Itinera - Übersetzung Lektion 43

Rubellius sagte vor der Brücke über einen kleinen Fluß: "Sooft ich zu dieser Brücke gelange, kommen mir die Dinge in den Sinn, die ich über diese furchtbaren Bürgerkriege gehört habe. Ich danke den Göttern, daß ich in unserer jetzigen Pax Romana, in unseren heutigen Zeiten lebe. Ich hoffe, daß jene Bürgerkriege nie wiederkehren!"

Gaius: "Aber wieso kommen dir die Bürgerkriege ausgerechnet an dieser Stelle in den Sinn?"

Rubellius: "Auf ebendieser Brücke überschritt Caesar den Rubicon, um den Bürgerkrieg nach Italien zu tragen; hier sprach er jene allgemein bekannten Worte: "Der Würfel ist geworfen. Auf, wohin die Zeichen der Götter und die Ungerechtigkeit des Feindes rufen!" Hätte er mit eigenen Augen gesehen, was kommen würde, vielleicht hätte er diese Worte nicht gesprochen und keinen so grausamen Krieg gegen seine Heimat begonnen."

Er schwieg vor sich hin, dann sprach er: "Wärest du doch jetzt da, Caesar! Ich zumindest würde, wenn ich zugleich hier wäre, dir und deinen Soldaten die Worte Horazens zurufen: "Wohin, wohin stürzt ihr, Verbrecher?""

Gaius: "Zu recht fuhr der Dichter jene an, die ihrem Volk Krieg und Tod brachten."

Aristoxenus: "Und mit Recht wäre auch jener Führer des Bürgerkrieges von dir gemahnt worden, nicht Bürger gegen Bürger zu hetzen - ich fürchte freilich, daß jener Feldherr, so sehr auf einen Umsturz aus, das Heil der Bürger ignoriert hätte."

Rubellius: "Das fürchte ich auch. Der König befiehlt, das Volk gehorcht, oder: "Was auch die Könige Irres ersinnen - büßen müssen es die Griechen."

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