Über Daedalus und Ikarus
Daedalus, welcher schon viele Jahre in Kreta ist, wünscht mit seinem Sohn Ikarus, veranlasst durch die Liebe zur Heimat die Insel zu verlassen. Deshalb bittet er König Minos: „ Gib uns ein Schiff! Wir haben vor in unsere Heimat zu segeln.“ Aber Minos hält Daedalus, welcher mit seinen Händen nicht nur schöne Kunstwerke, sondern auch viele nützliche Dinge, von höchster Kunst ausführen kann, auf der Insel zurück. Daedalus denkt aber bei sich: „ Wie können wir dennoch flüchten?“ Während er spaziert findet er zufällig einige Federn und fasst einen Beschluss: Er beschließt Federn zu sammeln und mit Wachs zu verbinden und auf diese Art Flügel zu machen. Er arbeitet einige Tage, dann beendet er sein Werk und ruft seinen Sohn: „Schau, mein Sohn, sagte er, unsere Flügel“. Mit diesen können wir Kreta verlassen und die Heimat aufsuchen. Dann ermahnt er seinen Sohn, weil es schon Mittag ist und die Sonne in der Mitte des Himmels steht: „Wenn du dich der Sonne näherst, schmilzt das Wachs, welches die Federn verbindet.“ Dann verlassen Daedalus und Ikarus mit ihren Flügeln über den Himmel Kreta. Ikarus fliegt ohne Furcht hinter Daedalus. Schließlich aber ignoriert er die Worte seines Vaters: Er eilt höher und höher und strebt die Sonne an. Diese löst die Flügel des Buben auf und Icarus fällt vom Himmel in das Meer. Daedalus ruft, weil er den Sohn nicht mehr hinter sich sieht: „ Icarus, Icarus, wo bist du?“ Dann erblickt er aber zuerst die Federn und dann den Körper des Sohnes im Wasser.
Ü I. De casibus Latinis
Magister a discipulis quaerit: „Quo casus habent substantiva Latina?“ – „Sunt sex casus“, Gius respondet. « Bene ! », magister inquit. « Et tu, Claudia, potesne mihi nomina casuum Latinorum dicere ? » Ea nomina quinque casuum scit, sed nomen casus primi dicere non potest. Magister clamat : « Iam multos dies vos has res doceo ! » Deinde Quintum interrogat : « Quinte, quod nomen est casui primo ? » Quintus diu secum cogitat. Denique respondet : « Primitivus ? », ceterique discipuli rident.
Ü II. Über die lateinischen Fälle
Der Lehrer fragt die Schüler: „Wie viele Fälle haben die lateinischen Substantiva?“ – Es sind sechs Fälle.“, antwortet Gaius. „Gut!“, sagt der Lehrer. „Und du, Claudia, kannst du mir die Namen der lateinischen Fälle sagen?“ Diese weiße die Namen von fünf Fällen, aber den Namen des ersten Falles kann sie nicht sagen. Der Lehrer ruft: „Schon viele Tage lehre ich euch diese Sachen!“ Dann fragt er Quintus: Quintus, welchen Namen hat der erste Fall?“ Quintus denkt lange (bei sich) nach. Schließlich antwortet er: „Primitivus?“, und die übrigen Schüler lachen.
Ü III.
- Daedalus blickt durch die Sorge um den Sohn veranlasst hinter sich.
- Obwohl sich die Feinde schon Rom nähern, ist die Furcht der Römer dennoch nicht groß.
- Scipio befreit die Römer von der Furcht vor Hannibal.
- Die Furcht der Römer vor den Elefanten ist groß.
- Fremde wagen es nicht, unseren Garten zu betreten, weil die Furcht vor unserem Hund groß ist.
Ü IV.
- quem – Europa wagt es zuerst nicht, diesen Stier, den sie beim Meer erblickt, mit den Händen zu berühren.
