Salvete - Übersetzung Lektion 42

Text A:
Antinous sieht, wie ein Gesandter der Parther, ein Mann von königlichem Geschlecht, zu Hadrian geht: "In der zehnten Stunde", sagt er, "als wir alle unter deiner Führung die Villa betreten haben, habe ich sofort die Großartigkeit der Gebäude bewundert."
Darauf jener: "In der Tat habe ich mithilfe der besten Künstler und Handwerker diese Villa größer als das Goldene Haus errichten lassen. Dieses Bassin haben zwanzig Sklaven mit Schaufeln ausgehoben. Ich freue mich besonders über dieses Bassin; denn hier genieße ich sowohl die Schönheit des Ortes als auch die schönen Kunstwerke. Ich habe nämlich die besten Handwerker. Betrachtet die Karyatiden, die ich am Ufer des anderen Bassins aufgestellt habe. Übertreffen diese in ihrer Form nicht jene Statuen, die (bei) den Athenern in der Burg (Akropolis) das Dach des Tempels (aus)halten?"
Wenig später sagt der Gesandte der Parther mit lautester Stimme: "Wen erfreuen die griechischen Kunstwerke nicht? Sicherlich wirst du bei den Athenern Statuen von herrlicher Form finden. Ihr Römer aber ahmt gerade die besten (!) fremden Beispiele nach." Darauf lacht Hadrian: "Sicherlich ist es die Pflicht eines Weisen, nicht gerade den besten (!) zu beneiden, sondern gerade die besten Kunstwerke und Einrichtungen nachzuahmen. Schon Atticus, jener enge Freund des Cicero (!), sammelte griechische Statuen. Heute schmückt jeder seine Bibliothek, jeder seinen Garten mit griechischen Statuen."
In dieses Gespräch wären sie (noch) lange Zeit vertieft gewesen, wenn nicht einer der Sklaven Geschenke gebracht hätte. Der Gesandte der Parther nahm den aus Gold und Silber gemachten Lorbeerzweig. Hadrian sagte: "Dieser Lorbeerzweig bedeutet Frieden. Denn nichts ist besser als (der) Frieden." Plötzlich gab ein gewisser Sklave Antinous einen Brief. Antinous erkannte, dass dieser von (seiner) Freundin Agalea geschrieben worden war:
"Agalea grüßt Antinous
Im Winter werde ich mit (meinen) Eltern und (meinem) jüngeren Bruder nach Athen reisen. Es würde mich sehr freuen (!), wenn auch du da wärest. Auf Wiedersehen!"

Text B:
Der Architekt Apollodorus widersetzt sich Hadrian

Oft widersetzte sich der Architekt Apollodorus den Beschlüssen des Hadrian mit beinahe diesen Worten: "Dieses Werk, das du im Sinn hast, zu errichten, wenn es auch weder sehr schlecht noch schlechter als die griechischen Vorbilder sein wird, wird dennoch nicht diese Formen erreichen. Tatsächlich sind gerade die besten Kunstwerke selten."
Die Nachbarn und die Freunde des Apollodorus meinten, dass solche Worte äußerst schlecht seien, und ermahnten Apollodorus vergeblich: "Sicherlich warst du zu Lebzeiten des Trajan mehr wert; jetzt aber ist es gefährlich, sich dem Princeps zu widersetzen. Denn die Architekten des Trajan können nicht mehr sehr viel!"
Als Apollodorus später zum Tode verurteilt wurde, sagten viele Freunde, dass Hadrian ihn getötet habe, weil er gerade an den besten Beschlüssen und Gebäuden (Plural!) des Princeps gezweifelt hatte.

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