Wenig später ist ihr Ehemann, der ins Heilige Land aufgebrochen war, auf der Reise gestorben. Bald lernte Elisabeth die Ungerechtigkeiten der Verwandten ihres Ehemannes kennen. Jene nämlich ärgerten sich, dass diese ihren Stand vernachlässigte, und befürchteten, dass sie den ganzen Reichtum für die Armen verwenden würde. Deshalb warfen sie die Witwe mitsamt ihren kleinen Kindern aus der Burg hinaus. Als er gehört hatte, dass seine Tochter in so große Not geraten war, meinte ihr Vater, dass diese in ihre Heimat zurückgebracht werden müsse. Elisabeth aber verneinte, dass sie im Reichtum bei den Reichen leben müsse; sie wollte bei den Armen in Armut leben. Als sie schließlich ihre Mitgift zurückbekommen hatte, gab sie einen Teil an die Armen, mit dem übrigen Teil errichtete sie ein großes Spital. Dort gab sie sich ganz den Armen hin.
Hier findet ihr Übersetzungen und Lösungen aller Lektionen zu den Latein Schulbüchern: Medias in Res, Prima, Lumina, Actio, Auspicia, Felix, Ianua Nova, Studium Latinum Ludus Brevis, Salvete, Clara, Amor Vincit Omnia, Cursus Novus Compactus, Cursus Continuus, Interesse, Itinera und Iter Romanum
Salvete - Übersetzung Lektion 49
Text A:
Die Tochter des Königs, Elisabeth, musste als Mädchen ihre Eltern verlassen; denn sie ist aus der Heimat zu der Familie ihres zukünftigen Ehemannes gebracht worden. Schon dort hatte das Mädchen außerordentliches (!) Mitleid mit den Armen. Als sie den Landgrafen zehn Jahre später geheiratet hatte, änderte sich ihr Status, nicht (aber) ihre Gesinnung. Sie dachte bei sich: "Fernzuhalten ist jeder Geiz, jeder Hochmut. Man muss den Armen und Kranken helfen. Ich muss allen zu Hilfe kommen, die an Armut oder Schmerzen leiden." Sie war überzeugt, dass sie es nicht ertragen müsse, dass die Schwachen (gesellschaftlich) unterdrückt wurden.
Welchen Verdienst auch immer sie also den Armen zuteilen konnte, teilte sie ihnen zu. Obwohl sie die Pflichten sowohl einer Mutter und Ehefrau als auch einer Hausherrin gern erfüllte, verachteten die benachbarten Ehemänner sie dennoch. Denn sie betrat die Unterkünfte jedes (einzelnen) Armen , sie versorgte die Wunden der Kranken mit ihrer eigenen Hand, sie wusch die Körper der Schwachen mit ihrer eigenen Hand. Wer auch immer Hilfe benötigte, dem meinte sie helfen zu müssen. Sie gab jedem Armen, sie gab auf jede Art und Weise, sie gab ihre eigene Kleidung, Schmuck, Geld, Nahrung. Weil sie alle auf jede mögliche Art und Weise (!) unterstützt hatte, verdiente sie es, dass sie "Mutter der Armen" genannt wurde.
Text B:
Als ihr Ehemann einst abwesend war, entstand eine große Hungersnot in Thüringen. Darauf sind auf Befehl der Hausherrin Elisabeth die Vorratskammern der Wartburg geöffnet worden. "Man muss sehen", sagte sie, "wie das Getreide auf gerechte Weise verteilt werden soll; wer auch immer an Hunger leidet , soll täglich das notwendige Getreide erhalten."
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