- cuius – IN dieser Nacht sieht Tarqunius Lukretia, deren Schönheit viele Menschen loben.
- quo – Theseus beschließt an demselben Tag, an dem er nach Kreta kommt, den Minotaurus zu töten.
- cuius – Ariadne, deren Vater der König der Insel Kreta ist, besteigt mit dem fremden jungen Mann das Schiff.
- qui – Daedalus, der Kunstwerke von höchster Schönheit auszuführen (anzufertigen) pflegt, ist es nicht erlaubt, die Insel Kreta zu verlassen.
- quocum – Daedalus fertigt für sich und den Sohn, mit dem er durch den Himmel zu flüchten vorhat, Flügel an.
Ü V.
Über den erzürnten Neptun
Jupiter hat mit Europa, die auf der Insel Kreta wohnt, einen Sohn mit dem Namen Minos. Nach einigen Jahren schickt der Gott Neptun Minos, de nun König dieser Insel ist, einen außergewöhnlich schönen und großen Stier und befiehlt: „Opfere mir diesen Stier!“ Aber Minos gehorcht nicht, weil ihm dieser Stier sehr gefällt, sondern er opfert einen von seinen Stieren. Daher bestraft der erzürnte Gott Minos auf diese Weise: Pasiphae beginnt Neptuns Stier sehr zu lieben. Niemand kann die von der Liebe zu dem Stier befreien. Schließlich bittet Pasiphae, weil sie von diesem Stier auch einen Sohn zu empfangen wünscht, Daedalus um Hilfe. Nach einigen Tagen zeigt Daedalus der Frau sein neues Werk: eine hölzerne Kuh. In dieser empfängt Pasiphae wenig später von dem Stier einen Sohn. Aber die Menschen, die diesen Sohn erblicken, wissen sofort: Dessen Vater ist nicht Minos. Denn dieses Lebewesen hat den Kopf eines Stieres.
Vokabel:
Vokabel:
mortuus, mortua, mortuum = mortuus 3 | gestorben, tot | 13 | Adj. |
denique | schließlich | 13 | Konj. |
amor, amoris m. | Liebe | 13 | Nomen |
manus, manus f. | Hand | 13 | Nomen |
artificium, artificii n. | Kunstwerk | 13 | Nomen |
res, rei f. | Sache | 13 | Nomen |
ars, artis, artium f. | Kunst | 13 | Nomen |
casus, casus m. | Fall; Zufall; Unglück(sfall) | 13 | Nomen |
dies, diei m. | Tag | 13 | Nomen |
opus, operis n. | Werk | 13 | Nomen |
meridies, meridiei m. | Mittag | 13 | Nomen |
sol, solis m. | Sonne | 13 | Nomen |
caelum, caeli n. | Himmel; Wetter | 13 | Nomen |
metus, metus m. | Furcht, Angst | 13 | Nomen |
peto 3, petis, petere, petivi, petitum | 1. aufsuchen, anstreben, 2. bitten | 13 | Verb 3 |
coniungo 3, coniungis, coniungere, coniunxi, coniunctum | verbinden | 13 | Verb 3 |
neglego 3, neglegis, neglegere, neglexi, neglectum | missachten, ignorieren | 13 | Verb 3 |
solvo 3, solvis, solvere, solvi, solutum | (auf)lösen; büßen | 13 | Verb 3 |
cado 3, cadis, cadere, cecidi, (casurus) | fallen | 13 | Verb 3 |
cupio M, cupis, cupere, cupivi, cupitum | verlangen, wünschen | 13 | Verb M |
petere a/ab (+ Abl) | (jemanden) bitten | 13 | Verb Phrase |
peto a patre (rem) | ich bitte den Vater (um eine Sache) | 13 | Verb Phrase |
peto patrem | ich suche den Vater auf | 13 | Verb Phrase |
peto te | ich suche dich auf | 13 | Verb Phrase |
peto a te | jemanden bitten | 13 | Verb Phrase |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen