Felix - Übersetzung Lektion 58 - Toga und Kapuzenmantel

Toga und Kapuzenmantel
Auf der Reise, die wir durch die Zeitalter machen, gelangt unser Omnibus nach Mainz, in die Hauptstadt des oberen Germaniens und hält in der Nähe des Marktplatzes jener Stadt an. Wir schreiben das Jahr 110 nach Christus. Während wir zu Fuß durch die Straßen gehen, hören wir den Lärm der Handwerker, das Geschrei der Verkäufer und Käufer, bisweilen das Gekläff von Hunden. Denn auf dem Marktplatz sind zu dieser Zeit zahlreiche Bürger. Ein gewisser Rinoldus, ein Textilkaufmann, steht wie auf Käufer wartend vor seinem Laden. Auf der Stelle geht Felix, unser Reisebegleiter, auf ihn zu und sagt auf Lateinisch: " Sei gegrüßt, mein Herr.! Was machst du? Und wie laufen deine Geschäfte?" Rinoldus grüßt auf Lateinisch zurück: "Sehr gut! Danke der Nachfrage!" Und höflich fährt er fort: "Die Geschäfte waren nie besser." Wir kommen bald darauf zu ihm, begierig, alles zu hören. " Ich stamme aus dem Volk der Chatter", sagt Rinoldus, " und nachdem ich 20 Jahre Kriegsdienst im römischen Heer geleistet habe, habe ich 12000 Sesterzen erhalten. Mit diesem Geld habe ich kurz darauf diesen Laden eröffnet." Daraufhin fragt Felix: "Ist denn der Krieg beendet worden?" "Ja, so ist es. Die Germanen und Gallier leben jetzt in Frieden mit den Römern. Allen Kindern ist die Möglichkeit gegeben worden, die lateinische Sprache zu lernen. Unsere Häuser sind nach römischen Vorbildern erbaut worden, wie meins, das mit Fußbodenheizung und Badezimmer ausgestattet ist. Da meint Felix: " Wie ist der Gottesdienst?" Jener: " Was die Religion anbetrifft", sagt er, "so unterscheiden sich die Römer in nichts von uns. Aber obwohl ich Germane bin, verehre ich besonders den Mercurius, weil er der Schutzherr der Kaufleute ist. Ich habe eine kleine Statue von ihm - die übrigens von außergewöhnlicher Schönheit ist - auf den Altar neben die Hausgötter gestellt." Felix: " Und wo", fragt er, " findest du den Stoff?" Dazu bemerkt Rinoldus: " Die Wolle, die ich unter großem Aufwand aus dem diesseitigen Gallien importiere, wird hier gewebt. Aber die Stoffmuster werden in Rom gemacht. Auf diese Weise kann ich den Käufern immer die neuesten Dinge anbieten. Viele Römer und Germanen, sowohl Frauen als auch Männer, schätzen meine Ware sehr." Felix fragt: " Welche Dinge verkaufen sich am besten?" Jener antwortet ihm: " Wisst ihr nicht, dass viele römischen Veteranen an diesen Orten germanische junge Frauen kennengelernt und geheiratet haben? Diese Römer, die sich allmählich an das germanische Klima gewöhnt haben, das heilsam aber kälter als das italienische ist, führen nun im oberen Germanien ein angenehmes Leben. Wir werden im Winter viele Tage lang von so kaltem Wetter heimgesucht, dass die Menschen dickere Kleidungsstücke als Togas tragen wollen. Deswegen biete ich in meinem Laden eine große Zahl von Mänteln mit Kapuzen, von denen manche von höchster Eleganz, andere wiederum einfacher gemacht sind. Wollt ihr nicht eintreten und euch umschauen?"

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1. Cäsar hat die Legionen im Hafen gesammelt. Cäsar hat befohlen, dass sich die Legionen im Hafen sammeln.
2. Denn er wollte nach Britannien aufbrechen; die Britannier hatten nämlich oft den Galliern geholfen.
3. Die Soldaten fuhren Waffen und Speisen mit Wagen in den Hafen; Cäsar wurde auf dem Pferd befördert.

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