Itinera - Übersetzung Lektion 15

In der Ferne sehen sie bereits Paestum und seine herrlichen, im Sonnenlicht glänzenden Tempel. Obwohl sie müde sind, eilen sie in die Stadt hinab, und bald versperrt ihnen eine Menge von Menschen, die von allen Seiten zusammenströmen und jubeln, den Weg: Sie feiern heute ein Fest der Göttin Isis.
Der großen Prozession gehen nach und nach Vorspiele voran, maskierte Männer: Einer, der ein großes Schwert schwingt, spielt einen kühnen Krieger; einen anderen machen seine Jagdspieße zum Jäger; ein weiterer zeigt sich als Frau im Seidengewand; andere verspotten hochstehende Personen mit Fasces und Purpur, und als letzter schreitet einer daher, der mit langem Bart und Paletot einen griechischen Philosophen darstellt. Es folgt ein Zug von Frauen.
Die Umstehenden applaudieren und lachen.
Nach diesen Vergnügungen streuen Frauen, leuchtend in ihren weißen Gewändern, bunte Blumen aus ihren "Gewandbäuschen" auf die Straße, andere besprühen die Gassen mit Duftessenzen. Weiters ertönen süße Harmonien, Hirtenpfeifen und Flöten mit lieblichen Melodien. Dann verkündet eine Stimme: "Gebt den Heiligtümern den Weg frei!", und Priester schreiten einher, die die Symbole der Göttin tragen: einer eine goldene Lampe, ein anderer den Altar der Göttin, wieder ein anderer einen vergoldeten Palmzweig, ein anderer einen goldenen Krug. Eine würdevolle Kuh zieht dahin: Abbild der Göttin, die alles Leben gebiert.
Keine Verzögerung: Ein glücklicher Priester / eine gl. Priesterin trägt an seiner / ihrer Brust das ehrwürdige Bild der höchsten Gottheit.
Dann verschwindet die Prozession langsam aus dem Blick.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen