Salvete - Übersetzung Lektion 37

Text A:
Gegen Abend kehrt Publius Ovidius Naso fröhlich nach Hause zurück. Er besuchte einen lieben Freund, der sich nach langer Zeit von einer schweren Krankheit erholt hatte. Deshalb sah er in dessen Villa überall fröhliche Gesichter; der Freund war fröhlich, die Familie war fröhlich.
Jetzt betritt Naso nicht unwillig die Via Nova, die mit dem Forum Romanum verbunden ist, und schaut aufmerksam umher. Es gefällt ihm, im ersten Sonnenlicht über das vom Licht der Sonne erleuchtete Forum zu spazieren.
Plötzlich staunt Naso über einen wundersamen Anblick und bleibt wortlos stehen. Denn er sieht, dass ihm eine Frau mit unbekleideten Füßen (Plural!) entgegenkommt. Über diese Sache nachdenkend hört er, dass eine alte Frau dieses sagt: "Ich sehe, wie du diese Frau anschaust; warum schaust du sie an?"
Naso: "Freilich gehe ich nicht selten über das Forum nach Hause zurück, aber ich habe niemals eine Frau unbekleideten Fußes durch die Straßen spazieren sehen." Die alte Frau: "Setz dich hin, Jugendlicher! Ich werde dir diese Sache erklären. Wo jetzt das Forum ist, dort waren einst Sümpfe. Jetzt ist das Erde, was in alten Zeiten Wasser war. In jener Zeit konnte niemand die Sümpfe mit bekleideten Füßen (Plural!) betreten. Dann wich das Wasser zurück, jetzt ist die Erde an diesem Ort trocken. Dennoch bleibt jener Brauch an den Festtagen der Vesta."

Text B:
Naso: "Sicherlich, heute feiern wir den Festtag (Sgl.?) der Vesta. Beinahe wäre mir dieser Festtag entfallen (!). Wenige Tage zuvor, als ich über das Forum spazierte, habe ich gesehen, dass die Tore des Vestatempels offen waren und zwei Vestalinnen den Tempel wuschen." Die alte Frau: "So ist die Sachlage (!), jetzt stehen die Tore des Tempels offen, der Tempel ist gewaschen worden, der Festtag der Vesta ist da. Die Vestalinnen und der höchste Priester feierten fröhlich den Festtag zum Wohl des römischen Volkes auf dem Forum. Deshalb siehst du heute, wie Frauen über das Forum gehen und den Vestatempel betreten und denselben Ort verlassen."

Naso wendet die Augen zum Tempel: "Warum", sagt er, "ist es mir nicht erlaubt, zu den Heiligtümern der Vesta zu gehen?" Die alte Frau: "Wir glauben, dass Juno, Ceres (und) Vesta Schwestern waren, dass Juno und Ceres heirateten, dass sich Vesta aber immer weigerte, zu heiraten. Deshalb wünscht Vesta als Jungfrau, nur Frauen in ihrem Tempel zu sehen. Ihnen ist es erlaubt, neun Tage im Jahr den Vestatempel zu betreten."

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