Cursus Novus Compactus - Übersetzung Lektion 50

L
Die Ehefrau des Kaisers Gallienus kaufte einige Edelsteine, die ihr sehr gefielen. Nachdem der Kaiser sie gesehen hatte, schrie er von größtem Zorn angetrieben: „Von wem hast Du diese Edelsteine da gekauft, Ehefrau? Hast du denn nicht gesehen, dass sie falsch sind? Warum hast Du Dich nicht vor dem Betrug des Händlers in Acht genommen, der Dich durch Habsucht veranlasst getäuscht hat, der Dir Edelsteine geringsten Wertes (von geringstem Wert) gegeben hat? Trotzdem wird er sich an dem Betrug nicht lange erfreuen, vielmehr werde ich darauf hinarbeiten, dass er seine Habsucht heftig bedauert.“ Sofort sind einige Soldaten zum Händler geschickt worden; Dieser streckte vergeblich die Arme aus, behauptete vergeblich lauthals unschuldig zu sein. Beim Kaiser ist er gezwungen worden das Verbrechen preiszugeben und, von niemandem verteidigt, von niemandem unterstützt, zum Kampf mit den wilden Tieren verurteilt worden. Dann trieben ihn die Soldaten in den Kerker.

V
1. Die Götter hatten den König Tantalus geliebt, ihn unterstützt und ihn auf den Olymp eingeladen, wo diese selbst glücklich lebten.
2. Tantalus aber, nachdem er alles gesehen hat, zeigte sich undankbar und handelte sehr schändlich.
3. Den Nektar nämlich und die Ambrosia bewegte er heimlich vom Ort und teilte es den Sterblichen zu.
4. Die Götter des Tantalus sind von Stolz heftig bewegt, im Gegenteil sie sind gezwungen gewesen ihn vom Olymp zu vertreiben.
5. Niemand hat Tantalus verteidigt, niemand hat ihn unterstützt.
6. Daher haben die Götter beschlossen Tantalus in die Unterwelt zu treiben und den Vertriebenen heftig zu quälen.
7. Denn mitten im Wasser stehend litt er an heftigem Durst, trotzdem konnte er nicht trinken, weil das Wasser zurückwich, wenn Tantalus seinen Mund hinbewegte.
8. Oberhalb seines Kopfes hingen Äpfel; aber wenn er versuchte sie zu pflücken, wurden sie emporgehoben.

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