Salvete - Übersetzung Lektion 56

Text A:
Es wird gesagt, dass Polyphem der grausamste und hässlichste aller Zyklopen war. Die antiken Schriftsteller (die Alten) meinten, dass diese auf der Insel Sizilien nicht fern vom Vulkan Ätna gewohnt hätten. Es wird berichtet, dass die Zyklopen durch (ihre) gewaltige Größe alle Menschen übertroffen hatten. Weil sie ein Auge mitten auf der Stirn hatten, schienen sie die Hässlichsten zu sein.
Täglich ließ Polyphem ohne irgendeinen Begleiter große Herden von Schafen auf der Insel weiden, nachts führte er die Schafe in eine riesige Höhle. Weil er von allen Menschen verhasst wurde, wollte niemand zu ihm gehen.
Polyphem ärgerte sich nicht, dass er sein Leben ohne irgendeinen Begleiter führte. Außer, dass Odysseus ihm einst das Augenlicht geraubt hatte, gab es nichts, worüber der Zyklop sich beklagte: Weil er ja alle an Kräften (vires) übertraf, fürchtete er niemanden.
Aber bevor Odysseus zu ihm hingekommen war, war Polyphem von großer Liebe zu einem äußerst schönen Mädchen befallen und hatte fast die Schafe vergessen, weil er (sich) wünschte, dass Galatea, die Tochter des Nereus, mit ihm in der Höhle lebte. Die Nereide aber ertrug es äußerst ungern, dass der Zyklop ihr mit großer Begierde folgte. Sie war nämlich mit Akis, dem Sohn des Faunus, (ehelich) verbunden. Dennoch versuchte Polyphem ohne Ende, Galatea zu erreichen: Schon kämmte er die rauen Haare mit der Harke, schon stutzte er den struppigen Bart mit der Sichel.
Die Liebe zum Mord und der Durst nach Blut schienen gewichen zu sein. Auf diese Weise versuchte er, dem Mädchen zu gefallen.

Text B:
Es wird berichtet, dass Polyphem die Gestalt der Galatea mit lauter Stimme gelobt hatte, damit diese, nachdem sie zu Akis geflohen war, die Worte in der Ferne hörte. Es wird erzählt, dass sich Polyphem auch als der Größte und Stärkste rühmte, als er sein Gesicht im Wasser sah. Er glaubte, dass er Galatea dadurch gefallen könne, dass er alle seine Reichtümer aufzählte. Ja, das Licht seines einen Auges schien für ihn sogar die Gestalt der Sonne zu haben. Aber die Nereide entfloh ihm.

Oft drohte der Zyklop, dass er Akis töten werde, weil er fühlte, dass er das Feuer des Ätna in seiner Brust trug. , dass Polyphem die Liebenden lange Zeit nicht fand. So konnten Galatea und Akis, unbemerkt von dem zornigen Polyphem, (ihre) Liebe genießen. Der Zyklop aber, als er die Liebenden gefunden hatte, warf einen Felsen auf den jungen Mann und erschlug diesen.
Polyphem aber hat die Liebe der Galatea nicht (mehr) erreicht.

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