A Erzwungene Musse unter einer Diktatur
Viele Menschen zogen sich, da sie jene (Geistes-) innere Ruhe anstrebten, die von den Philosophen versprochen wurde, von den Geschäften in die Musse zurück. Andere, strenge und ernsthafte Männer, lebten, weil sie (die Sitten) das Verhalten des Volkes oder der Anführer nicht ertragen konnten, (untatig) in Musse auf ihren Ländereien und erfreuten sich (mangels eines Bessern) ihres Besitzes. Obwohl sich unter diesen vornehme Menschen und (höchste) Männer höchsten Ranges befanden (Plqpf.), hielt ich dennoch das Leben derer, die (die ganzen Sorgen) ganzes Engagement in die Staatsführung (zusammentragen) konzentrieren, für nützlicher. (Ich freilich setzte) Was mich betrifft, so setzte ich freilich mein ganzes Engagement in (diese) die Republik, solange sie frei war - dh solange sie von denen verwaltet wurde, denen sie sich selber anvertraut hatte - so dass mir kaum (Musse) Zeit blieb, um zu lesen oder zu schreiben. Als aber alles durch die Herrschaft eines einzelnen (Mannes) gehalten wurde und nirgends Raum war für Beratung oder Respekt, als ich alle (V erbündeten/ Gleichgesinnten des zu rettenden Staates) Freunde die mit mir das Ziel anstrebten, den Staat zu retten, verloren hatte, als schliesslich die Republik (keine war) nicht mehr existierte, (da) habe ich mich selbst in diese Studien der Philosophie vertieft/mit...beschäftigt.
(Nichts tun namlich konnte mein Geist nicht.) Denn nichts zu tun war meinem Geist nicht möglich. Folglich gab ich mich dann denjenigen (Studien) Themen hin, auf die ich als junger Mann viel Zeit aufgewendet hatte, um zu lernen, (um zu) (und zwar )mit dem Zweck, meine Ängste und (Kümmernisse abzulegen) Sorgen loszuwerden. (Von diesen wäre ich bei einem Umsturz der Republik fertiggemacht worden) Diese hätten mich im Falle des Umsturzes der Republik zugrunde gerichtet, hätte ich ihnen nicht Widerstand geleistet. So wurde mir genug Zeit und Musse geschenkt, um endlich (die Dinge) das aufzuschreiben, was den Römern (zu) wenig bekannt (war)111'lCl (doch) (der Kenntnis würdig) wert war, kennenzulernen. Dennoch hätte ich lieber, die Republik wäre in demselben Zustand, in dem sie begonnen hatte, bestehen geblieben und nicht in (einen Mann, der begierig ist, die Dinge umzustürzen) die Hände eines Revolutionärs gefallen!
B 2 Philosophen sind nicht unfehlbar
(2 Druckfehler: Zeile 1 philosophi > philosopho / Zeile 4 aliquos > aliquot)
Seneca lehrte (immer), ein Philosoph (müsse) brauche keinen Reichtum zu erwerben, obschon er selbst den allergrössten (Reichtum) angesammelt hatte. Ebenso war er der Meinung, Ruhm und Ehren (auf dem Forum) im Staatsdienst müsse man nicht anstreben, obwohl er selbst unter Kaiser Nero einige Jahre (lang) das römische Reich verwaltet hatte. Als ihm gewisse (Leute) dies vorwarfen und sagten: („Auf die eine Weise redest du, auf die andere lebst du“) Du predigst Wasser und trinkst Wein“, entgegnete der Philosoph: „Ich rede von der Tugend (dh. dem anzustrebenden moralischen Ideal), nicht von mir, und wenn ich (den Lastern Tadel mache) Laster tadle/anprangere, (so) tadle ich (vor allem meine) in erster Linie meine eigenen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen