Prima - Übersetzung Lektion 47 - Gesprächsthema Christentum

T
Gesprächsthema Christentum
Minucius: Sei gegrüßt, Passua.
Passua: Sei auch du gegrüßt, Minucius. Wo gehst du hin?
Minucius: Zum Marktplatz, damit ich ein neulich verfasstes Büchlein kaufe. Ich habe nämlich gehört, dass Tertullian, der in unserer Stadt geboren war, sein lateinisch geschriebenes Werk fertig gestellt hat, wodurch er den Glauben der Christen gegen die Meinungen der alten Religion schützt. Bis zu diesem Tag hatte ich keine Zeit dieses Buch u lesen. Hast du dieses Buch schon gelesen?
Passua: Ich habe es nicht gelesen, weil auch mir die Zeit zum lesen fehlt. Aber warum hältst du das Buch für lesenswert? Warum so viel Interesse? Bist du etwa einer von diesen Christen?
Minucius: Gewiss bin ich ein Christ und ich will durch das Lesen des Buches von Tertullian genauer kennen lernen, wie der christliche Glaube durch Argumente befestigt werden kann.
Passua: Bis jetzt habe ich wenig über diese neue Religion erfahren; ich bin nämlich nicht in den christlichen Glauben eingeweiht. Sag mir bitte: Warum glaubst du an den Gott der Christen, dessen Sohn von den Menschen getötet worden ist? Warum ziehst du den christlichen Glauben unserer alten Religion vor? Mir ist bekannt, dass die Christen weder Altäre noch Bilder haben, um die Götter zu verehren. Sie glauben nur an einen Gott; einige sagen sogar, dass diese sich ernähren, indem sie Kinder verzehren.
Minucius: Ich sage, dass das, was du als letztes gesagt hast, völlig falsch ist. Für die Christen ist auch das Töten von Tieren eine gottlose Sache. Tatsächlich haben sie keine Götterbilder. Warum sollten sie nämlich Götterbilder verehren, wenn sie glauben, dass der Mensch selbst Abbild Gottes ist? Ich behaupte, dass unser Gott, der auch die Sünder liebt, nicht durch die Götterbilder, sondern durch seine Werke erkannt wird.
Z
Auf der Suche nach dem heiligen Kreuz
Constantin, der Kaiser, schickte seine Mutter Helena nach Jerusalem, um das Kreuz, an dem Jesus Christus gekreuzigt worden war, zu finden. Da Helena veranlasst worden war, mit Leidenschaft das Kreuz zu finden, holte sie alle Priester der Juden, um zu erfahren, wo der Ort des heiligen Kreuzes sei. Die Priester hatten versprochen, dass sie niemals den Ort verraten; denn sie glaubten, dass dieses Kreuz die Macht ihres Glaubens vernichten würde. Nachdem die Priester zusammengekommen waren und Helena gefragt hatte, an welchem Ort Jesus gekreuzigt worden war, sagten sie, dass dieser Ort unbekannt sei. Dann antwortete Helena kurz: „Falls ihr schweigt, werdet ihr getötet werden. Beim Finden des Kreuzes werde ich alles versuchen, auch wenn ich den Hass der Juden auf mich nehmen sollte.“ Durch diese Worte erschreckt, baten sie Judas, ihren Anführer, Helena den Ort zu zeigen. Weil Judas dies verneinte, sagte Helena zu ihm: „Falls du nicht gehorchst, wird dir keine Speise mehr gebracht werden.“ Zuerst wollte Judas nicht gehorchen, schließlich machte er, da er durch seinen Hunger gezwungen war, das, was Helena befohlen hatte. Aber an dem Ort, den Judas zeigte, sind drei Kreuze gefunden worden.

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