Deshalb wandten sie beim Bau jenes größte Sorgfalt an. Weil sie sich auf die Wissenschaft und auf ihr Glück verließen, wagten sie es, bei den herabzuführenden Wassermengen Aquädukte von gewaltiger Großartigkeit zu errichten, die sich oft entlang von öffentlichen Straßen erstreckten.
Nicht nur in Italien, sondern auch auf dem ganzen Erdkreis waren es die Römer gewohnt, für die Bürger zu errichtende Aquädukte zu erlauben. Oft bauten die Soldaten jene Werke ZU EHREN DES KAISERS.
Schon lange Zeit sind die bei der Kolonie Saldae gelegenen Orte an das Römische Reich angefügt. Deshalb gaben sie den Menschen, welche diese Orte im Besitz hatten, die Bauwerke, um den zu errichtenden Aquädukt im städtischen Leben der Römer zu erreichen. Wir wissen, dass Nonius Datus, ein Mann, welcher in der Kunst des Vermessens kundig war, zu einem Stollen, der durch einen Berg zu graben war, wegen dem Wunsch des Prokurators in die Kolonie gerufen wurde. Nachdem der Verlauf des Stollens vermessen worden war, begannen die Soldaten von beiden Seiten zu graben, die einen vom oberen Teil aus, in dem der Stollen das Wasser aufnahm, die anderen vom unteren Teil aus, in dem er es gewohnt war, das Wasser ablaufen zu lassen. Nachdem das Werk begonnen worden war, nahmen alle deutlich wahr, dass beide Teile den Verlauf des Stollens verließen. Nonius Datus aber, der es nicht fürchtete, zurückzukehren, hörte die Beleidigung, dass er sich geirrt habe, und machte mit ruhigem Verstand wieder eine Messung in jedem der beiden Teile in gleicher Höhe, damit sie zusammenkamen. Dann beendeten es die Soldaten von der Mühe eines Kampfes bewegt und in der Hoffnung, dass der Durchstich gut gelinge, mitten auf dem Berg.
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