt | 12 | Nomen |
periculum, periculi n. | Gefahr | 12 | Nomen |
adulescens, adulescentis m. | junger Mann | 12 | Nomen |
cura, curae f. | Sorge | 12 | Nomen |
medio in labyrintho | mitten im Labyrinth | 12 | Phrase |
qui, quae, quod (rel.) | welcher, welche, welches, der, die, das | 12 | Pron. |
nihil | nichts | 12 | Pron. |
nemo | niemand | 12 | Pron. |
navigo 1, navigas, navigare, navigavi, navigatum | segeln, mit dem Schiff fahren | 12 | Verb 1 |
iuvo 1, iuvas, iuvare, iuvi, iutum | unterstützen, helfen | 12 | Verb 1 |
do 1, das, dare, dedi, datum | geben | 12 | Verb 1 |
debeo 2, debes, debere, debui, debitum (+Inf.) | müssen | 12 | Verb 2 |
quaero 3, quaeris, quaerere, quaesivi, quaesitum | suchen; (+ ex/a:) fragen | 12 | Verb 3 |
invenio 4, invenis, invenire, inveni, inventum | finden; erfinden | 12 | Verb 4 |
interficio M, interficis, interficere, interfeci, interfectum | töten | 12 | Verb M |
quaero e(x)/a(b) + Abl. | fragen | 12 | Verb Phrase |
quaero e/a te | ich frage dich | 12 | Verb Phrase |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen