Prima - Übersetzung Lektion 42 - Die Seherin Veleda

Rom stößt an seine Grenzen
G
Lucius kommt nach Germanien, um eine Frau zu suchen.
Die römischen Freunde sagen, dass er dort viele hübsche Frauen sehen wird.
Tatsächlich lernt Lucius Anna kennen, die schöne Tochter des Händlers.
Lucius will ein gutes Leben zusammen mit Anna führen.
Beide wissen genau, dass sie in Germanien bleiben werden und dort zufrieden sein werden.

Die Seherin Veleda
Buch Seite 197
Ich heiße Veleda und mit ist es gegeben, die Zukunft zu sehen. Immer wenn ich über Zukünftiges gefragt werde, hoffe ich allerdings, dass ich günstige Dinge sehen werde; denn widrige Dinge vorauszusehen gefällt mir nicht. Daher ist jene mir von der Natur gegebene Fähigkeit häufig betrüblich. Ich werde ein Beispiel liefern: Ein Soldat, der im Begriff war, in den Kampf zu ziehen, fragt mich über den Ausgang der Schlacht. Wenn dieser hört: “Du wirst aus dem Leben scheiden!", geht er entweder traurig oder zornentbrannt fort. Wenn ich aber sage: “Ich sehe, dass du unversehrt zurückkehren wirst!", so verspricht er mir, er werde mir später eine Belohnung geben und wirft sich am nächsten Tag fröhlichen und tapferen Gemütes den Feinden entgegen. Als die Germanen vor kurzem gegen die Römer kämpften, kamen sie zu mir, um mich zu befragen. Von da an ist mein Ansehen sehr gewachsen: Ich habe nämlich vorhergesehen, dass die Germanen ihre Sache gut machen (gut kämpfen) würden, und sagte, dass sie - was damals unglaublich war - die römischen Legionen besiegen würden. Tatsächlich ereignete sich das, was ich gesagt hatte. Seit jener Zeit glauben viele Germanen, dass sich sogar eine Göttin sei. Doch ist - wie ich oben gezeigt habe - mein Leben auch hart: Weder wohne ich mit Nachbarn noch mit Freunden; allein in einem Turm lebe ich. Außerdem: Damit die kultische Verehrung sich steigere, dürfen die Menschen weder in meinen Keller gehen noch mich direkt ansprechen. Daher wählen diejenigen, die um Hilfe bitten, einen von meinen Nachbarn aus und schicken ihn zu mir, damit er Antworten und Ratschläge der Götter von mir erhalte. Doch bin ich guten Mutes: Jetzt schätzen die Germanen mich hoch … und sehe klar, dass mich bald auch die Römer verehren werden.

Aufgaben:
b)
1. „Matrem et patrem frequenter videre“
=> Spero me matrem et patrem frequenter visuram esse.
2. „saepe praemia accipere“
=> Spero me saepe praemia accepturam esse.
3. „numquam desperare“
=> Spero me numquam desperaturam esse.
4. „deos immortales semper delectrare“
=> Spero me deos immortales semper delectaturam esse.
c)
Vorzeitigkeit
Partizip Infinitiv
motum traxisse
interfecta fugisse
Gleichzeitigkeit
Partizip Infinitiv
mutans redire
narrantes terreri
Nachzeitigkeit
Partizip Infinitiv
fracturos tacturum esse
educturam Adversurus esse
Nicht einsortierbar: veni, vidi, vici

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