Salvete - Übersetzung Lektion 47

Text A:
Lasst uns zuerst sehen, welche Rechte und Pflichten die römischen Frauen hatten. Deshalb lesen wir, was Ulpian, ein rechtskundiger Mann, darüber geschrieben hat: "Die Frauen sind von allen bürgerlichen und öffentlichen Pflichten ausgeschlossen und können deshalb weder Richter sein noch ein Amt ausüben." Auf fast diese Weise unterrichteten die Eltern die Tochter: "Gehorche den Eltern, liebe später deinen Ehemann und deine Kinder, sorge für das Haus. Hoffentlich bist du anständig und lebst ehrenvoll! Hoffentlich bleibt alle Überheblichkeit fern! Hoffentlich vernachlässigst du nicht die Götter! Mögest du nichts ungezügelt tun und nicht von der Freiheit sprechen."
Glaubt nicht, dass alle Frauen sich über ihr Schicksal ärgerten! Denn ihr erinnert euch, dass sich die Zeiten ändern. Akzeptiert also, was uns über Cornelia, jene sehr berühmte Frau, überliefert ist:
Cornelia war die Tochter jenes Publius Cornelius Scipio, der Hannibal besiegte. Mit ihrem Ehemann, einem Menschen von höchster Berühmtheit, hatte sie zwölf Kinder.
Einst hatte Cornelia mit einer reichen Frau ein Gespräch. Nachdem jene Cornelia ihren Schmuck gezeigt hatte, der äußerst schön war, sagte Cornelia ungefähr dieses: "Glaube nicht, dass ich keinen Schmuck habe; sei nicht so hochmütig! Wenn du doch nicht so eitel wärest!" Aber sie schwieg. Wenig später kehrten die Kinder vom Spiel zurück. Darauf sagte Cornelia: "Dies ist mein Schmuck." Hoffentlich versteht ihr, was sie damit sagen wollte.

Text B:
Glaubt nicht, dass die Kinder, jener "Schmuck", ihrer Mutter Cornelia immer zur Freude gedient haben (... eine Freude waren). Denn neun Kinder sind ihr durch das Schicksal allzu früh entrissen worden. Jene äußerst berühmten Söhne, Tiberius und Gaius Gracchus, haben die Mutter mit sehr großem Schmerz versehen. Lasst uns sehen, wie dieses passiert ist:

Tiberius, der ältere Sohn, strebte das Tribunat an, um mit einem neuen Ackergesetz den armen Bürgern zunhelfen. Während des Tribunates aber ist er von feindlichen Senatoren getötet worden. Zehn Jahre später hatte Gaius im Sinn, die Pläne des Bruders zu vervollständigen. Seine Mutter Cornelia bat ihn, weil sie fürchtete, dass er auf ähnliche Weise zugrunde gehe: "Wenn du dich doch an das Schicksal deines Bruders erinnern würdest! Wenn du doch nicht im Sinn hättest, den Staat zu verwirren! Verwirf diese Pläne! Nimm Rücksicht auf (deine) Mutter, du bist der letzte ihrer Söhne." Aber .
Nachdem der letzte Sohn gestorben war, ertrug Cornelia ihr äußerst hartes Schicksal mir großer Würde. Sie sagte den Familienangehörigen: "Beklagt euch nicht! Klagt nicht das Schicksal an, das nicht nur mir, sondern auch meinen Söhnen, den Gracchen (... den gracchischen Söhnen?) diesen Schaden zugefügt hat!"
Mit diesen Worten erwies sich Cornelia als wahrhaftig römische Frau.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen